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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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froh, dass Leto sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte.
    Kaum hatte er sich wieder gefangen, da wurde ihm eine schaurig schöne Gänsehaut durch das zuckersüße Lachen von Leben über den Pans gejagt.
    »Was ist jetzt schon wieder?«
    »Ich bin sehr zufrieden mit Dir.«
    »Ts … Du kannst es auch nicht lassen, oder? Hättest mich wenigstens unterstützen können, aber nein! Du plapperst und ich darf’s ausbaden!«
    Abermals lachte Leben und ließ ihn schaudern. Oh, so lässt es sich leben, lebendig!, durchschoss Tod der Gedanke.
    »Du hast es doch gut gemacht. Wirst auf deine alten Tage noch zum Mustervater«
    Thanatos verdrehte die Augen.
    »Was führst du jetzt wieder im Schilde?«
    »Da wir schon mit dem Schicksal spielen, wollen wir nicht wenigstens in der ersten Reihe Platz nehmen? Ich weiß, dass Du Skorn gerne begleitet hättest.«
    »Im Gegensatz zu Dir habe ich zu tun.«
    »Nein, das glaube ich nicht, mein Liebster. Jeder merkt schließlich, dass bald schon der Tag da sein wird an dem die Welt den Atem anhält, an dem die Zeit unwichtig und das Schicksal endgültig wird. Überleg’s Dir.«
    Thanatos merkte, dass Leben fort war. Vielleicht hatte sie ja Recht. Immerhin waren sie nicht unschuldig daran, dass gewisse Leute noch immer lebten und wenn sie einfach nur beobachteten, dann wäre das nun wirklich nicht tragisch. Seine Arbeit konnte er auch unterwegs verrichten.
    Langsam kroch in ihm der Entschluss hoch die Einladung von Leben anzunehmen.
    Er nickte sich selbst zu. Urlaub verdiente sich jeder Mal.
    Er kam sich ein wenig wie der junge Spund vor, der er gewesen war, als er und Leben zueinander gefunden hatten. Verwegen und wild, sollte er Lebens Ruf wieder folgen. Andererseits waren die Zeiten mit Leben immer die schönsten seines Seins.
    Ein leichtes Gefühl der Vorfreude breitete sich in ihm aus. Wie ungewohnt! Schelmisch blickte er sich um, ob auch niemand ihn beobachtete. Als er sich sicher war allein zu sein, genoss er die Vorfreude wie einen angenehmen Regenschauer im Sommer. Dann begann er, wider seiner Gewohnheit, leise pfeifend und kaum merklich tänzelnd das letzte Ründchen im Reich der Toten zu drehen, um zu prüfen, ob wirklich alles in bester Ordnung war. Bis sich das Schicksal der Welt entschieden hatte, würde er zusammen mit Leben auf ihr Wandeln. Oh, er freute sich ja so!

Letzte Suche
    Ich war nun schon einige Tage beim Ersten, doch mehr als am ersten Tag war mir von meiner Vergangenheit noch immer nicht eingefallen. Das Erste half mir dabei auch nicht auf die Sprünge. Es war der Meinung, dass meine Erinnerungen von selbst zurückkehren mussten.
    Das drängende Gefühl wieder wissen zu wollen wer ich war, war jedoch nicht vergangen. Von daher machte ich mich für eine letzte Reise bereit. Ich würde in das Höhlensystem vom Ascheland zurückgehen in der Hoffnung, dass ich Oskar dort finden würde. Denn obgleich ich ihn zu letzt in den Bergen gesehen hatte, hielt ich es für sehr wahrscheinlich, dass er wieder hier gelandet war. Hier waren schließlich alle dunklen Tsurpa und er war ihr Anführer.
    Prickelnde Gänsehaut breitete sich warnend aus bei dem Gedanken daran, was ich zu tun gedachte.
    Aber wenn Oskar wirklich ihr Anführer war und mein Tod nicht mehr verhindern konnte, was er einst verhindert hätte, spekulierte ich, dass mir seinesgleichen nichts tun dürfte. Es waren natürlich reine Spekulationen …
    An dem Morgen meines Aufbruchs geschah jedoch etwas seltsames. Die Pelztierchen versammelten sich alle im magischen Wald und hüpften aufgeregt durcheinander.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte ich das Erste.
    »Dass sie kommen. Schneckchen kehrt Heim und deine Freunde hat sie dabei. Außerdem folgt ihnen in einigem Abstand wohl ein ganzer Trupp Menschen. Jene sind aber kaum bewaffnet und unter ihnen ist der König.«
    Ich runzelte die Stirn. Meine Freunde, ob Knirps wohl noch mit ihnen reiste? Ich hoffte es sehr!
    Außerdem fragte ich mich, warum der König mit anderen Menschen ausgerechnet hierher wollte. Dazu waren sie kaum bewaffnet, wodurch es ziemlich unwahrscheinlich war, dass sie auf einen Kampf aus waren.
    »Kannst du sie alle herführen? Ich denke nicht, dass sie eine Bedrohung sind.«
    »Natürlich« , entgegnete das Erste voller Vorfreude und fügte hinzu: » Selbst wenn sie eine Bedrohung sind, werden wir nichts vor ihnen zu befürchten haben. Sie werden aber wohl noch ein paar Tage brauchen.«
    Ein paar Tage, dachte ich. Hoffentlich war ich bis

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