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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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dahin mit meiner letzten Suche fertig und wieder zurück.
    »Ich sollte mich beeilen«, meinte ich.
    »Und kehre bitte sicher wieder Heim!«
    Ich spürte, dass das Erste es hasste mich wieder gehen zu lassen und es im Ungewissen zurückblieb.
    »Das werde ich«, versprach ich daher und ich hörte wie es erleichtert seufzte. Es war froh mich wiederzuhaben. Nach allem was ich wusste, hatte es mit seinen Tieren nach mir suchen lassen, doch diese hatten mich nicht erkannt. Der Duft des Ersten haftete zwar lange an jedem, der diesen Landstrich auch nur überflog, aber Jahrhunderte überdauerte auch er nicht.
    Zum Abschied dirigierte es mich durch den magischen Wald und den Sumpf. Ich wurde außerdem begleitet von einer ganzen Schar der hier heimischen Wesen.
     
    Ursprünglich hatte ich ja vorgehabt Edorons Leute zu fragen, ob sie nun den Sumpf passieren wollten. Doch schon beim ersten Blick auf diese Leute war mir klar, dass sie töricht wären den Schutz des Ersten zu verlassen. Sie waren hier zu Haus, dachte ich und zugleich schoss mir die Frage in den Kopf, warum Edoron sie damals verlassen hatte.
    Als sich mein Blick jedoch mit meinem gut in Erinnerung gebliebenen Bekannten Darmir traf, schüttelte ich mich. Er und die anderen Siedler kamen auf mich zu.
    Ich las in Darmirs Augen wie er mich am liebsten augenblicklich ins Jenseits befördert hätte, doch tat er es nicht. Die Männer wussten um meinen Kontakt zum Sumpf und das Erste wollte niemand erzürnen. Nicht einmal Darmir, wie es schien.
    »Hallo«, begrüßte mich Loron Edorons Nachfolger freundlich.
    »Geht es Edoron gut?«, fragte er, worauf ich keine Antwort hatte, daher zuckte ich mit den Schultern.
    »Ich denke jedoch, dass er bald hier sein wird«, entgegnete ich der Frage schließlich.
    »Dennoch muss ich nun weiter, da ich mich beeilen muss«, fuhr ich fort und begann dabei schon Richtung Dunkles Land zu laufen.
    Ich hörte wie sie mich fragten, was ich vor hatte. Da die Beantwortung jedoch lange gedauert hätte, ignorierte ich die Frage.
    Vom Dunkel Land näherte ich mich dem Ascheland.
    Gleich als ich auch nur in der Nähe dieses verseuchten Flecken Erde war, roch ich den Schwefel und begann wieder erbärmlich zu husten.
    Diesen Ort hatte ich wahrlich nicht vermisst. Im Gegensatz zum letzten Mal war ich aber klug genug, um nicht gleich hineinzurennen. Stattdessen hielt ich Ausschau nach einem Eingang in das Tunnelsystem.
    Ich brauchte nicht lange zu suchen. Im rauen Fels war nicht mehr als ein schmaler Spalt zu sehen, doch ich quetschte mich hindurch und befand mich in einem einzelnen Tunnel, der geradeaus führte, tiefer ins Gestein.
    Die Tunnelwände waren nah beieinander und die Decke war auch gerade hoch genug, damit ich aufrecht darin gehen konnte. Es war so still hier, dass meine eigenen Schritte bizarr klangen. Wie an einem Ort an dem noch kein Mensch oder irgendein Lebewesen gewesen war und wo ein solcher auch ein Störenfried wäre.
    Je länger ich hier drin war und fort vom Frieden und der Sicherheit des Ersten, desto mehr suchten mich meine Zweifel heim, ob ich tatsächlich diesem Krieg irgendwie ein Ende setzen konnte.
    Mit diesen Zweifel überschlugen sich meine Gedanken und schreckten die alte Angst wieder auf. Hoffentlich fand ich Oskar! Erst Mal wollte ich dafür aber die Stadt wiederfinden.
    Bald kam die erste Abzweigung. Ich ignorierte sie. Schließlich gelangte ich in eine kuppelförmige Höhle mit unzähligen Abzweigungen. Unschlüssig drehte ich mich um die eigene Achse und wählte dann den Gang schräg vor mir.
    In einiger Ferne hörte ich Wasser rauschen. Die Wände des Tunnels glitzerten vor Feuchtigkeit. Meine Schritte machten schmatzende Geräusche.
    Zunehmend wurde es kühler und die Feuchtigkeit kroch allmählich unter meine Kleider. Ich fröstelte. Meine Schritte wurden schwerer.
    Als die nächste Abzweigung kam, folgte ich ihr blindlings in der Hoffnung, dass es dort trockener war, doch hatte ich das Gefühl, dass es immer nasser wurde. Aus quatschenden Schritten wurden platschende.
    Es ging bergauf und um voran zu kommen ging ich auf alle Viere nieder. Als der Aufstieg geschafft war, legte ich auf dem nassen Boden ein Päuschen ein. Vor mir erstreckte sich ein Tunnel mit knietiefem kristallklarem Wasser und wer wusste schon, wann und wo ich mich das nächste Mal so »trocken« ausruhen konnte?
    Ich war nicht willens umzukehren. Erstens kosteten Kehrtwendungen schließlich Zeit und zweitens würde ich mich verirren, sobald

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