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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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gibt es kaum jemanden, der so bedeutsam ist wie du. Es spielt keine Rolle, dass Prophet tot ist und es wird nicht wichtig sein wie viele deiner Freunde sterben werden.« Bei diesen Worten zuckte ich und wollte auffahren, aber ich fühlte mich so des Mutes beraubt, dass ich mich nicht in der Lage dazu sah. Und sie alle wussten es. Sie hatten es lange vor mir gewusst. Jeder, der mir folgte, könnte auf der Strecke bleiben.
    Ob es mir passte oder nicht, ich konnte mich meinem Schicksal nicht länger versperren. Nicht nach den Bildern die in meinem Kopf alles in Aufruhr brachten und dabei nicht einmal verblassten.
    Zitternd und atemlos stand ich noch einen Moment frierend da, ehe ich doch den Weg ging, der mir bestimmt war.
    Was wenn ich doch einen Unterschied machen konnte? Einen winzigen vielleicht?
    Ich war kein Held, kein Krieger, nicht ritterlich oder auch nur mutig.
    Die Wahrheit war, dass ich Angst hatte. Gerade war diese Angst grenzenlos und ich gab mir selbst die Schuld dafür, dass Silvia befreit war.
    Auf Gummibeinen verließ ich gemeinsam mit Trunkfee den Fluss der Zeit. Sie wies mir den Weg hinaus aus dem Höhlensystem.
    Ich war verantwortlich, bewusst oder unbewusst. Und ob ich die Hexe aufhielt oder nicht lag in des Schicksals Hand allein. Das einzige was ich machen konnte war, versuchen gegen sie zu bestehen. Wenn ich versagte, hätte ich es wenigstens versucht. Gleichwohl würde ein gescheiterter Versuch niemanden von Nutzen sein und auch mein Gewissen nicht besänftigen.

Würdig
    Als ich wieder zu den Siedlern kam, ließen sie alles stehen und liegen und folgten mir schweigend in den Sumpf. Ich wusste, dass sie neugierig waren wie es im Sumpf aussah. Schließlich hatte das Erste ihnen schon immer den Zugang verwehrt.
    Doch das war nicht der Grund dafür, dass sie mir folgten. Sie alle entsprangen dem Geschlecht der Tsurpa und vielleicht spürten sie, was ich vorhatte. Ich würde mich Silvia stellen. Vielleicht lag es aber auch an Edoron, der mich damals wie heute als Auserwählten gesehen hatte, wer wusste das schon?
    Und auch wenn die Siedler hier jetzt noch sicher waren, wussten sie doch genau, dass auch ihr Schicksal vom Ausgang des Krieges abhing.
    »Du kommst gerade recht« , hörte ich das Erste begrüßend sagen. Seine Stimme war voller Freude. Ich schluckte. Es tat mir furchtbar leid, dass ich das Erste abermals allein zurücklassen würde.
    »Ich werde noch Mal fortgehen.« Stille begegnete meinen Worten. Wir schwiegen, bis wir wieder im magischen Wald waren.
    »Warum?« , fragte es schließlich traurig. »Wenn es dir hier nicht mehr gefällt, kann ich mich ändern« , versprach es verzweifelt.
    »Jemand muss Silvia aufhalten«, flüsterte ich leise.
    »Aber doch nicht du!« , flüsterte es erschreckt zurück.
    »Ich fürchte doch …«, entgegnete ich und konnte kaum atmen.
    »Nein, oh nein!«, hörte ich es voller Wehmut klagen. Ich seufzte und fühlte wie mir das Herz brach.
    »Beruhige dich«, sagte ich schließlich sanft.
    »Sie wird dich töten!« , weinte es.
    »Vielleicht …«, antwortete ich schwermütig, »doch falls nicht, verspreche ich dir wiederzukehren«.
    »Nein, oh nein!« , stieß es schluchzend aus und ich spürte wie es sich zurückzog und in die Einsamkeit flüchtete. Ich konnte dem Ersten mit seinem Schmerz nicht helfen, aber letzten Endes, auch wenn es lange dauern würde, würde auch das Erste Silvia zum Opfer fallen. Es war notwendig zu gehen, bevor dies geschah.
    Ich blickte hinter mich in die vielen Gesichter der Siedler und sah, dass auch sie erschrocken waren. Manche von ihnen wie Loron sahen jedoch nachdenklich aus. Gerade Loron schien mein Vorhaben nicht zu überraschen.
    »So hatte Edoron also doch recht«, entgegnete er. Auch er sah in die Runde seiner Leute und meinte dann: »Wenn du mein Schwert an deiner Seite möchtest, werde ich mit dir gehen.«
    Ich sah wie der Schrecken auf den Gesichtern seiner Leute größer wurde und schüttelte daraufhin den Kopf.
    Zwar hätte ich sicher jemanden wie ihn und seines Gleichen gebrauchen können, doch sollte ich scheitern …
    »So denn es dein Wille ist«, sagte er. »Doch vielleicht können wir dir dennoch von Nutzen sein, denn wie mir scheint, sind wir keine Gefangenen mehr. Wir werden dem Ersten Gesellschaft leisten und sollte der Tag kommen für es streiten.«
    Ich nickte dankbar, jedoch war es nicht alles worauf ich gehofft hatte.
    »In Kürze wird die Stadtschnecke hier eintreffen und einige Flüchtlinge. Werdet

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