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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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wollte auf ewig in einem Tor gefangen bleiben, das mir mit aller Wahrscheinlichkeit letzten Endes den Verstand rauben würde.
    Das wusste Oskar. Außerdem, selbst wenn er mir das alles von Anfang an gesagt hätte, hätte das wirklich was geändert?
    Ich wollte bestimmt nicht in einer von Dämonen und einer bösen Hexe regierten Welt leben!
    Ob es einen Plan B geben könnte? Nun, über diesen hatten wir nie geredete also gab es ihn auch nicht. Theoretisch, fragte ich mich kurz, wie hätte dieser ausgesehen?:
    Vernichtung der Hexe und damit auch Edorons, dem ich trotz allem mein Leben schuldete und der trotz allem mein Freund war. Von Silvana ganz zu schweigen. Es hätte nie einen Plan B gegeben.
    »Fallsss esss dich ein wenig berrruhigt. Okarrra, die alte Schamanin und Krrräuterrrhexe, issst auch bei unsss. Sie wirrrd sich zusammen mit Silvana um die Verrrletzten kümmerrrn und hoffentlich wirrrd sie auch eine Chance haben dich zu verrrsorrrgen.«
    Dieser Gedanke beruhigte mich tatsächlich ein bisschen, wenn auch nicht viel.

Im Tor
    Als ich aufwachte, stand Edoron bereits bereit. Es war klar was heute passieren würde. Ich würde in das Tor gehen und hoffentlich als ich selbst wieder herauskommen …
    Sie führten mich in einen entlegenen Teil der Stadt, der inzwischen völlig verkommen war. Ich konnte mir gut vorstellen, dass die Bewohner der Stadt diesen Stadtteil bereits direkt nach dem ersten Krieg verwaist hatten, da hier dieses Tor stand. Und dieses war wesentlich mächtiger als jenes im Armenviertel von damals. Ich spürte es schon von Weitem.
    Und ich kam nicht umhin zu denken, dass sogar die Zeitspanne, die ich nun schon den Splitter in mir trug, solange währte, wie der Splitter gebraucht hatte, um sich aufzuladen und mir dadurch mit seiner Macht Schutz vor diesem Ungetüm von Tor bieten zu können.
    Oskar hatte mir schließlich auch erzählt, dass ich den Splitter mit meiner dunklen Magie aufgeladen hatte. Langsam aber stetig.
    Trotzdem überkam mich das Gefühl etwas tun zu müssen, dass mir nun ganz und gar widerstrebte.
    Das Tor auf das wir zusteuerten war riesig. Es war schon von Weitem zu sehen gewesen und je näher wir ihm kamen, desto kleiner und unbedeutender kam ich mir vor. Es war so … kolossal und überwältigend.
    Wie hatte Silvia das nur gemacht?
    Es war grausam, mächtig, und wunderschön zu gleich. Ich wusste um die Gefahr, spürte sie überall in mir kribbeln, dennoch zog es mich näher, unaufhaltsam, unaufhörlich, immer stärker. Ich wollte fliehen und doch konnte ich nicht widerstehen.
    Ich schielte Edoron an, der mit gezücktem Schwert neben mir lief. Sein Gesicht sah vollkommen leer aus, dennoch wusste ich, dass es in seinem Kopf mächtig ratterte und er mindestens so nervös war wie ich.
    Ich stellte mir auf einmal die Frage, ob Oskar wirklich mit allem Recht hatte. Es war zwar nicht so, dass diese Tore die Neuigkeit schlechthin für uns zwei wären. Es stimmte auch, dass Oskar wusste wie sie wirkten. Aber auch in all den Zeiten, die ich nun schon lebte, hatte es erstens nie so viele Tore gegeben und zweitens wurden die Tore gewöhnlich für andere Zwecke benutzt. Zum Beispiel, wenn eine Familienfeier stattfand und man wollte seine bereits dahingeschiedenen Geliebten ebenfalls dabei wissen, konnte man so ein Tor als Passage zwischen der Geisterwelt und unserer Welt nutzen. Und so gab es noch zahllose Wege wofür so ein Tor gut war. Im kleinen Stil versteht sich.
    Aber das, was die Hexe erschaffen hatte, wirkte ganz anders. Also woher wollte Oskar mit Bestimmtheit sagen können, mich würde dies und das erwarten?
    Und dann verstand ich. Er hatte mir seine Annahmen mitgeteilt. Das, wovon relativ sicher auszugehen war, was mich erwarten würde .
    Er hatte mir eine Sicherheit geben wollen und einen Grund gesucht, mit mir die dunklen Künste zu üben, falls sie mich erwarteten. Außerdem war ihm wohl ein noch wichtigerer Grund gewesen, dass ich endlich begriff, dass der Tod meiner Eltern nicht meine Schuld war. Irgendwie hatte er dieses Meisterstück vollbracht. Dadurch, dass er mir bewiesen hatte, dass schwarze Magie mächtig war und nicht von einem Kind kontrolliert werden konnte.
    Und, was noch wichtiger war, dass die damaligen Magier falsch gehandelt hatten.
    Bereits vorher hatte es einen Zwischenfall mit meinen dunklen Mächten gegeben. Meine Eltern hatten damals gebeten, dass die Magier mich bereits so früh studieren ließen, aber sie taten es nicht.
    Einzig sorgten sie dafür,

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