Golem - Schicksalstraeger
euresgleichen kurz befragen. In der Nähe der Ruine, die haben ihn kennengelernt und hatten nicht einen Moment daran gezweifelt, dass Golem keiner Fliege etwas zu leide tut.«
»Na jut. Das werden wir. Sobald wir uns beraten haben wirst du es erfahren, Frau Jroßmajierin.«
Silvana nickte.
Silvana nahm einen Fisch wahr, der nur mit einer Flosse in der Runde paddelte und den anderen Fischen damit kund tat, dass er Silvana inzwischen für etwas weich in der Birne hielt. Silvana schmunzelte darüber nur, denn die Fische hatten noch nicht erkannt, dass die alten Zeiten wieder aufkeimten.
Sie ging zurück zu den anderen und teilte ihnen mit, dass die Fische sich berieten und sie sich etwas gedulden müssten.
Fische sprangen aus dem Wasser und beäugten die Anfragenden skeptisch – insbesondere Golem.
Schließlich bekam Silvana nochmals Wasser ins Gesicht gespuckt. Sie folgte und ging wieder ins Wasser.
»Zu welchem Entschluss - ?«, setzte sie an, doch wurde sie sogleich vom aufgeregten Gebrabbel der Fische unterbrochen.
»Formwandler!« schrien dort welche euphorisch.
»Eine Jewitterhexe mit ihrem Tsurpa! Ein ECHTER Tsurpa!«, erschall hier ein fröhlicher Chor.
»Und ein waschechter Wetterprophet!«, kreischten wieder andere.
Ein Fisch schwamm aus all dem Gewusel auf Silvana zu. Als er sie erreichte wurde alles still und das Gewusel erstarrte zur aufgeregten Regungslosigkeit.
»Bedeutet das, …", der Fisch, der vor Silvana getreten war, kämpfte mit seinen Worten und rang nach Wasser, das er durch seine Kiemen jagen konnte, »die Majie kehrt endlich zurück? Wir werden wieder eine Aufjabe haben?!«
Silvana nickte und die Fische brachen in tosenden Jubel aus. Schwammen tanzend, manche gar wie betrunken vor Überglück.
»Endlich!«, stieß der Fisch vor Silvana erleichtert aus und riss sich stark am Riemen, um nicht in denselben Glücksrausch wie seinesgleichen zu verfallen, doch schien er beinah zu platzen vor Freude.
»Form wahren!«, hörte Silvana ihn sich zurechtweisen. In dem Moment erkannte sie ihn. Es war Jola. Überrascht sah sie ihn an.
»Natürlich werden wir euch Durchlass jewähren, doch rufen wir noch schnell mehr der Unseren zusammen. Wir werden jede Flosse brauchen, außerdem ein wenij Kraft der Hexe und Jlück.«
»Ich bin ganz zuversichtlich, Jola.« Als sie die Fische verließ, hörte sie wie Jola seine Fische zur Ordnung rief. Er verkündete ihnen, dass dies ein geschichtsträchtiger Tag sei und, dass sie genau aus diesem Grund ihr Bestes zu geben hätten. Danach, versprach er, hätten sie noch genug Zeit zum Feiern. Eifrig begannen die Seinen Vorbereitungen zu treffen.
Als Silvana abermals aus dem Wasser trat haftete ihr Blick an Prophet. Sie hatte daran gezweifelt, dass diese Idee mit den Spuckfischen klappte, weil diese allerorts völlig aus der Übung waren, doch Prophet hatte sie zu diesem, gerade diesem See gelotst. Sie musste gewusst haben, dass Jola, der Anführer der Spuckfische, sich hierher verkrochen hatte. Und nur Jola würde es irgendwie fertig bringen, dieses Meisterstück zu vollbringen.
Ein wenig benommen von der Erkenntnis und dem Freudentaumel der Fische setzte sie sich in den Sand. Prophet dieser außergewöhnliche und unglaubliche Vogel hatte die ganze Zeit so unscheinbar unter ihrer Nase gehockt und sie hatte es nicht bemerkt.
Silvana schüttelte den Kopf und löste sich damit von ihren Gefühlen.
»Die Spuckfische werden uns helfen, aber dafür werden sie auch unsere Hilfe brauchen«, tat sie kund.
»Und zwar wie?«
»Sykora sollte einige Blitze ins Wasser jagen, das sollte ihnen eine ordentliche Dröhnung verpassen. Jedoch darf es nicht zu viel sein, sonst sind sie wie betrunken und nicht mehr zu gebrauchen. Ein bis zwei Blitze sollten es tun.«
Das Blaugrün des Sees begann voller Leben zu pulsieren und Sykora meinte zu sehen, wie mehr und mehr Schemen sich zusammenrotteten. Fische, die allesamt nur den Lebenssinn sahen Verständigungs-und Beförderungswege zu schaffen. Das hatte Skorn ihr derweil erklärt.
Sie spürte, dass diese schuppigen Wesen fröhlich waren. Spürte es durch den feuchten Boden auf dem sie saß, so intensiv war diese Fröhlichkeit. Das und das immer stärker werdende Leuchten verzückten und verzauberten sie. Sie bekam endlich eine Ahnung, wie die alten Zeiten gewesen sein könnten. Und obschon sie sie nie erlebt hatte, begann sie sich diese Zeiten herbeizusehnen.
Tsurpa Tempel
Sykora trat ans Ufer. Gewittergrollen kündigte
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