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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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schon, doch es war einfacher gesagt als gefühlt. Außerdem verunsicherte sie, dass sie zu viel nehmen könnte. Wieder warf sie einen Blick zu dem Felsen, der ihr Freund war und zu dem bunten Vogel darauf. Sie schluckte.
    »Vertrauen, es beruht auf gegenseitigem Vertrauen.«
    Hatte er ihr je einen Grund gegeben, weshalb sie ihm trauen könnte? Oh ja!
    Sykora kaute auf ihrer Unterlippe. Es war doch alles so klar und doch war gar nichts klar. Es war so verwirrend jemanden zu trauen. Und noch mehr verwirrte es, dass dieser jemand ein Tsurpa, ihr Tsurpa, war. Früher einmal, bevor sie und alle anderen gewusst hatten, dass sie eine Hexe war, da hatte sie Tsurpa vertraut und zu ihnen aufgeschaut. Und dann?
    Skorn hatte jedoch allein durch sein Auftauchen diese Kindheitserinnerungen wieder aufblühen lassen. Sie wollte es nur nicht - nicht noch einmal so enttäuscht werden. Dennoch, wenn sie sich jetzt weigerte, würde Golem sterben.
    Also schloss sie die Augen. Suchte in sich, was sie einst verlor. Vertrauen zu sich, zu Tsurpa, zu Skorn. Sie wurde fündig. Gefühle, mächtige Gefühle aus ihrer Kindheit mischten sich mit den extrem erhebenden Gefühlen des Schwurs.
    Kraft, dachte sie, ich brauche deine Kraft … Ein Augenblick der Scheu überkam sie. Dann dachte sie selbstsicher die letzten zwei Worte: mein Krieger.
    Sykora spürte einen leichten Ruck, dann durchflutete sie eine atemberaubende Welle der Kraft. Sie badete darin, wie in einem angenehmen, ruhigen Bachlauf. Sie entspannte vollends.
    Alles, was sie vorher schlechtes empfunden hatte und jegliche Schwäche wurden fortgewaschen. Diesen Zustand hätte sie am Liebsten bis in alle Ewigkeit aufrecht erhalten. Es tat so gut und war schrecklich angenehm.
    Allerdings fühlte sie nach einem Moment, wie sich die Welle veränderte und ihr Instinkt sagte ihr, dass sie nicht weitergehen sollte, wenn es sich vermeiden ließ.
    Genug mein Krieger, dachte sie. Augenblicklich zog sich Skorns Kraft zurück und hinterließ eine rund um ausgeglichene und wache Sykora. Sie lächelte Skorn an. Er sah etwas müder aus als vorher, aber er schien sich keineswegs unwohl bei dem Austausch gefühlt zu haben, sondern wirkte eher zufrieden.
    Sykora rief den Wind. Mit ihm erhob sich Prophet. Sie flatterte in die Dunkelheit und die anderen folgten. Es war in der Tat nicht weit bis zu dem See, den Prophet gerochen hatte.
    Still und schwarz lag das Gewässer vor ihnen.
    Als sie dem See jedoch näher kamen, erhob sich ein sanftes blaugrünes Leuchten knapp unter dessen Oberfläche. Als würde er oder das, was darin war, sie willkommen heißen. Fische sprangen freudig aus dem Wasser und bespuckten sie mit dem Nass.
    Silvana hatte nicht vergessen, wie man Spuckfische um Hilfe bat. Darum ging sie voran, bis sie bis zur Brust im Wasser stand. Dann tauchte sie ab. Einen Buchteil eines Moments erschrak Sykora, doch Skorn, gab ihr Sicherheit, indem er ihr die Hand auf die Schulter legte. So hörte sie deutlich seine Gedanken ganz ohne Anstrengung.
    Sie kündigt uns an, damit die Spuckfische ihre Arbeit tun können.
    Silvana wurde umkreist von den lila-gelben Fischen mit ihren großen ausladenden Flossen und den langen grünen Bärten.
    »Frau Jroßmajierin … Es ist schon viele Jahre her«, erinnerten sich die Fische.
    »Ja, und heute bitte ich euch um einen großen Gefallen«, entgegnete sie freundlich und warm.
    »Stets jern zu Diensten. Was können wir für dich tun?«
    »Ich muss mit meinen Freunden, vier an der Zahl, zum nächsten Tsurpa Tempel.«
    »Wozu?« Neugierde sprach deutlich aus dem Fischschwarm.
    »Es jibt nicht einen echten Tsurpa mehr.«
    »Falsch. Den ersten gibt es wieder. Aber mir bleibt keine Zeit für ein Schwätzchen«, warf sie schnell ein, da sie sehr wohl wusste, wie gerne die Fische mit alten Bekannten quatschten.
    »Oh, verstehe! Aber um ehrlich zu sein: Dies sind nicht jerade unsere besten Zeiten … Und Fünfe zu transportieren ist nicht jerade unser Tajesjeschäft, dieser Zeiten.«
    »Ich weiß, und es wird euch nicht einfacher gemacht, da einer der Gestalt eines Brockens innewohnt.«
    Die Fische stoppten abrupt. Einerseits schockiert, andererseits nun neugieriger denn je.
    »Oh, ein janz dicker Brocken! Jroßmajierin, wir möchten dich nicht in Fraje stellen, doch du weißt noch, was Brocken einst taten.«
    Silvana lachte. Diese Fische schienen sich einen Moment tatsächlich zu fragen, ob sie noch bei Sinnen war.
    »Natürlich, doch er ist anders. Vielleicht solltet ihr

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