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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Ihre Schwester war immer diejenige gewesen, die hinter ihr gestanden hatte, auch nach dem Tod ihrer Eltern. Skorn musste doch verstehen, warum es so wichtig war!
    »Sie ist meine Schwester!«, brauste sie erbost auf.
    »Ich weiß. Aber es ist nicht sicher für dich. Außerdem ist es der beste Weg um deine Schwester an die Tsurpa preiszugeben. Willst du das?«, wandte er von Vernunft geprägt ein.
    Sykora schwieg und schaute schmollend zu Boden. Skorn nickte nur wissend. Die Diskussion war vorüber. Sykora setzte sich wieder kraftlos hin. Ohnehin hätte sie wohl kaum soweit laufen können.
    Sie sah Silvana nervös und neugierig zugleich an. Andererseits bemühte sie sich nichts zu denken, was unmöglich war. Stattdessen führte sie einen inneren Monolog über die Frage, ob es ihrer Schwester auch wirklich gut ging oder nicht.
    Aber dann, völlig außerhalb von alle dem, nahm sie eine Bewegung wahr. Prophet hatte ihr buntes Federkleid kräftig geschüttelt und sich dann soweit aufgeplustert, dass sie mehr einer Kugel, denn einem Vogel glich.
    Sykoras Blick glitt über den regungslosen Körper Golems. Er war nichts als grauer Stein, rau und hart; ein Felsen ohne Leben. Sykora stellten sich bei dem Gedanken sämtliche Nackenhaare auf. Golem war der erste Freund, den sie seit langem wieder hatte.
    Das Innere von ihm war freundlich und warm. Deshalb waren sie hier, wegen ihm. Deshalb war sie hier.
    Wäre sie ihm nicht begegnet, was dann?
    Sie schüttelte sich als sie daran dachte, wie schlimm sie Skorn zugerichtet hatte und sie hatte auch deutlich gespürt, dass es sogar noch schlimmer hätte kommen können.
    Als Ausgestoßene wäre sie dunkel geworden. Eine Schattenmagierin so verhängnisvoll und tragisch, das vermutlich jeder auf ihrem Weg das Leben gelassen hätte. Ungeheuerlich!
    Sykora fühlte sich beklemmt, doch erinnerte sie sich daran, was Prophet zu ihr gesagt hatte. Sie war nicht dunkel und darum war sie unsagbar dankbar.
    Da sie nicht wusste, was sie zuerst fühlen sollte, mochte sie sich nicht mehr damit beschäftigen. Also lauschte sie angestrengt auf Skorns Gedanken.
    … hoffentlich! … Weiß nicht … Minchen …
    Sykora machten diese Wortbrocken ohne Sinn und Verstand wahnsinnig. Dennoch war es immer noch besser als ihr eigenes gedankliches Chaos. Silvana kam schließlich zu ihr und setzte sich neben sie. Lange sprachen sie nicht ein Wort. In der Zeit der Stille hatte Skorn sich um ein gemütliches Feuer gekümmert und untersuchte Golems Wunde.
    »Konzentrier dich ganz auf ihn«, flüsterte Silvana ihr zu. »Nach einer Weile wird es leichter, aber nicht sofort nach dem Bündnis«, setzte sie freundlich nach.
    Sykora wusste erst nicht, ob sie auf Silvana sauer sein sollte, weil sie einfach ohne zu fragen ihren Gedanken gelauscht hatte und ihnen vielleicht immer noch lauschte. Aber die alte Großmagierin war zu herzlich, um ihr nicht zu verzeihen.
    Sykora konzentrierte sich so sehr auf Skorn, dass es ihr schon Kopfschmerzen machte. Sie wusste, dass sie das nicht einfach so mal eben nebenbei machen könnte und sie wusste, dass sie es nicht lange durchhalten würde. Aber als Lohn drangen leise seine Gedanken in ganzen Sätzen zu ihr.
    Uns bleibt kaum noch Zeit. Morgen … Mit Glück haben wir noch bis morgen Nacht Zeit, doch bis zum nächsten Morgen sicher nicht mehr. Ich kann fühlen, wie das Leben aus ihm weicht und er schnell schwächer wird. Einzig seiner dicken Steinpanzerung ist es zu verdanken, dass er überhaupt noch lebt.
    Seine Träume dürften Albträume sein … Und alles was ich weiß, ist dass diese Albträume Vorhersehungen sind oder sogar wirklich geschehen – irgendwie. So hört man jedenfalls. Dieser Todesfluch … die Hexe ist nicht davon ausgegangen, dass ihn jemals jemand überlebt, deshalb war es ihr auch einerlei, ob jemand sieht.
    Doch Golem ist anders, ganz anders. Ob sie das wohl mit eingerechnet hat, als sie diese Nebenwirkung in Kauf nahm?
    Verdammt ich weiß nicht mal, ob ich in der Lage sein werde ihm zu helfen. Überlebt hat bisher niemand. Und woher weiß ich dann, dass Golem das retten kann? Komischer Weise weiß ich es. Aber es ist nicht so, als wäre es mein Wissen.
    Auch kam niemand bisher so weit wie wir. Bin ich würdig? Bin ich dem gewachsen? Wie verwandle ich ihn in einen Menschen und woher nehme ich eine ganze Schar betende Tsurpa? Alles Dinge die nötig sind, um ihn zu retten, nicht völlig zu heilen, aber wenn dann wird er leben. Doch bisher hat noch niemand diesen

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