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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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Fluch überlebt.
    Sykora fasste sich an ihren Kopf, der sich gerade so anfühlte, als würde er zersprengt. Skorns Gedanken brachen ab. Erholung war etwas, das sie sich wünschte. Doch nachdem sie Skorns Gedanken gehört hatte … Morgen Abend! Bis dahin wären sie nie beim Tempel. Es sei denn sie setzten ihre Reise ziemlich bald fort.
    Wieder wanderten ihre tränenden Augen zu Prophet. Ihre Blicke trafen sich. Sykora hatte Prophet nie so genau betrachtet wie in jenem Augenblick. Es war, als ließe der Vogel sie nun einmal tief unter das dichte Gefieder schauen und unter diesem bunten Glanz lag … Magie. Sykora öffnete erstaunt den Mund. Sie mochte sich in diesen Dingen nicht auskennen, trotzdem wusste sie, dass Prophet etwas besonders war. Was? Der Vogel aus Silvanas Legende?, fragte sie sich automatisch.
    »Was ich bin ist überall und doch nirgends zu sehen. Und obwohl es mir strengstens untersagt war mich je an jemanden zu binden, war es doch schon am Anfang der Welt so, dass die Zeit es ahnte. Eines Tages, so schlug sie, würde eine Prophetin sich an den lebenden Stein binden. Licht und Dunkelheit werden die alte Schlacht wieder schlagen, die nie gewonnen oder verloren werden kann.
    Der Moment in dem die Zeit die Ewigkeit berührt, rückt unaufhaltsam näher. Und auch wenn es dir langsam erscheint, so ist es doch vom Standpunkt der Geburtsstunde dieser Welt aus ein Klacks in dem das Kommende geschieht und bereits geschah.
    Und wenn du glaubst, ihr könntet verharren, auch nur für einen weiteren Moment, dann irrst du. Dein Hüter braucht Zeit und du bist die einzige, die ihm diese verschaffen kann.«
    Und was soll ich tun?, fragte Sykora sich und rätselte zugleich darüber, was Prophet ihr gesagt hatte.
    »Nur noch ein paar Schritte. Ganz in der Nähe ist Wasser. Ich kann es schon riechen. Und jeder Tempel der Tsurpa hat irgendeine Form von Gewässer direkt in seiner Nähe. Dadurch war man immer schnell beim Tempel. Die Spuckfische werden den Rest erledigen und uns zum Tempel geleiten.«
    Aber ich kann nicht einen Schritt tun. Geschweige denn, dass ich genug Kraft hätte, nochmals den Wind um Hilfe zu bitten.
    »Du vielleicht nicht, doch dein Tsurpa hat noch genug Kraft dafür.«
    Und meine Schwester?
    »Du magst Silvana nicht ganz trauen, doch haben sowohl sie als auch Skorn die Wahrheit gesagt. Und auch wenn du es sogar beiden nicht glaubst, so garantiere ich dir, dass sie sicher ist. Dafür bürge ich mit meinem Leben.«
    Skorn spürte Sykoras Intension, ehe sie einen Muskel rührte.
    »Was hast du vor?«, fragte er, noch während er sich zu ihr herumdrehte.
    »Wir müssen zum Tempel.« Skorn nickte schweigend und lief nur einige Schritte auf sie zu. Er war verblüfft, als er fühlte, dass Sykora mit Prophet gesprochen hatte.
    »Was hattet ihr zu reden?« Er wusste, dass sie ihm keine Antwort schuldete. Sykora zuckte mit den Achseln und stand auf.
    »Dies und das. Aber sie hat mir gesagt, dass in der Nähe Wasser ist und meinte irgendwas von Spuckfischen und …« Sykora stoppte. Es fühlte sich so sonderbar an, nach Skorns Kraft zu verlangen, noch ehe sie danach gefragt hatte.
    »Dass du mir die nötige Kraft …« hilflos nahm sie ihre Arme hoch und senkte sie wieder. »Nun ja … geben kannst.«
    »Ich weiß … Aber nicht wie.«
    Silvana sah die beiden einen Moment an. Dann schaute sie zu Prophet. Prophet hatte gesprochen und obwohl sie gelauscht hatte, hatte sie nichts vernehmen können, rein gar nichts. Und es schien ihr, immer wenn Sykoras Gedanken zu dem Gespräch schweiften, als wäre dort eine unüberwindbare Blockade. Sie seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Du musst danach verlangen. Nicht mit Worten. Und weil es dir widerstrebt, hast du seine Kraft nicht schon längst. Er ist ein Tsurpa und Tsurpa sind deine Feinde, glaubst du … Dieser da«, sie wies mit dem Zeigefinger auf Skorn, »nicht. Er ist dein Hüter, dein Krieger. Einst war das normal. Heute nicht mehr. Es muss für dich natürlich sein, was er ist. Und ich weiß, dass du gefühlt hast, dass es natürlich ist. Schon immer. Das war einer der Gründe weshalb deine Vergangenheit so tiefe Wurzeln in dir schlug.
    Doch am stärksten hast du es gespürt, als er den Schwur, deinen Schwur, ablegte. Erinnere dich, doch sein wachsam. Eine Übertragung von Kraft kann böse für ihn ausgehen, wenn du zu viel nimmst und bedenke, dass er noch einiges brauchen wird, um das Gebet zu vollziehen.«
    Sykora war sich unschlüssig. Sie kannte das Gefühl

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