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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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gespenstischer Anblick, der den Golgrimm gruselte.
    Dann wiesen die schuppigen Klauenfinger der Gestalt eine Richtung: Sie zeigten in Fahrtrichtung des Bootes. Der Golgrimm sah sich um und... erschrak fürchterlich!
    Er fiel nach hinten und blickte direkt in das weit aufgerissene Maul eines riesigen Drachenkopfes! Doch der Kopf dieses Ungetüms aus Märchen und Legenden bestand nur aus Fels und Stein, flößte dem kleinen Kobold deshalb aber nicht minder Angst ein. Moos und Flechten wuchsen auf dem Höhleneingang und der Fluss, den der Golgrimm und sein schweigsamer Begleiter befuhren, führte direkt in ihn hinein. Tief im Maul des felsigen Untieres wurden die beiden von modriger Finsternis verschluckt.
    Der Fährmann entzündete eine Fackel und steckte sie in eine verrostete Metallhalterung am Bug des kleinen Bootes. Ihr schwaches Licht strömte durch die Höhle, vertrieb die Finsternis nur einige Meter und erhellte ein klein wenig den Weg der vor ihnen lag.
    Der Golgrimm kauerte sich noch weiter zusammen, eingeschüchtert und sprachlos vor Angst. Er glaubte, niemals zuvor solche Angst empfunden zu haben.
    Außer vielleicht damals, als er beim Koboldbauer Knödelfass mehrere Schrimmelschrammelrüben vom Feld stibitzt hatte und dieser ihn dann lauthals mit dem Fluch der Ewigen Blödheit belegt hatte.
    Viele Jahre lang hatte der Golgrimm fest an seine eigene, durch diesen Fluch verursachte Blödheit geglaubt, bis ihm irgendwann jemand sagte, dass er auch vor dem Fluch ein Idiot gewesen war. Jene Aussage hatte den Golgrimm damals ungemein erleichtert, denn eigentlich glaubte er nicht an Flüche und derlei Dinge.
    Bis jetzt wurde der Kobold immer von den Spionen seines Herrn, drei ziemlich fiesen Fledermäusen, aufgesucht, um ihm Instruktionen für seltsame Aufgaben zu übermitteln. Manchmal waren es auch seine beiden anderen Mitarbeiter namens Hagsnar und Hirnfilz, wenngleich diese beiden eher selten den Turm ihres Herrn verlassen durften, da sie unter anderem für den Müll, die Wäsche und vielerlei anderer Aufgaben in der Haushaltsführung zuständig waren.
    Einmal kam sein Meister sogar persönlich, doch welchen Auftrag er ihm an jenem Tag gegeben hatte, dass hatte der Golgrimm schon lange wieder vergessen.
    Meist musste der Golgrimm hier mal etwas stehlen oder dort sehr geheimnisvollen und finsteren Wesen irgendwelche Dokumente oder anderes überbringen. Jedoch bekam er niemals Trinkgeld oder etwas Heißes zu trinken, wenn er warten musste oder der Weg sehr lang und beschwerlich gewesen war. Im Grunde beschränkte sich des Golgrimms Tätigkeitsfeld also auf die eines Boten.
    Aber noch niemals zuvor hatte der Hexenmeister ihn zu sich in sein Domizil gerufen. Diese Tatsache machte den Kobold gleichermaßen stolz wie sie ihn vor Furcht erzittern ließ.
    Dem Golgrimm kam die Fahrt durch den steinernen Schlund des Drachen vor wie eine Ewigkeit. Er hörte unter sich das sumpfig grüne Wasser plätschern, stetig begleitet vom leisen Klingeln des silbernen Glöckchens und dem ängstlichen Klappern seiner Zähne. Vor ihnen teilte sich träge die Dunkelheit, nur um hinter ihnen wieder zusammenzuschmelzen und ihnen scheinbar hämisch grinsend den Rückweg zu versperren.
    Ja, Dunkelheit kann grinsen. In Notrak Husch konnte Dunkelheit auch Buttercremetorte backen, aber das interessiert uns an dieser Stelle nicht.
    Nach einiger Zeit kamen sie an einem morschen Steg an, welcher einen recht wackeligen Eindruck machte. Seetang und Flechten krochen am dunklen Holz hinauf und unterhielten sich über das Wetter. Dunkles feuchtes Moos hing eher gelangweilt rum und versuchte modrig auszusehen, was dem Moos auch hervorragend gelang.
    Der Steg führte zu einer groben steinernen Treppe, die wiederum die glatte Felswand hinauf führte bis tief in die vollkommene Schwärze der Dunkelheit hinein.
    Der Fährmann steuerte das Boot zu eben jenem Steg und wies mit einer erneuten Handbewegung auf die Treppe. Der Golgrimm erhob sich, verließ das Boot und betrat den Steg.
    Morsch und unheimlich knarrte und knackte das alte Holz unter seinen grüßen Füßen und die Flächen aus Moos darauf huschten zur Seite, um nicht getreten zu werden. Dann schaute er sich noch einmal um, doch der Fährmann war... verschwunden.
    Auch dies flößte dem Kobold immens Angst ein, denn Bauer Knödelfass schien über dieselben Kräfte wie dieser Fährmann zu verfügen, nur in umgekehrter Richtung. Wann immer der Golgrimm jene bereits weiter oben erwähnten

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