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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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schaute Sarah wieder hinaus aufs offene Meer. „Meinst du, meine Eltern sind irgendwo dort draußen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einfach so verschwinden und behaupten, sie hätten mich nicht mehr lieb. Eltern tun so etwas nicht. Hast du eine Familie, Golgrimm?“
         Der Kobold trat verlegen und nervös auf der Stelle. „Äh, nein, hab ich nicht. Ich bin ganz allein. Es gibt niemanden, der für mich Weihnachtsgeschenke im Schlafzimmerschrank verstecken würde bis zur großen Bescherung. Niemanden.“
          „Wie traurig. Das tut mir leid. Aber wenn du eine Familie hättest, dann wüsstest du, dass sie dich immer lieb haben wird. Sie verschwinden nicht einfach.“
    Sarah blickte zum Golgrimm herüber, doch der Kobold war gegangen ohne eine Wort zu sagen. Stattdessen stand Caleb vor dem Mädchen. „Traue ihm nicht!“ warnte der Halbling. „Man erzählt sich, er sei der Lakai des großen Hexenmeisters und ich denke, er führt etwas im Schilde.“
    „Der große Hexenmeister? Wer ist das?“ fragte Sarah. Caleb sah hinaus aufs große Meer. Sein Gesicht nahm nachdenkliche Züge an.
    „Der große Hexenmeister ist eine der bösesten Kreaturen in Notrak Husch. Er diente der Schwarzen Kaiserin, bevor sie in eine andere Welt verbannt wurde. Nun besteht sein Leben nur aus dem Gedanken, sie zurück zu holen, damit sie die Welt beherrschen kann! Und dieser kleine hässliche Kobold ist angeblich sein Lakai. Nun, das erzählen sich zumindest viele Leute. Gerüchte, verstehst du? Was auch immer dieser Talisman ist, er wird wahrscheinlich ein Werkzeug sein, mit welchem der Hexenmeister seinem Ziel näher kommen könnte. Ich werde meine Augen offen halte und ich rate dir, kleine Sarah, du solltest das auch tun.“
    Dann wurde die Unterhaltung unterbrochen, denn Billy-Bob schrie von seinem Ausguck herunter: „TROLLBOOT VORAUS!“
         Sarah hielt die Hand über die Augen, um nicht von der Sonne geblendet zu werden. Sie sah einen alten Mann, der zeternd und schimpfend auf dem Bauch eines riesigen grauen Trolls saß. Der Troll bewegte sich nicht. Er trieb ungefähr fünfzig Meter vor der Devastate Storm im Meer.
         „Kannst du mir mal erklären, was du da machst? Schon seit einer Ewigkeit bewegst du dich kein bisschen und somit bewegen auch wir uns nicht!“ schrie der alte Mann.
         „Iff mach toter Mann! Daff ift allef, waf iff kann!“ antwortete der Troll. Der alte Mann hieb sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Was sagst du da? Du kannst nicht mal schwimmen? WARUM BIST DU DANN IN EIN VERDAMMTES BOOT GESTIEGEN?“
         „Weil ihr ef mir gefagt habt, Meifter!“
         „Tust du immer was man dir sagt, Mietroll?“ fragte Thaddäus und schnaufte.
         „Meiftenf, Meifter.“
         „Und warum hast du immer noch nicht deine Zähne gefunden?“
         „Aber iff fagte doch, daff fie in die Bohneneintopf gefallen find!“
         „Du hast aber doch den Bohneneintopf gegessen! Fällt dir da nicht was auf? Naaa?“
         „Upf! Ihr meint, iff habe meine Fähne aufgegeffen?“
         Thaddäus sah keine andere Möglichkeit mehr, außer den Kopf zu schütteln und der Verwirrung in seinem Gehirn endgültig Platz zu machen. Da zerriss eine Stimme die Stille.
         „Heda, ihr dort auf dem Trollboot!“
         Thaddäus schaute auf und sah das große Piratenschiff, welches auf sie zukam. Panik machte sich breit in seinem Gesicht. „Pi... Pi... Pi... PIRATEN!” schrie er und fuchtelte mit den Armen. „NA LOS, MIETROLL! LEG EINEN GANG ZU, SONST FANGEN UNS GLEICH BLUTRÜNSTIGE PIRATEN!“
    „IFF KANN KEINEN GANG FULEGEN! IFF KANN NUR TOTER MANN! DAFF IFT ALLEF, WAF IFF KANN, VERDAMMT NOCHMAL!“ schrie der graue Troll zurück. Thaddäus setzte eine beleidigte Miene auf.
         „Nicht in dem Ton! Aber bitte, dann sterben wir eben hoch erhobenen Hauptes!“ antwortete Thaddäus zickig und verschränkte die Arme vor der Brust. Einige Sekunden später ging die Devastate Storm längsseits zum Troll und der Chronist und sein Diener wurden an Deck geholt. Red Jack stemmte die Fäuste in die Hüften, als die beiden klatschnass vor ihm standen.
    „Harrr, Landratten auf hoher See, was? Willkommen auf der Devastate Storm ! Ich bin Red Jack, der gefürchtete Pirat! Auf meinem Kopf sind fünftausend Goldstücke ausgesetzt!“
    Thaddäus tat einen Schritt vorwärts und versuchte dem festen Blick des Piratenkapitäns standzuhalten. Und tatsächlich,

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