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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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nahezu monumentalen Ausmaßen! Und ich kann nicht da sein, nur weil du nie richtig zuhörst!“
    „Aber ihr feit doch der einfige Chronift der Welt! Und kaum ein Menf lieft diefe Chroniken von euff!! Gefweige denn ein Troll!“
         „DU SOLLST MIR NICHT IMMER WIDERSPRECHEN!“ schrie Thaddäus und lief knallrot an vor Zorn. Mietroll senkte betreten den Kopf und starrte schuldig gesprochen zum Boden des kleinen Bootes. Mit den Fingern fummelte er an einem kleinen Metallring herum, der dort festgemacht schien. Er runzelte die Stirn, dann blickte er wieder auf.
         „Äh, Meifter?“
         „WAS WILLST DU JETZT SCHON WIEDER? HAST DU VIELLEICHT DEN STÖPSEL VON DIESEM BOOT GEZOGEN, UM UNS BEIDE ZU ERTRÄNKEN?“
         Mietroll sagte nichts. Stattdessen hielt er einen kleinen Gummistöpsel hoch, während durch ein rundes kleines Loch im Boden des Bootes klebriges Wasser hineinblubberte. Thaddäus vergrub sein Gesicht in beiden Händen.
          „Hätte ich doch bloß nichts gesagt.“
     
    Sarah stand ganz vorn am Bug der Devastate Storm und genoss den Wind, der ihr Nachthemd zum flattern brachte. Für ein paar Minuten hatte sie ihre Eltern fast vergessen. Sie genoss diese Freiheit, genoss das Meer und den Wind in ihrem Gesicht. Unter ihr durchschnitt das Schiff die Wogen des Meeres, ließ die trägen Wellen wie Wackelpudding zur Seite quellen.
    Red Jack stand am Ruder und hielt den Kurs mit der einen Hand, während er mit der anderen die Landkarte des Golgrimms hielt. Anscheinend wusste der alte Pirat genau, in welche Richtung er segeln musste, auch ohne Sextant oder ähnliche Hilfsmittel.
         Mister Boyd war für das Reffen und Setzen der Segel zuständig. So groß und grob der Gorilla auch aussehen mochte, so schnell und geschickt hangelte er über die Takelage und zurrte dort ein Seil fester oder lockerte eins woanders.
         Billy-Bob hing kopfüber vom Ausguck herunter, nur sein Schwanz war um eine Holzstrebe gewickelt und ließ ihn im Wind hin und her wehen. Er gluckste vor Vergnügen, behielt den Horizont dennoch stets in seinen wachsamen Augen.
         Caleb und Cedric III. lehnten an der Reling und dösten.
    Die Stimme des Golgrimms holte Sarah zurück in die Wirklichkeit.
         „Hallo, Mädchen.“ sagte er zaghaft und stand einige Meter hinter ihr. Sarah drehte sich herum.
         „Hallo! Golgrimm war dein Name, stimmt’s?“ fragte Sarah und lächelte sanft. Der kleine Kobold druckste herum. „Nun ja, eigentlich heißt es der Golgrimm. Alle Welt hasst mich und deshalb werde ich auch nicht wirklich beim Namen genannt, sondern nur mit einem Artikel davor.“
    „Oh, das tut mir leid. Warum hasst dich denn die ganze Welt, Golgrimm?“
         Sarah vergaß absichtlich den Artikel vor seinem Namen und ein kleines Leuchten flackerte über die Augen des Kobolds.
         „Ich weiß nicht.“ antwortete er. „Vielleicht, weil ich so hässlich bin?“
         „Ach Quatsch! Lass dir niemals von jemandem einreden, du seiest hässlich oder so. Du bist immer so schön wie du dich fühlst. Und ich finde du siehst echt irgendwie knuffig aus!“
         Die Miene des Golgrimms erhellte sich. „Meinst du wirklich?“
         „Ja, wirklich!“
         Ein heiteres Lächeln erschien auf des Golgrimms Gesicht. Dann erblickte er die goldene Spange in Sarahs Haaren.
         „Was ist denn das?“
         „Oh, das ist eine Haarspange. Sie hält deine Haare unter Kontrolle, damit sie einem nicht ins Gesicht fallen.“
         „Das ist schön!“ meinte der Kobold selig.
         Sarah nahm die Spange aus ihren Haaren heraus und reichte sie dem Golgrimm herüber.
         „Hier! Ich schenke sie dir!“
         Völlig verunsichert sah der kleine Kobold das Mädchen an. Er konnte es nicht fassen. (Wenn man von aller Welt gehasst wird, dann kann selbst so ein kleines Geschenk wie eine goldfarbene Haarspange aus Plastik dafür sorgen, dass einem die Gehirnleitungen durchschmoren vor Glück.) Er schüttelte aber sofort energisch den Kopf, nachdem sein Gehirn den ersten Glücksschock überwunden hatte.
    „Nein, das kann ich nicht annehmen! Die Spange ist sicher sehr wertvoll, so wie sie funkelt und glitzert!“ stammelte der Golgrimm.
    „Ach, Unsinn!“ widersprach das Mädchen und steckte dem Kobold die Spange kurzerhand ins Haar. Sie betrachtete das Ergebnis und sagte: „Sieht hübsch aus!“
    „Danke.“ murmelte der Golgrimm verlegen. Dann

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