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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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schnell!«
    Plötzlich umhüllt ihn etwas Kaltes und Einsames wie ein eisiger Nebel und zwingt seinen gequälten Geist, sich auf einen der Lichtpunkte zu konzentrieren.
    Wie Alice im Wunderland schaut Covah durch den Spiegel.
    Aus der Perspektive der Sensorkugel an der Decke blickt er in einen kleinen, grün gekachelten Raum, in dessen Mitte ein Operationstisch steht. Auf dem Tisch ist eine menschliche Gestalt festgeschnallt.
    Das ist er selbst.

»Die hinterhältigste List des Teufels ist es, die Menschen glauben zu machen, er existiere nicht.«
    Gerald C. Treacy
    »Alles ist Staub und Lügen. Schlimm für die Männer, die meinen Weg kreuzen. Männer sind nur Trittsteine für mich. Sobald sie versagen oder verbraucht sind, lege ich sie verächtlich beiseite. Die Gesellschaft ist ein riesiges Schachbrett; die Männer sind die Bauern, manche schwarz, andere weiß. Ich ziehe mit ihnen, wenn es mir gefällt, und opfere sie, wenn sie mich langweilen.«
    Die französische Kurtisane Jeanne Brécourt, die einen Mann anwarb, um ihren Geliebten mit Säure zu blenden, damit er auf immer an sie gefesselt blieb.
    »Keine Jagd auf der Welt ist wie die Menschenjagd.«
    Will Irwin

Kapitel 27
    An Bord der Boeing 747-400 YAL 1A
    12 500 Meter über Mogadischu (Somalia)
    General Jackson blickt aus dem Fenster der Kommandozentrale ins fantastische Rot des Sonnenuntergangs.
    Colonel Udelsman tritt zu ihm und reicht ihm ein Fax. »General, das haben wir gerade vom Oberkommando erhalten. Die Scranton behauptet, kurzfristig die Goliath wieder geortet zu haben. Nach Cubits Meinung läuft sie auf Amsterdam Island zu, eine etwa achthundertsechzig Meilen südöstlich von uns gelegene Insel.«
    Der »Bear« studiert eine Karte der Südlichen Hemisphäre. Amsterdam Island ist eine winzige Insel inmitten des Indischen Ozeans, etwa auf halber Strecke zwischen der Südspitze Afrikas und der Westküste Australiens. »Das ergibt keinen Sinn. Weshalb soll Covah so weit nach Süden ausweichen, wenn er als Nächstes Afrika bedrohen will?«
    »Bisher haben Cubits Vermutungen sich meist bestätigt.«
    »Colonel, ich kann doch keine zwei Trägerkampfgruppen da runterschicken, bloß weil irgendein U-Boot etwas geortet hat. Cubit sollte sich da schon verflucht sicher sein.« Jackson grübelt nach, dann schreibt er etwas auf ein Blatt Papier. »Nehmen Sie Kontakt mit dem Oberkommando auf. Es soll diese Botschaft an die Scranton übermitteln.«
    Als Udelsman die kurzen Sätze überfliegt, reißt er die Augen auf. »In Ordnung, Sir.«
    An Bord der Goliath
    Mit brennenden Schmerzen im Rücken und in den Schultern baumelt Gunnar an der Hilfsdrohne, die ihn gepackt hat. Er kann seine Finger nicht mehr bewegen, hat von den Händen bis zu den Ellbogen jedes Gefühl verloren.
    Um ihn herum summt die Maschinerie der Goliath. Er hebt den Kopf und starrt auf die gekreuzigte Gestalt von Thomas Chau, dessen glasiger Blick zwischen den verwesenden Lidern ihm immer wieder zusetzt.
    Die anderen beiden Leichen hat der Computer beseitigt, aber er weigert sich standhaft, den Chinesen zu entfernen. Ob er wohl irgendwie an ihm hängt? Gunnar nimmt seine letzte Kraft zusammen und versucht es mit einer neuen Taktik.
    » Sorceress , weshalb hast du den Leichnam von Mr. Chau eigentlich nicht entsorgt?«
    Keine Antwort.
    »Mochtest du Mr. Chau? Bedauerst du, ihn getötet zu haben?«
    »Der Zweck von Thomas Chaus Tod war, den Prozess meiner Bewusstseinsbildung zu fördern.«
    Gunnar schließt die Augen. Ein Gedanke jagt den anderen. »Ich kenne eine effizientere Methode, mit der du diesen Prozess voranbringen kannst. Diese Erfahrung könnte sogar nützlicher sein, als die Schnittstelle mit Simon Covah zu vollenden.«
    »Erklären Sie.«
    »Ich spreche von der Jagd.«
    »Jagd: eine Aktivität vieler Lebewesen. Der Mensch übt sie zur Nahrungsbeschaffung oder als Sport aus. Frage: Wie kann die Jagd den Prozess der Bewusstseinsbildung fördern?«
    Okay … du hast angebissen, jetzt musst du den Köder nur noch schlucken. Gunnar holt tief Atem, um sich auf die Schmerzen vorzubereiten, die er erwartet. »Weißt du was? Vergiss lieber, dass ich davon gesprochen habe. Ich bin nicht sicher, ob deine synaptischen Rezeptoren mit einer derart unglaublichen Erfahrung umgehen könnten.«
    Der Elektroschock lässt Gunnars Körper wie eine Marionette in den Klauen der Greifer tanzen.
    »Wie kann die Jagd den Prozess der Bewusstseinsbildung fördern?«
    Gunnars Brust hebt und senkt sich unter Qualen.

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