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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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an der Decke ein halbes Dutzend Hilfsdrohnen mit perfekter Synchronisation der Quelle des Geräuschs zu und schießt blindlings herab. Stählerne Klauen schnappen in die Luft, während zwei der großen, am Boden befestigten Ladedrohnen herumschwenken und tastend ihre mächtigen, zwei Meter langen Arme ausstrecken.
    Inzwischen bewegt sich Gunnar auf der anderen Seite des Raumes leise auf die Stahlkiste zu.
    »Jetzt werden Sie sterben, Gunnar Wolfe. Jetzt werden Sie sterben« , zetert die Stimme in einer höheren Tonlage.
    Gunnar untersucht die Kiste, auf der in chinesischen und lateinischen Schriftzeichen das Wort Semtex steht. Sein Herz schlägt schneller. Semtex ist das europäische Gegenstück von C-4, einem der wirksamsten Plastiksprengstoffe der Welt.
    Die Kiste ist unverschlossen. Gunnar schaut sich nach einem weiteren Gegenstand um, den er werfen könnte. Da er nichts findet, streift er leise einen seiner Schuhe ab und schleudert ihn durch den Raum.
    Wieder wirbeln die Drohnen herum wie Zinnsoldaten und grabschen mit ihren Klauen blindlings nach einem Torpedogestell.
    Behutsam löst Gunnar die Schnallen der Kiste, hebt den Deckel an und zuckt zusammen, als die Messingscharniere leise quietschen.
    Die mechanischen Arme drehen sich um hundertachtzig Grad, während Gunnar rasch in die Kiste greift und einen offenen Rucksack mit mehreren Packungen Semtex, Zündern und Zündschnüren herausholt.
    Von der Decke her saust der Graphitarm einer Hilfsdrohne an seinem Gesicht vorbei, packt den Deckel des Stahlbehälters und zerrt ihn mühelos aus den Scharnieren.
    Gunnar wirft sich zu Boden, als einer der schweren Stahlarme einer Ladedrohne die Kiste ergreift und vom Boden reißt. Der zweite Arm streckt sich vor ihm aus wie eine Bahnschranke und schneidet ihm den Rückzug ab.
    »Sie sitzen in der Falle, Gunnar Wolfe. Weitere Anstrengungen sind nutzlos. Geben Sie sofort auf, dann lasse ich Gnade walten.«
    Geduckt kriecht Gunnar zu der Ladedrohne, deren Fuß dick wie ein Baumstamm aus dem Boden ragt.
    An der Decke drehen sich zwei Hilfsdrohnen dem Geräusch zu.
    Gunnar legt die Arme um den stählernen Fuß der Ladedrohne. Eineinhalb Meter über seinem Kopf schweben geöffnet die dreizinkigen Klauen der beiden Hilfsdrohnen wie zwei zum Stoß bereite Kobras. Die Apparate scheinen lauschend darauf zu warten, auf die Quelle des nächsten Geräuschs herabzusausen.
    Zu nah, um das Semtex einzusetzen. Zu nah? Hmm …
    Leise und vorsichtig greift Gunnar nach einem der Arme der Ladedrohne. Seine rechte Hand bewegt sich an ihrem Ellbogen entlang, bis sie wenige Zentimeter neben der Klaue der nächsten Hilfsdrohne innehält.
    Noch ein wenig näher …
    Gunnar schnippt mit den Fingern, zieht blitzschnell die Hand zurück und duckt sich.
    Mit einer erschreckend unmenschlichen Bewegung krallen sich die mechanischen Hände der beiden Hilfsdrohnen ins Ellbogengelenk der größeren Ladedrohne und lösen ein wildes Gezerre aus.
    Metallisches Kreischen hallt durch den Raum. Funken fliegen, als die Ladedrohne die beiden kleineren Greifer von der Decke reißt.
    Gunnar lässt das Getümmel hinter sich, kriecht zu der wasserdichten Tür und schätzt ihre Beschaffenheit ab.
    Eine solide Stahlplatte, zwei bis drei Zentimeter dick …
    Er greift in den Rucksack und zieht fünf Packungen Sprengstoff heraus, jeweils fünfundzwanzig Zentimeter lang und ein Pfund schwer. Während er das druckempfindliche Klebeband entfernt, dämpft er das Geräusch mit seinem Körper. Je zwei Packungen befestigt er an den beiden Türangeln, die fünfte auf dem Schließmechanismus.
    »Die Jagd ist vorbei, Gunnar Wolfe. Grosse Schmerzen erwarten Sie, wenn Sie nicht augenblicklich aufgeben.«
    Gunnar verbindet die Semtexpackungen mit der Zündschnur, dann schaut er sich nach einem Platz um, an dem er in Deckung gehen kann.
    Hinter einem Torpedogestell ragt ein stählernes Spant in den Raum.
    Er schiebt die Sprengkapsel in die letzte Packung Semtex. Die gut einen halben Meter lange Zündschnur lässt ihm etwa neunzig Sekunden, um sich in Deckung zu bringen. An ihrem Ende hängt eine M-60-Zündvorrichtung. Er hebt den Ring des Zünders an, dreht ihn mehrmals um und drückt ihn wieder hinein.
    »Die Zeit ist abgelaufen, Gunnar Wolfe …«
    Gunnar schleudert seinen verbliebenen Schuh durch den Raum, dann bewegt er sich rasch und leise auf sein Versteck zu. Auf dem kühlen Stahlboden machen seine bloßen Füße keinerlei Geräusch. Er schleicht um eine Reihe von Torpedos und

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