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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Operationslampen auf. Zwei glänzende stählerne Arme werden sichtbar, Hilfsdrohnen, die aus dem Ersatzteillager des U-Boots stammen.
    »Neue Prothesen?« Strahlend untersucht der Afrikaner die Hightech-Apparate. »Das sind ja Drohnenarme … mit denen bin ich stark wie ein Elefant!«
    »Zum Zweck des Austauschs ist ein kleiner Eingriff erforderlich. Legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch.«
    Kaigbo betrachtet die beiden zerkratzten Prothesen, die ihm in den vergangenen sechs Jahren als Arme gedient haben. Vor Kurzem ist in der Linken eine Feder gebrochen, sodass er mit dem Greifer nichts mehr packen kann.
    Die dreizinkige Stahlklaue der Hilfsdrohne sieht aus, als könnte man damit eine Tür aus den Angeln reißen.
    »Es besteht doch keinerlei Gefahr?«
    »Richtig. Legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch.«
    Mit breitem Grinsen besteigt Kaigbo den Tisch, ohne den verstümmelten Leichnam von Simon Covah zu bemerken, der zusammengesunken in der entfernten Ecke des Raums liegt.
    Die an der Decke montierten chirurgischen Arme werden lebendig. Der eine platziert eine Maske auf dem Gesicht des Afrikaners, um ihm eine Narkose zu verabreichen.
    Inzwischen bereitet der andere eine tragbare MEMS -Einheit für den neuralen Anschluss vor.

»Man muss sich einem Ziel nur ganz und gar verpflichten, dann ist sein Erreichen garantiert.«
    Mack R. Douglas
    »Es war mein Ehrgeiz, mehr Menschen – mehr hilflose Menschen – zu töten als jeder andere, von dem man je gehört hat.«
    Jane Toppan, Krankenschwester aus Massachusetts, nachdem sie gestanden hatte, 31 ihrer Patienten ermordet zu haben.
    »Wir werden als die größten Staatsmänner in die Geschichte eingehen, oder als ihre größten Verbrecher.«
    Joseph Goebbels, NS -Propagandaminister

Kapitel 31
    Antarktischer Ozean
    So weit das Auge reicht, breitet sich eine Unterwelt aus Dunkelheit und Eis aus.
    Die Meeresoberfläche, auf der im Sommer hohe Wellen tanzten, ist nun eine gefrorene Landschaft, eine so unwirtliche Umgebung, dass man einen Raumanzug bräuchte, um nur wenige Minuten darin zu überleben. Chaotische Formen erheben sich aus der öden Eiswüste, umheult vom scharfen Wind, der gnadenlos über die Ebene fegt. Gewaltige Eisberge sind von den Eisschollen eingeschlossen; ihre schartigen Spitzen trotzen den grausamen Elementen.
    Unter diesem Chaos aus Packeis liegt eine unheimliche flüssige Welt, mehr Unterwasserhöhle als Ozean. Sie ist ein Labyrinth aus Meer und Eis, pechschwarz und totenstill, bis auf das gespenstische Leuchten der Eisberge und ein gelegentliches Donnergrollen, wenn deren Unterseite über den kalten Meeresboden schabt.
    Durch dieses eisige Reich gleitet die USS Scranton . In zweihundert Metern Tiefe kriecht sie mit drei Knoten in süd-südwestlicher Richtung dahin.
    »Verflucht!« Michael Flynn knirscht wütend mit den Zähnen. »Sonar an Zentrale, da ist schon wieder ein Eisberg, tausend Meter voraus.«
    »Alle Maschinen stopp!«
    »Alle Maschinen stopp, aye, Sir.« Kelsey Walker umklammert das Steuerrad so fest, dass seine Fingerknöchel weiß geworden sind. Der zwanzig Jahre alte Rudergänger ist mit den Nerven am Ende. Fast blind muss er das sechstausendneunhundert Tonnen schwere Boot durch ein scheinbar nie endendes Labyrinth aus Eis steuern, das sich ständig enger zusammenzieht. Wir sind zu nah am Festland , schießt es ihm durch den Kopf. Hier finden wir nie wieder heraus.
    Tom Cubits Gesicht glänzt vor Schweiß. Er tritt an den Navigationstisch, an dem der Erste Offizier auf einer Karte der Antarktis den Kurs des Boots verfolgt. »Bo, Sie waren doch an Bord der Hawkbill , als die ihre Expeditionen in die Arktis unternommen hat …«
    »Verglichen mit dem Schlamassel hier ist eine Fahrt durchs Nordpolarmeer wie ein Segeltörn in der Karibik.«
    »Wie weit können wir der Goliath unter diesem Packeis wohl noch folgen?«
    »Keine Ahnung. Nach unseren Karten sind wir etwa vierzig Meilen vom Festland entfernt. Das Problem sind die Untiefen hier in der Gegend, und außerdem stoßen wir auf immer neue Eisberge. Durch diesen Mist zu manövrieren wird ungefähr so sein, als würden wir durch eine unbekannte Höhle robben. Wir müssen uns sehr nah am Boden halten, aber das ist noch nicht alles. Wegen des vielen Süßwassers, das durch die Eisschmelze ins Meer kommt, variiert die Wasserdichte ständig, was es verflucht schwierig macht, das Boot richtig zu trimmen. Dazu kommt dann noch die reelle Chance, uns derart zu

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