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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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hundertmal tödlicher ist als Sarin. Die Farbe Blau steht für genetisch veränderte Bakterien, die selbst gegen die neuesten Antibiotika resistent sind. In den SALT -Verträgen ist keine dieser Waffen erwähnt. Offiziell existieren sie schlichtweg nicht.«
    Rocky schüttelt den Kopf. »Niemand, auch nicht die Russen, würde je einen Erstschlag riskieren, und ein versehentlicher Abschuss ist durch die ganzen Sicherheitssysteme absolut unmöglich.«
    »So ein Schwachsinn!«, platzt David wütend heraus. »Du bist so arrogant, es stinkt zum Himmel. In den letzten zwanzig Jahren ist mindestens ein halbes Dutzend mal um ein Haar ein Atomkrieg ausgebrochen. 1995 war ich mit meinem Vater in Murmansk, als die USA von Norwegen aus einen Satelliten gestartet haben. Die Russen hatten den Abschuss entdeckt und waren absolut davon überzeugt, dass es sich um einen Atomangriff handelte. Weißt du noch, wie du dich gefühlt hast, als du die Bilder von dem Anschlag aufs World Trade Center gesehen hast? So ähnlich, nur noch viel entsetzter, haben mein Vater und ich dagestanden und in die Gegend geglotzt, als die Russen einen sechzehnminütigen Countdown für einen atomaren Gegenschlag starteten. Sechzehn Minuten, dann sollten tausend Interkontinentalraketen mit Mehrfachsprengköpfen amerikanische Ziele anfliegen. Und Jelzin, der war stockbesoffen. Der Countdown hatte schon die Vier-Minuten-Marke überschritten, als seine Berater ihn endlich überredet haben, den Angriff abzublasen.« David sieht Gunnar an. »Das war mein Schlüsselerlebnis, G-Man, das mich später dazu gebracht hat, mich Simons Bewegung anzuschließen.«
    »Und ich hab schon gedacht, das hättest du bloß getan, um dein übersteigertes Ego zu befriedigen.«
    David wird puterrot. »Ich will dir mal was sagen, G-Man: Wenn wir nicht eingreifen, ist eine echte atomare Abrüstung eine reine Illusion. Die amerikanische Regierung weigert sich ja schon, nur darüber nachzudenken, ihr atomares Arsenal auf fünftausend Sprengköpfe zu reduzieren.«
    Der ältere der beiden kurdischen Brüder mischt sich ein. »Es gibt noch aktuellere Probleme. Zum Beispiel schmuggeln die Russen seit Jahren Plutonium in den Iran. Letzten November wurden zweitausend Kilo waffenfähiges Plutonium nach Teheran geliefert, getarnt als medizinische Hilfsgüter. Ein Teil des Materials wurde in einen Bunker unter einem Palast geschafft, wo man versucht, kleine Atombomben für terroristische Zellen zu bauen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein solches Ding in Israel oder den Vereinigten Staaten explodiert.«
    »Woher wisst ihr das alles eigentlich?«, fragt Gunnar.
    »Wir haben unsere Quellen«, erwidert Covah. »Die Männer hier sind nur die Spitze des Eisbergs. Unsere Bewegung ist gewaltig. Die Angst vor der endgültigen Vernichtung und die Abscheu vor den ständigen Kriegen teilen viele Menschen, viele Organisationen …«
    »Wie ›Pflugscharen‹?«
    »Die gehören dazu, aber auch viele andere, außerdem einflussreiche Einzelpersonen, darunter mehrere hochrangige Beamte des State Department. Du wärst geschockt, wenn du wüsstest, wie viele amerikanische Admiräle und Generäle unsere Mission unterstützen.«
    Rocky schüttelt erneut den Kopf. »Das glaube ich einfach nicht. Das sind Berufssoldaten, Männer, die im Krieg gekämpft haben, die ihr ganzes Leben daransetzten …«
    »Menschen sind sie trotzdem«, schneidet Covah ihr das Wort ab. »Sie haben Familien, und wie Gunnar und ich hatten sie Zugang zu streng geheimen Informationen, die ihnen Angst machen.«
    »Wie die Biowaffen«, sagt David, an Gunnar gewandt. »Als du erfahren hast, dass das Verteidigungsministerium deine Hammerheads für den Transport solcher Waffen vorgesehen hatte, bist du ausgerastet. Aber war dir klar, dass auch deine Verlobte Bescheid wusste?«
    Gunnar starrt bestürzt Rocky an. »Stimmt das?«
    »Natürlich hab ich’s gewusst. Schließlich war ich die Leiterin des Projekts.«
    »Und das hat dich nicht gejuckt? Du hast nicht protestiert?«
    »Wieso sollte ich? Die Goliath war schließlich dafür vorgesehen, unsere alten Tridents zu ersetzen; warum sollten wir sie da nicht mit den modernsten Waffen ausrüsten?«
    Ungläubig schüttelt Gunnar den Kopf. »Die Biowaffen stellen eine von mehreren Möglichkeiten dar, das atomare Gleichgewicht zu kippen. Mit denen kann man ganze Städte auslöschen …«
    »Und das ohne diesen unangenehmen radioaktiven Niederschlag«, fährt David mit triefendem Sarkasmus fort.

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