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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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seiner Augen aus.
    Jack wich ans Ende des Stegs zurück und rannte mit einem gellenden Schrei auf die Kreatur zu.
    Er rammte ihr den Mast ins Maul und stieß ihn wie in einem Anfall von Wahnsinn immer weiter hinein, bis seine Füße die Holzplanken zum Bersten brachten und die Spitze des Masts plötzlich aus der Seite des Käfers drang und glitschige Eingeweide und stinkender Matsch aus ihm herausplatzten.
    Sam wollte sich auf den Steg hieven, schaffte es aber nicht, weil seine Hände voller Blasen waren. Jack musste ihn unter den Achseln packen und hochziehen.
    »Wo ist Brittney?«, fragte Sam.
    Dekka zuckte die Schultern.
    »Sie ist weggelaufen«, sagte Toto. »Aber dabei hat sie sich verwandelt. Ein Arm war …« Er schien keine Worte dafür zu finden.
    »Wie eine Schlange. Sie wurde zu Drake«, erklärte Dekka.
    »Ja«, sagte Toto. Und dann: »Ich würde jetzt gerne nach Hause gehen.«
    »Ich kann kaum laufen«, sagte Sam. Er musste die Zähne zusammenbeißen, um vor Schmerz nicht laut loszuheulen. Die Haut seiner Ferse war ab und sie sah aus, als wäre ihr ein Stück herausgerissen worden. Er blutete stark.
    Sam zog sich das nasse T-Shirt aus und wickelte seinen Fuß ungeschickt damit ein.
    »Hauen wir ab, solange es noch geht. Drake wird mit dem Rest seiner Armee zurückkommen und diesmal macht er Käferfutter aus uns.«
    Sam humpelte los, doch nach wenigen Schritten hob Jack ihn einfach hoch und setzte ihn sich auf die Schultern. Es war ein lachhafter Anblick: Sam war um einen Kopf größer als Jack und um einiges breiter. Aber Jack trug ihn mit einer Leichtigkeit, als wäre er ein Baby.
    »Du warst unglaublich«, sagte Sam zu ihm.
    Dekka klatschte Jack auf den Rücken. »Das kann man wohl sagen.«
    Jack strahlte stolz. Dann wurde er auf einmal grün im Gesicht, setzte Sam ab und übergab sich in ein Gebüsch.
    »’tschuldigung.«
    »Das sind die Nerven, Alter. Ich kenne das«, sagte Sam. »Aber kommt jetzt, wir müssen von hier weg. Wir gehen den gleichen Weg zurück. Drake wird denken, wir nehmen die direkte Route in die Stadt. Dort würde er uns aber auf offenem Gelände erwischen und wir wären erledigt.«
    »Was passiert, wenn er mit seiner Armee die Stadt überfällt?«, fragte Dekka.
    »Edilio hat Orc – hoffe ich wenigstens. Aber auch Brianna und Taylor. Und seine Soldaten. Obwohl ich bezweifle, dass sie mit ihren Gewehren viel ausrichten können … außer sie schießen ihnen ins Maul.«
    Sam schüttelte den Kopf. In seiner Vorstellung tauchte auf einmal Astrid auf. Und eine Flut an fürchterlichen Bildern, was ihr alles zustoßen könnte.
    Würden sie es rechtzeitig in die Stadt zurückschaffen, um den anderen zu helfen? Mit ihm und Jack und Dekka hätten sie vielleicht eine Chance.
    Wusste Edilio überhaupt, was ihnen bevorstand? Und wenn ja, traf er Vorbereitungen? Hatte er inzwischen herausgefunden, wie er sie aufhalten konnte? Sam war es nicht gelungen. Er überlegte fieberhaft, wie der Kampf zu gewinnen wäre. Versuchte sich das Szenario vorzustellen, wie dieser Feind vernichtet werden konnte.
    Und gelangte immer wieder zu demselben Schluss: dass es nur zwei Personen gab, die stark genug waren, um diese Kreaturen zu schlagen.
    Der eine war Caine. Aber Caine befand sich weit weg auf einer Insel. Der andere war der kleine Pete. Auch er war weit weg, auf einer anderen Art von Insel: in seiner eigenen, abgeschotteten Gedankenwelt.
    Caine und der kleine Pete.
    »Okay«, sagte Sam. »Von hier aus ist es unmöglich, den entscheidenden Schachzug zu machen. Jedenfalls für mich. Es liegt jetzt an Edilio und den Leuten in der Stadt. Dabei wissen wir nicht einmal, ob ihnen klar ist, was auf sie zukommt. Wir müssen sie warnen.«
    »Wie?«, fragte Dekka.
    »Jack.«
    Jack hatte die ganze Zeit nach vorne gebeugt dagestanden. Jetzt richtete er sich abrupt auf.
    »Jack ist ohne uns viel schneller. Seine Kraft bringt auch eine gewisse Geschwindigkeit mit sich. Und er wird nicht so leicht müde. Hügel machen ihm nichts aus. Er kann also geradewegs über die Berge laufen.«
    »Stimmt«, gab Dekka zu. »Das ergibt Sinn. Und versteht mich bitte nicht falsch – Jack hat bewiesen, dass er ein Held ist, aber wird das reichen? Ich bin auch alle Optionen durchgegangen. Orc und Jack und Brianna?«
    »Es gibt zwei Leute, die stark genug wären und es schaffen könnten«, sagte Sam. »Caine. Ihm traue ich das zu.«
    »Und wem noch?«
    »Dem kleinen Pete.« Damit sprach Sam zum ersten Mal aus, was er, Astrid und

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