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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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die meisten taten nichts.
    Das reicht, dachte Caine. Vorläufig.
    »Die Kreaturen sind auf dem Weg hierher«, sagte er leise. »Wer in der FAYZ hat die Kraft, sie zu vernichten?« Er wartete, als würde er wirklich mit einer Antwort rechnen. »Wer kann sie vernichten?«, wiederholte er. »Ich! Nur ich allein!«

Sechsunddreißig
    1 Stunde, 45 Minuten
    Sam hechtete in das offene Maul der Kreatur.
    Sein Kopf und die Schultern schafften es hinein, blieben dann aber stecken, da sich die Kehle des Käfers wie nasser Gummi zusammenzog und ihm die Luft aus der Lunge presste.
    Seine Augen waren fest geschlossen, die Nase konnte er sich aber nicht zuhalten. Als ihm ein Gestank nach Aas, Algen und Ammoniak entgegenschlug, hätte er sich fast übergeben.
    Er tastete mit den Händen um sich und versuchte, etwas zu fassen zu kriegen, denn er musste schleunigst seine Beine hinterherziehen, bevor die Mundwerkzeuge zuschnappten.
    Sam spürte ein Brennen auf beiden Unterschenkeln, als schnitte etwas in sein Fleisch. Das waren aber nur die Reflexe des Käfers, der ihn herauswürgen wollte, noch kein gezielter Biss.
    Mit einem Ruck zerrte er seine Beine herein und steckte jetzt mit dem ganzen Körper in dem pulsierenden und stinkenden Rachen.
    Und doch nicht schnell genug, denn er spürte noch das Zuschnappen der Mundwerkzeuge an seiner rechten Ferse, nahm aber keinen Schmerz wahr. Dazu war alles viel zu grausig, zu stickig und zu eng, zu schwarz und zu luftlos.
    Er streckte die Hände aus und feuerte.
    Durch die geschlossenen Augen konnte er das Licht zwar nicht sehen, aber die Wirkung war eindeutig: Der Käfer wurde wie von einem Erdbeben erschüttert.
    Sam feuerte weiter, fuhr mit den Händen die schleimigen Innenwände entlang, spürte einen Schmerz auf der Haut, der sich wie eine Verätzung anfühlte und von irgendeiner Säure der Kreatur stammen musste, und dann, was viel schlimmer war, die Hitze seines tödlichen Lichts. Er musste aufhören, wenn er sich nicht selbst kochen wollte.
    Sam kam es so vor, als würde er in einem Fahrzeug mit quadratischen Rädern feststecken. Er wurde durchgeschüttelt, das Blut des Monstrums tropfte auf ihn drauf. Noch lief es vorwärts. Ein paar Sekunden länger und Sam würde ersticken.
    Achte nicht auf den Schmerz: Schieß!
    Er verschränkte seine Finger und verwandelte die Zwillingsstrahlen zu einem. Er drückte auf die von Krämpfen gepeinigten Eingeweide des Käfers und beschrieb mit den Fingern einen Kreis.
    Inzwischen innerlich vor Hitze und dem Luftmangel schreiend und selbst unkontrolliert zuckend, holte er seine Beine heran, zog sich zu einem Ball zusammen und trat mit letzter Kraft gegen die Stelle, die er verbrannt hatte.
    Luft!
    Er atmete und übergab sich gleichzeitig. Dann öffnete er vorsichtig ein Auge und erblickte Jack über sich.
    »Wäääh!«, stieß Jack angeekelt von Sams Anblick hervor: Sein ganzer Körper war vom dampfenden Magenschleim des Käfers überzogen.
    Jack packte seine Hand. Er riss ihn mit solcher Wucht heraus, dass Sam durch die Luft und ins Wasser flog, wo er dankbar unterging.
    Er tauchte auf, sog die Luft ein und tauchte wieder ab. Er wusch sich den stinkenden Schleim vom Körper und kühlte seine Verbrennungen. Er hatte aber auch Schürfwunden und die Ferse tat höllisch weh. Die Kreatur hatte ihn erwischt!
    Als er wieder auftauchte, sah er, dass der Käfer, der ins Wasser gefallen war, nicht weit von ihm versuchte, ans Ufer zu gelangen.
    Der tote – der, den Sam von innen getötet hatte – lag vollkommen still da. Sam kam es beinahe so vor, als hätte er einen überraschten Ausdruck im Gesicht. Die gespenstischen blauen Augen waren glasig.
    Ein Käfer tot, einer, der versuchte, an Land zu gehen, und ein dritter, der immer noch extrem gefährlich war.
    »Jack!«, schrie Sam. »Der Mast! Auf dem Boot!«
    Jack blickte sich verwirrt um, dann nickte er. Er sprang an Bord des Segelboots, packte den Aluminiummast, stemmte die Füße in den Boden und riss ihn mit der Kraft eines Herkules heraus. Es klang wie das Kreischen einer Kettensäge in Zeitlupe.
    Gleichzeitig hob Dekka die Hände und der Käfer stieg hilflos strampelnd in die Luft. Die Kraft würde nur für ein paar Sekunden reichen, aber mehr benötigte Jack auch nicht.
    »Okay, Dekka, lass ihn fallen!«
    Dekka ließ die Kreatur los.
    Jack hob den Mast – eine zehn Meter lange Lanze – über den Kopf und zielte auf das Maul des Käfers.
    Der erste Stoß ging daneben, stach dem Käfer aber eines

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