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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wählen müsst, als ginge es um eine Art Beliebtheitswettbewerb, als müssten wir für die Ballkönigin abstimmen, das muss aufhören. Edilio ist ein guter Kerl. Er ist aber nur irgendein Junge. Sams treuer Hund. Nichts für ungut, aber …«
    Er hob die Hand, als wollte er andeuten, dass er seine Worte ein wenig sorglos gewählt hatte. Doch die Leute nickten bereits. Ja, Edilio war einfach nur Sams Hund. Mutig, ja, und auch anständig. Aber er hatte sie nicht gerettet.
    »Und Sam?« Caine ließ seine Stimme wieder lauter werden. »Früher einmal, da war Sam ein mutiger Anführer. Aber er ist ausgebrannt – und ihr wisst es. Mit dem Herzen war er nie dabei. Und jetzt ist er auch noch davongelaufen. Sam ist nicht das, was die FAYZ braucht. Sam ist kein König.«
    Er wandte sich ab, während er dieses Wort einsinken ließ.
    Er konnte hören, wie jemand fragte: »Hat er eben König gesagt?«, und dann das spöttische Lachen von Lana.
    Caine streckte beide Arme aus. »Wir brauchen einen richtigen Anführer, keinen, der einem Stadtrat Rechenschaft schuldig ist. Ich meine, denkt doch mal nach: Howard gehört dem Stadtrat an!«
    Das wurde mit Gelächter quittiert.
    »Sams treuer Hund Edilio muss sich also mit einem stadtbekannten Gauner wie Howard absprechen.« Caine ließ sich Zeit, um sein Lächeln erlöschen zu lassen. Jetzt war der Moment gekommen, um zum letzten Schlag auszuholen. »Ihr braucht einen Anführer, der euch wirklich führt. Einen, der euer Leben rettet und dafür sorgt, dass von jetzt an alles besser wird.«
    Caine erspähte Turk und Lance, die abwartend am Rand der Menge standen und hämisch grinsten.
    Caine hatte Taylor beauftragt, die beiden zu holen. Sie sollte ihnen sagen, dass er ein paar harte Jungs brauchte. Als Gegenleistung hatte er ihnen einen Ausflug auf die Insel versprochen.
    »Turk, Lance, kommt her zu mir.«
    Sie kamen die Treppe herauf und stellten sich neben ihn, blass und kleinlaut, aber überzeugt, sie würden nun wichtige Posten erhalten.
    »Die beiden haben gestanden, dass sie einen Raubüberfall auf Alberts Haus verübt und Albert erschossen haben.«
    In der Menge wurde zorniges Flüstern laut, und sogar unter den kranken Kids hoben einige kurz den Kopf. Albert mochte nicht beliebt sein, aber alle wussten, wie wichtig er war.
    Lance und Turk wechselten einen unsicheren Blick.
    »Ich kann euch beruhigen«, fuhr Caine fort. »Lana konnte Alberts Leben retten. Aber was sollen wir mit Möchtegernmördern wie diesen beiden tun?«
    Turk erschrak. Das ging nicht in die erhoffte Richtung. Lance bewegte sich unmerklich zur Seite, als wäre er drauf und dran, die Flucht zu ergreifen.
    Als Caine nun beiläufig und mit einem leisen Lächeln die Hand hob, stieß Lance gegen eine unsichtbare Wand.
    »Sollen wir eine Ratssitzung einberufen? Sie vor Gericht stellen? Kostbare Zeit vergeuden, während die Gefahr immer näher rückt? Wir wissen, was getan werden muss. Gerechtigkeit muss walten! Rasch und ohne Wenn und Aber.«
    »Hey!«, rief Lance. »Du hast uns aber was anderes ver…«
    »Er verspricht viel, wenn der Tag lang ist«, murmelte Diana.
    Caine schleuderte Lance mit einer theatralischen Handbewegung himmelwärts. Lance flog davon, als wäre er von einem Katapult abgeschossen worden – unter den Blicken aller und einen hohen Schrei hinter sich herziehend.
    Das Ganze hatte etwas Komisches. Caine konnte sich das Lachen kaum verkneifen.
    Der Schrei ging in eine andere Tonlage über, als Lance herunterfiel und am anderen Ende der Plaza aufschlug.
    »Gerechtigkeit!«, rief Caine. »Nicht irgendwann, sondern sofort. Gerechtigkeit und Schutz und ein besseres Leben für alle!«
    Turk verlor die Beherrschung. »Nein, Caine, bitte nicht! Nicht!«
    »Aber keine Gerechtigkeit ohne Gnade«, sagte Caine. »Lance bezahlte auf seine Weise. Jetzt wird Turk bezahlen. Er wird mir dienen. Nicht wahr, Turk?«
    Er sah Turk an und sagte mit leiser Stimme: »Auf die Knie.«
    Turk gehorchte sofort.
    »Das ist Ausdruck von Respekt«, sagte Caine. »Nicht für mich. Es geht nicht um mich. Es geht um euch, euch alle. Ihr braucht einen Anführer. Das stimmt doch? Nach dem vielen Leid, braucht ihr da nicht jemanden, der das Kommando übernimmt?« Caine ließ den Blick über die Menge schweifen. »Also gut, dann will ich es sein. Und wenn ihr euch jetzt hinkniet, dann tut ihr es aus Respekt. So wie Turk.«
    In der Menge beugten fünf oder sechs Kids das Knie, ein paar andere schafften es, den Kopf zu senken, doch

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