Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Beutel Kacke anzünden und jemanden damit bewerfen.«
    Lana hörte ein trockenes Husten. Es kam von einem Mädchen, das schwer krank aussah. »Was ist mit ihr?«
    Dahra warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Ich glaube, die Grippe ist wieder ausgebrochen. Oder war nie weg.« Sie zog Lana beiseite, damit die Kranke sie nicht hören konnte. »Diese hier scheint aber noch härter zu sein. Das Mädchen halluziniert. Sie heißt Jennifer. Sie kam heute Morgen auf allen vieren angekrochen. Erzählt ständig was von einer anderen Jennifer. Die soll so arg gehustet haben, dass sie Teile ihrer Lunge ausgespuckt hat. Und der letzte Hustenanfall soll ihr das Genick gebrochen haben.«
    »Wahnvorstellungen vom Fieber«, vermutete Lana.
    »Ja. Trotzdem sollte jemand nachsehen. Damit wir wissen, was los ist.«
    »Wo ist Elwood?«
    Dahra seufzte. »Das ist vorbei.«
    Lana hatte für Elwood nie viel übriggehabt, dennoch hätte sie gerne mehr erfahren – Dahra und Elwood waren lange ein Paar gewesen. Aber Dahra machte nicht den Eindruck, als wollte sie darüber reden.
    Lana heilte die gebrochenen Rippen und ging dann zu dem Mädchen mit den verbrannten Fingern.
    »Wie kann man so blöd sein?«, schimpfte sie. »Ich hab keine Lust, meine Zeit mit so einem Quatsch zu verplempern. Nächstes Mal helfe ich dir nicht mehr.«
    Sie heilte die Verbrennung, dann legte sie kurz die Hände auf das hustende Mädchen.
    »Darf ich meine Kanne auffüllen, bevor ich wieder abhaue?«, fragte sie anschließend.
    Dahra verzog das Gesicht. In einer Ecke stand ein alter Wasserkühler mit einem Zwanzigliterbehälter aus Glas, der nicht einmal annähernd voll war.
    »Wie wär’s mit zwei Litern?«
    »Abgemacht«, sagte Lana. »Albert sollte dafür sorgen, dass wenigstens du genug Wasser hast. Und ich auch, wenn wir schon dabei sind. Einer seiner Leute sollte mir jeden Tag vier Liter bringen, die letzte Lieferung ist zwei Tage her. Nicht sehr klug von einem Hypochonder wie Albert, meine Nerven zu strapazieren.«
    Nachdem sie sich mit einem Nicken von Dahra verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Rückweg.
    Sie wählte die Abkürzung zum Clifftop, den Steilhang hinauf, auf dem sich ein schmaler Pfad durch das Gestrüpp wand. Und wo ein hungriger Kojote lauern konnte. Aber Patrick würde sie rechtzeitig warnen. Außerdem hatte sie eine vollautomatische Pistole dabei und keinerlei Hemmung, sie auch zu benutzen.
    Als Patrick plötzlich knurrte, zog Lana ihre Pistole und hielt sie mit beiden Händen ausgestreckt vor sich hin.
    »Komm raus, damit ich dich sehen kann!«
    Es war aber kein Kojote, sondern Hunter. Er erwiderte ihren Blick, wirkte angespannt und schien sich für sein Kommen zu schämen. Denn obwohl er jederzeit zu ihr durfte, zog er es dennoch vor, sich nicht zu zeigen.
    Lana mochte Hunter. Erstens, weil er oft einen Leckerbissen für sie aufhob – ein Kaninchen oder ein paar fette Frösche – und weil er für Patrick immer einen Magen oder Innereien übrig hatte.
    Zweitens, weil es ihm nie einfallen würde, ihre Zeit zu vergeuden. Wenn er zu ihr kam, dann aus gutem Grund.
    »Was gibt’s, Hunter?« Sie steckte die Pistole zurück in den Gürtel. »Ah, ich seh schon. Das sind böse Kratzer.«
    »Nein, es ist etwas anderes.« Er zog den Kragen seines T-Shirts über die Schulter.
    Lana verschlug es den Atem. »Ja, das ist in der Tat etwas anderes.«

Sechs
    61 Stunden, 26 Minuten
    Im Rat wusste niemand so recht, wie sie mit Hunters Verbannung umgehen sollten. Da er die Stadt nicht betreten durfte, hatten sie beschlossen, ihm entgegenzugehen.
    Sie trafen ihn auf dem Highway.
    Dem Stadtrat gehörten neuerdings Dekka, Howard, Albert, Ellen und Edilio an. Sam war berechtigt, an den Sitzungen teilzunehmen, verzichtete aber meistens darauf. Astrid wollte mit dem Rat nichts mehr zu tun haben, doch Lana hatte Brianna losgeschickt, um sie zu holen. Ihr war wichtig, dass Astrid Hunters Verletzung sah.
    Astrid war also auch dabei. Mehr oder weniger. Lana hatte Astrid schon in vielen Situationen erlebt und kannte ihre Stimmungen gut, aber so war sie noch nie gewesen: geistesabwesend, als wäre sie gar nicht da. Sie biss sich auf die Lippe, schlang die Finger ineinander, ertappte sich schließlich dabei und wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab.
    Edilio hatte den Vorsitz, was für Lana völlig in Ordnung war. Sie wusste, wo die Schwächen der Mitglieder lagen und welche Verrücktheiten sie begangen hatten – sie selbst mit eingeschlossen.
    Bei

Weitere Kostenlose Bücher