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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sie erst nach einer schlagfertigen Antwort suchen. »Er blieb auf der Insel und lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage. Mit einer bildschönen Freundin, die er eigentlich gar nicht verdient gehabt hätte.«
    »Mach dir keine Sorgen«, schnappte Caine. »Ich habe nicht vor, die Insel zu verlassen. Und selbst wenn ich es wollte, ich wüsste nicht einmal, wie.«
    »Du würdest schon einen Weg finden.«
    »Stimmt. Aber ich bin hier.« Caine richtete das Fernrohr wieder auf die Stadt. Nicht weit vom Zentrum waren die verkohlten Ruinen der ausgebrannten Häuser zu sehen.
    »Tu’s nicht«, sagte Diana.
    Caine fragte nicht, was sie meinte. Er wusste es.
    »Lass einfach los.« Sie legte die Hand auf seine Schulter. Streichelte seinen Nacken, seine Wange.
    Er senkte das Fernrohr und ließ es ins hohe Gras fallen. Dann drehte er sich um, zog Diana an sich und küsste sie.
    Es war lange her, seit er sie das letzte Mal in den Armen gehalten hatte. Sie fühlte sich anders an. Dünner, schmaler, zerbrechlicher. Aber sein Körper reagierte wie immer auf sie.
    Sie ließ ihn gewähren.
    Seine eigene Reaktion überraschte ihn. Auch das war lange her. Verhungernde Jungs verzehrten sich nach Nahrung, nicht nach Mädchen.
    Doch jetzt war es überwältigend. Es rauschte in seinen Ohren, hämmerte in seiner Brust. Ein ziehender Schmerz erfasste den gesamten Körper. In letzter Sekunde, bevor er die Kontrolle verlor, wich Diana sanft, aber entschieden von ihm ab.
    »Nicht hier«, sagte sie.
    »Wo?«, stieß er hervor. Er hasste den flehenden Ton in seiner Stimme. Hasste sich für diese Schwäche.
    Sie bückte sich, hob das Fernrohr auf und reichte es ihm.
    »Wo du möchtest, Caine. Du hast die Wahl: Du kannst mich haben. Oder du kannst versuchen, über die Welt zu herrschen. Beides ist nicht drin. Weil ich da nicht mitmache. Ich kann das nicht mehr.«
    Ihm stand der Mund offen. Buchstäblich.
    »Du Hexe.«
    Diana lachte.
    »Du weißt, ich habe die Kraft …«
    »Natürlich. Ich wäre hilflos. Aber das ist es nicht, was du willst.«
    Wenige Meter von ihnen entfernt lag ein Felsblock. Er war beeindruckend groß. Caine hob eine Hand und richtete die Handfläche nach außen. Der Felsen löste sich knirschend aus der Erde und stieg in die Luft.
    »Manchmal hasse ich dich!«, schrie er und schleuderte den Felsen mit einer Handbewegung über die Klippe in die Tiefe.
    »Wir haben beide einen Schaden weg«, sagte Diana plötzlich traurig und ernst. »Wir sind kaputte, böse Menschen. Aber ich will mich ändern. Ich will, dass wir beide uns ändern.«
    »Ändern? Wie?«
    »Dass wir nicht mehr davon träumen, wie Napoleon zu werden.«
    Als sie ihn jetzt von oben bis unten musterte, war das höhnische Lächeln wieder da. Ihr Blick glitt so langsam an ihm entlang, dass es ihm unangenehm war und er das Bedürfnis verspürte, sich zu bedecken.
    »Du hast die Wahl, Caine«, sagte sie noch einmal. »Entscheide dich später. In deiner Verfassung kannst du nicht klar denken.«
    Sie machte kehrt und ging zum Haus zurück.
    Und Caine warf noch viele Felsen ins Meer.
    Aber es half nicht.

    Sam wartete an der Straßenecke, als Lana und Astrid das Haus betraten. Lana trug einen Wasserkrug. Patrick blieb kurz stehen und starrte in Sams Richtung, aber das bemerkten die Mädchen nicht
    Sam war gekommen, um Astrid zu sagen, was er vorhatte. Sie würde es nicht weitererzählen. Außerdem sollte, abgesehen von Albert, wenigstens noch eine Person wissen, wo er hinging und warum.
    Wieso war Lana hier bei Astrid? Vermutlich, weil es dem kleinen Pete nicht gut ging. Wenn überhaupt jemand sagen konnte, wie es ihm ging.
    Sam runzelte die Stirn. Er wollte keinen Streit mit Astrid, wenn Lana dabei war.
    Es dämmerte bereits. Er musste langsam los. Dekka, Taylor und Jack sollten auf der anderen Seite des Highways auf ihn warten. Und niemandem davon erzählen.
    Aber natürlich würde Jack Brianna einweihen. Taylor konnte nichts weitertratschen, weil sie noch nicht wusste, was sie vorhatten. Sie würde es erst erfahren, wenn sie längst außerhalb der Stadt waren. Nur Dekka würde mit niemandem darüber sprechen.
    Und Sam? Er wollte es Astrid erzählen.
    Er klopfte an ihre Tür.
    Keine Antwort.
    Als Sam die Tür aufstieß und das Haus betrat, in dem er bis vor Kurzem noch selbst gewohnt hatte, fühlte er sich wie ein Eindringling.
    Astrid und Lana waren oben, er konnte ihre leisen Stimmen hören.
    Er nahm immer zwei Stufen auf einmal und rief: »Astrid, ich bin’s!«
    Sie

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