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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Street, dann raste sie zurück auf der Golding Road.
    In der Ferne konnte sie Orcs betrunkenes Toben hören. Ihn aufzustöbern, wäre einfach. Aber Orc war nicht das Problem.
    Keine Spur von Drake. An einer Ecke hielt sie an. Sie überlegte kurz: Sie konnte planlos durch die Gegend zoomen oder methodisch vorgehen, eine Straße nach der anderen absuchen.
    Methodisch vorzugehen, war aber nicht Briannas Ding. Lieber lockte sie ihn mit Spott aus der Reserve. »Hier, Drakilein! Braver Hund.«
    Sie flitzte zu Astrids Haus. Nichts.
    Sie sauste zur Feuerwache. Zur Schule. Zum Clifftop und von dort wie ein Pfeil den Strand hinunter, wobei sie eine wirbelnde Sandspur hinter sich herzog.
    Wo würde er hingehen? Was würde er tun?
    Ein Gedanke schob sich vor alle anderen. Brittney! Was würde Drake gegen sie unternehmen?
    Soweit sie wusste, hatte Drake keine Macht über Brittney. Er konnte sie nicht daran hindern, an seiner Stelle aufzutauchen.
    Wo würde Brittney hingehen?
    Briannas Blick fiel auf die zerstörte Kirche. Und dann hörte sie die Stimmen im Inneren.
    Sie rannte die Stufen hinauf, hinein in die Kirche.
    BAM !
    Der grelle Blitz aus der Gewehrmündung blendete sie. Sie bremste sofort ab, war aber zu schnell, knallte in eine Kirchenbank und flog durch die Luft.
    Jeder andere wäre mit dem Kopf voran gegen den Altar aus Marmor gekracht, aber Brianna war nicht wie jeder andere.
    Noch im Flug zog sie die Beine an, schlug einen Salto und landete katzengleich mit den Füßen auf dem Altar.
    Doch jetzt machte sich der Zusammenstoß mit der Kirchenbank bemerkbar. Wie eine Welle erfasste der Schmerz ihren ganzen Körper und ließ sie nach Luft schnappen. Aber sie erstickte ihren Wunsch zu schreien.
    Dann fiel ihr Blick auf Brittney.
    Jetzt konnte sie den Schrei nicht mehr zurückhalten. Der Schuss aus dem Jagdgewehr hatte Brittneys Kopf und ihren Hals getroffen. Ihre gesamte linke Gesichtshälfte war verschwunden. In ihrem Hals klaffte ein Loch, aus dem das Blut eigentlich nur so hätte sprudeln müssen. Die Wunde war rot und roh wie frisches Hackfleisch, aber nicht ein Tropfen sickerte daraus hervor.
    Außerdem stand Brittney nach wie vor auf beiden Beinen.
    Jamal winselte wie ein gefoltertes Tier. Nun zielte er mit seiner Waffe auf Brittneys Oberkörper, doch in der halben Sekunde, die er brauchte, um den Abzug zu finden, war Brianna bei ihm.
    Sie stieß den Lauf genau in dem Moment zur Seite, als der Schuss losging, packte Jamal am Hals, riss ihn so schnell nach vorne, dass sein Kopf nach hinten flog, und schlug in einem Atemzug sechsmal zu. Jamal brach zusammen. Er blutete aus Nase und Mund.
    »Hör auf! Ich kann nichts dafür!«, heulte er, während er sich einrollte, das Gewehr unter sich begrub und sein Gesicht schützte.
    Brianna wollte Brittney auf keinen Fall ansehen.
    »Alles okay?«, fragte sie das Mädchen über die Schulter.
    Brittney erwiderte nichts. Kein Wunder. Ihr Mund, oder das, was noch davon übrig war, klebte an ihrem Hinterkopf.
    Brianna holte tief Luft. Als sie nun doch einen Blick zurückwarf, war Brittney verschwunden, dafür streckte sich die Peitschenhand aus und zerrte das Gewehr unter Jamal hervor.
    Brianna zog ihr Messer und sprang. Sie stieß es in Drakes Brust. Es war ein Jagdmesser mit einer riesigen Klinge, so lang wie ein Küchenmesser, aber um einiges schärfer. Das Messer steckte bis zum Schaft in Drake drin.
    Er grinste. »Das wird lustig.«
    Brianna rechnete damit, dass er mit dem Gewehr auf sie losgehen würde, doch er warf es achtlos beiseite. Mit seiner normalen Hand griff er nach dem Messer und zog es sich aus der Brust – Millimeter für Millimeter, als würde es ihm Wonne bereiten.
    Brianna sah ihm wie hypnotisiert zu. Und hätte fast das Zucken seines Tentakelarms übersehen, der hinter ihr ausholte.
    Aber nur fast.
    Sie ließ sich fallen und die Peitsche zischte über ihren Kopf hinweg. Drake warf mit dem Messer nach ihr, traf jedoch daneben. Es landete in der Rückwand einer Kirchenbank.
    Brianna griff nach der abgesägten Schrotflinte in ihrem Rucksack, legte an und drückte ab.
    Der Schuss traf Drake in den Mund und verwandelte das dünnlippige Grinsen in ein klaffendes Loch, das wie der schwarze Abfluss einer Spüle aussah.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, tastete Drake seinen zerstörten Mund mit der Spitze des Tentakels ab. Er ließ die Peitschenhand hineingleiten, bis sie hinten wieder zum Vorschein kam, und winkte Brianna damit zu.
    Jetzt stieß er ein Grunzen aus,

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