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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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körperliche Arbeit. All das.
    Es war einfach. Und es war wichtig.
    Der Wind auf der anderen Seite des Wassers ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Eine angenehme Brise war an sich nichts Unheimliches. Aber sein Gefühl sagte ihm, dass sie nichts Gutes verhieß.
    Dahra Baidoo hatte sieben neue Grippefälle aufgenommen. Damit waren es insgesamt dreizehn. Das entsetzliche Husten hallte von den Wänden des Rathauskellers wider.
    In der Nacht war niemand gestorben. Besser ging es aber auch niemandem. Da Lana diese Krankheit nicht heilen konnte, genügte es nicht mehr, die Kinder zu trösten, bis sie vorbeikam und alles wieder gut wurde. Diesmal musste Dahra selbst einen Weg finden, wie sie die Grippe in den Griff bekam.
    Sie maß Temperaturen, machte sich mehr oder weniger genaue Aufzeichnungen und verfolgte die Krankheitsverläufe.
    An Jennifers Geschichte versuchte sie möglichst nicht zu denken. Aber das Mädchen ließ nicht locker: Sie bestand darauf, dass sich die andere Jennifer zu Tode gehustet hatte. Dahra wollte auch nicht darüber nachdenken, was es bedeutete, wenn eine Krankheit gegen Lanas Heilkräfte resistent wurde.
    Im Moment war ein kleiner Junge namens Pookie ihre größte Sorge. Sie starrte auf das Thermometer in ihrer Hand, konnte nicht glauben, was sie sah: einundvierzig Grad. So hohes Fieber war ihr noch nie untergekommen.
    Pookie schlotterte, als wäre ihm furchtbar kalt. Er war nicht mehr in der Lage, Fragen zu beantworten. Stattdessen redete er mit jemandem, der gar nicht da war, und stammelte wirres Zeug. Dass er nicht zur Schule gehen wollte, weil sein Aufsatz noch nicht fertig war. Und sein Husten wurde von Mal zu Mal heftiger.
    Das Paracetamol, das sie Pookie gegeben hatte, hatte nichts bewirkt. Das Fieber war weiter gestiegen. Ganz egal, ob das nun eine Art Killerhusten war oder nicht, er würde am Fieber sterben, wenn es so weiterging. Sie musste es irgendwie senken.
    Ihr gescheites Buch schlug ein eiskaltes Bad vor. Super. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Es gab kein Wasser und schon gar kein Eis. Wenn Albert nicht bald dafür sorgte, dass sie Wasser bekamen, würden die Kids verdursten, noch bevor sie an Husten und Fieber sterben konnten.
    Dahra traf eine Entscheidung. Ellen und Virtue, der Neue von der Insel, waren gekommen, um ihr zu helfen. Sie wünschte, sie hätte Zeit und könnte sich mit Virtue ein wenig unterhalten. Dahras Eltern stammten aus Afrika. Genau wie Virtue.
    »Wir müssen ihn abkühlen«, sagte Dahra. »Virtue? Hältst du so lange die Stellung? Wir gehen runter zum Strand.«
    Ellen und Dahra legten Pookie in eine Schubkarre und schoben ihn die San Pablo Avenue entlang, die zum Strand führte.
    Das letzte Stück durch den Sand war besonders schwierig, doch dann hatten sie das Ufer und die sanfte Brandung erreicht. Dort setzten sie ihn ins Wasser. Kein Eisbad, aber besser als nichts. Das Meerwasser würde Pookies Körper wenigstens etwas Hitze entziehen.
    »Hoffentlich kann er nachher von selbst zurückgehen«, sagte Ellen erschöpft.
    Dahra ließ sich neben ihr in den Sand fallen.
    »Hast du schon von Drake gehört?«, fragte Ellen leise.
    »Von seiner Flucht? Ja. Keine Sorge, Sam fängt ihn wieder ein.«
    Ellen schüttelte den Kopf. »Sam ist nicht in der Stadt. Albert hat ihn weggeschickt. Er soll Wasser auftreiben.«
    »Sam ist nicht hier?« Beunruhigt blickte Dahra über ihre Schulter. Drake hatte keinen Grund, auf sie loszugehen. Aber Drake brauchte auch keinen Grund. »Es wird schon nichts passieren. Dekka und Brianna und …«
    Pookie bekam einen Hustenanfall, kippte nach vorne, verschluckte sich am Salzwasser und hustete dann mit solcher Gewalt, dass sich die Wasseroberfläche nach unten dellte.
    »Mein lieber Schwan!«, sagte Ellen.
    Pookie setzte sich auf. Sein Kopf schwankte vor und zurück, als gehörte er zu einer Marionette, deren Schnüre gerissen waren. Er hustete wieder und diesmal schleuderte ihn die Wucht rücklings unter Wasser.
    Dahra stürzte zu ihm, um ihn wieder an die Oberfläche zu ziehen, aber da war er bereits aufgetaucht. Torkelnd kam er auf die Beine.
    Der nächste Anfall war wie eine Explosion. Er warf ihn auf den Strand zurück, als wäre er von einem schnellen Auto erfasst worden.
    »Oh nein!«, rief Dahra.
    Pookie drehte sich auf den Bauch, hob sich auf Hände und Knie und hustete so heftig, dass Sand aufflog. Er übersäte alles mit roten Tupfern.
    »Nein, bitte nicht!« Dahra wich zurück.
    Der nächste Anfall hob ihn auf die Zehen, bog

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