Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Sam.
    »Psst! Hört ihr das?«, wisperte Dekka und legte den Finger auf die Lippen.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen und lauschten. Es klang, als würde ein Bergbach über Stock und Stein hinwegrauschen.
    Oder wie das Schlagen von Flügeln.
    »Die Schlangen!«
    Die fliegenden Schlangen drangen aus ihrem Bau wie ein dichter Schwarm Fledermäuse, der bei Sonnenuntergang seine Höhle verlässt. Alle auf einmal.
    Sie sahen aus wie kleine Drachen. Die meisten waren nur vier oder fünf Zentimeter lang, doch manche von ihnen hatten eine Länge von über dreißig Zentimetern erreicht. Sie hatten lederne Flügel und schlugen mit den Schwänzen aus, um ihre schlechte Aerodynamik auszugleichen.
    Sam fluchte laut und feuerte. Den Moment der Überraschung hatte er verpasst. Ein Fehler, der sich als fatal erweisen konnte. Grelle Lichtstrahlen schnitten durch den angreifenden Schwarm. Etliche der Viecher gingen in Flammen auf und fielen herunter.
    Das reichte aber nicht. Nicht einmal annähernd. Und sie machten auch keinen Rückzieher.
    Dekka hob die Schwerkraft unter dem Schwarm auf, doch damit bewirkte sie nur, dass manche der Schlangen die Orientierung verloren und nun auf und ab flogen oder wild im Kreis herumwirbelten. Dabei verspritzten sie eine grünlich schwarze Flüssigkeit.
    Sam fiel wieder ein, was Hunter ihm erzählt hatte: dass er vom Sekret einer Schlange getroffen worden war.
    »Sie dürfen euch nicht treffen!«, schrie er. »Rennt!«
    Den Steilhang kämen sie nur langsam hinauf. Daher flohen sie im rechten Winkel zum Schwarm, rannten, als wäre ihnen der Teufel auf den Fersen. Immer wieder stolperten sie, fielen hin, sprangen wieder auf die Beine, spürten nichts außer ihrer panischen Angst vor dem Sekret.
    Der Schwarm reagierte schwerfällig, doch dann flog er eine Kurve und folgte ihnen.
    Sam gelangte auf die Straße, knickte auf einem Fuß um, fing sich gerade noch rechtzeitig und wirbelte herum. Die Höhle musste weiterhin Schlangen ausspucken, denn die Wolke reichte immer noch bis an ihren Eingang. Sam zielte hastig und feuerte.
    Das Gebüsch auf dem Hang fing sofort Feuer. Felsen wurden so heiß, dass sie Risse bekamen. Er hielt sein Licht auf die Höhle gerichtet und verwandelte sie in ein lichterloh brennendes grünes Maul.
    Der Schwarm hatte die Orientierung verloren, wirkte unsicher. Er wirbelte nach oben, ließ aber immer noch die grün-schwarzen Tropfen fallen wie einen apokalyptischen Regen. Er hatte Sam und die anderen noch nicht erreicht. Doch das war nur eine Frage der Zeit.
    Zuversichtlich, dass er die Höhle ausgebrannt hatte, schwang Sam sein Licht nun mitten in den Schwarm hinein.
    Das war ein Fehler. Ein Angriff auf ihre Höhle verwirrte sie, doch eine direkte Attacke lieferte ihnen ein Ziel.
    Sam richtete seine Lichtstrahlen noch einmal auf die Felsenwand, um sie abzulenken. Zu spät: Der Schwarm kam genau auf sie zu.
    »Lauft! Lauft!«
    Dekka rannte rückwärts, um die Schwerkraft hinter sich aufheben zu können. Eine Wolke aus Sand und Kiesel erfasste den Schwarm und verlangsamte ihn. Dekka drehte sich um und folgte Sam und Jack, so schnell sie die Füße trugen.
    Der Schwarm schien das Interesse an der Verfolgungsjagd zu verlieren, aber ein paar hartnäckige Biester gaben noch nicht auf.
    Dekka flog der Länge nach hin. Sam sah, wie sehr sie außer Atem war. Er sprintete zu ihr zurück, aber die Viecher waren schneller als er.
    Dekka wälzte sich zur Seite und blickte genau in dem Moment nach oben, als eines von ihnen seine Flüssigkeit abschoss. Der dunkle Tropfen traf ihre Schulter. Ein zweiter fiel auf ihre Jeans. Weitere klatschten neben ihr auf den Boden.
    Ein Feuerstrahl von Sam und die Viecher gingen in Flammen auf.
    Dekka sprang auf die Beine. »Scheiße! Es hat mich erwischt!«
    »Zieh deine Jeans aus!«, rief Sam.
    Sie gehorchte. Jack schnappte sich die Hose und besah sich die Stelle. »Es ist nicht durch den Stoff gegangen.«
    »Meine Schulter«, schluchzte Dekka. »Oh Mann, es hat mich erwischt. Was mach ich nur?«
    »Streck deinen Arm aus«, sagte Sam. »Das wird wehtun.«
    »Tu’s«, drängte Dekka. »Mach schon!«
    Sam bildete einen schmalen Lichtstrahl. Vorsichtig brachte er ihn an den dunklen Fleck auf Dekkas Schulter heran.
    Dekka biss die Zähne fest zusammen.
    Als der glühende Lichtstrahl ihre Haut berührte, schrie sie vor Schmerz. Aber sie schrie auch: »Mach weiter! Hör nicht auf!«
    Doch Sam hörte auf. Dekka war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen, und er fing

Weitere Kostenlose Bücher