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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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dort besseres Essen.«
    »Oh ja!« Brittney wurde richtig aufgeregt. »Dort gibt es Kuchen und Cheeseburger und alles, was du dir nur vorstellen kannst.«
    »Cheeseburger? Dann bist du die Prophetin?«
    »Nein, nein«, antwortete Brittney und schlug bescheiden die Augen nieder. »Ich bin ein Engel. Ein Racheengel. Der Herr hat mich geschickt, damit ich den Teufel besiege.«
    »Welchen Teufel? Davon gibt’s hier nämlich mehrere. Oder sprechen wir von Pferdefüßen?«
    Brittney lächelte, doch diesmal blieb ihre Zahnspange unsichtbar. Es war ein kühles, freudloses Lächeln. »Dieser Dämon hat keinen Pferdefuß. Der Teufel kommt mit einer Peitsche.«
    Brianna starrte sie an.
    »Ich muss mal kurz weg«, sagte sie und sauste aus dem Zimmer.
    »Was wünschst du dir zum Geburtstag?«, fragte John.
    Mary war damit beschäftigt, die Stoffservietten, die als Windeln herhalten mussten, vom Kot zu befreien. Sie ließ ihn in einen Plastikeimer fallen, der später abgeholt und in einer von Edilio ausgehobenen Senkgrube entleert werden würde.
    »Dass ich das hier nicht mehr tun muss«, antwortete sie. »Das wäre ein tolles Geschenk.«
    »Ich meine es ernst«, sagte John leicht gekränkt.
    Mary lächelte ihn an und legte ihre Stirn an seine. »Ich auch.«
    »Du solltest dir freinehmen«, fuhr John sichtlich nervös fort. »Ich meine, du musst dich ja gegen das Verpuffen wehren, und das soll ziemlich anstrengend sein.«
    »Klingt jedenfalls so«, sagte Mary. Sie ließ die Windel in einen zweiten Eimer fallen, der mit nach Chlor riechendem Wasser gefüllt war und auf einem kleinen roten Wagen stand, den sie später zum Strand bringen mussten. Dort würden die Wäscher sie ein paarmal durch das seichte Wasser ziehen und salz- und sandverkrustet in die Kita zurückschicken.
    »Du weißt, was du zu tun hast, nicht wahr?«, fragte John.
    Mary warf einen Blick auf die Armbanduhr, die ihr Francis hinterlassen hatte. Wie viele Stunden noch bis zu ihrem Fünfzehnten?
    Mary nickte. »Ich habe die Anleitung gelesen und mit einer gesprochen, die es hinter sich hat.«
    »Okay.« John klang nicht überzeugt, außerdem fügte er aus heiterem Himmel hinzu: »Du weißt, dass Orsay lügt, oder?«
    »Ich weiß, dass sie mich Francis gekostet hat«, erwiderte Mary scharf. »Mehr muss ich nicht wissen.«
    »Eben! Das hat er jetzt davon, dass er auf sie gehört hat.«
    »Ich frage mich, wie es Jill bei den beiden geht«, dachte Mary laut nach, während sie die nächste Windel säuberte. Seit Francis verpufft war und solange sie keinen Ersatz für ihn fand, musste sie seine Aufgaben auch noch übernehmen. Und die waren nicht gerade die angenehmsten.
    »Wahrscheinlich gut«, meinte John.
    »Wenn Orsay wirklich eine Lügnerin ist, hätte ich Jill vielleicht hierbehalten sollen.«
    John blickte sie an, als wüsste er nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er wurde rot und senkte den Blick.
    »Ihr geht es sicher gut«, lenkte Mary rasch ein.
    »Ja. Nur weil Orsay Lügen erzählt, muss sie Jill nicht zwangsläufig schlecht behandeln.«
    »Ich sollte vielleicht mal nachsehen«, sagte Mary. Und fügte dann lachend hinzu: »In meiner Freizeit.«
    »Vielleicht solltest du dich von Orsay lieber fernhalten«, wandte John ein.
    »Wieso?«
    »Weiß nicht. Aber Astrid sagt, Orsay würde das alles nur erfinden.«
    »Wenn Astrid das sagt, wird es wohl stimmen.«
    John erwiderte nichts, machte aber immer noch einen gequälten Eindruck.
    »Okay«, sagte Mary, »die können runter zum Strand.«
    John schien froh, sich aus dem Staub machen zu können. Mary hörte, wie sich das Quietschen der Wagenräder entfernte. Sie warf einen Blick in den Hauptraum. Drei Helfer, von denen nur einer halbwegs motiviert war. Aber ein paar Minuten lang konnte sie sie allein lassen.
    Mary wusch sich die Hände und wischte sie an ihrer viel zu weiten Jeans ab.
    Wo mochte Orsay um diese Tageszeit sein?
    Als sie ins Freie trat, atmete sie erleichtert die frische, nicht nach vollen Windeln riechende Luft ein und schloss kurz die Augen, um den Moment zu genießen. Als sie sie wieder öffnete, erblickte sie Nerezza. Das Mädchen kam rasch auf sie zu, als hätten sie eine Verabredung, zu der es sich verspätet hatte.
    »Du heiß t …«, begann Mary.
    »Nerezza.«
    »Genau. Komisch, aber ich erinnere mich nicht, dir schon mal begegnet zu sein. Ich meine, bis auf das eine Mal, als ihr Jill abgeholt habt.«
    »Du hast mich sicher schon gesehen, aber ich gehöre nicht zu den wichtigen Leuten. Dich

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