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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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baden war schon lange nicht mehr möglich.
    »Stell ihr keine Fragen«, hatte Sam gesagt.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir es nicht so genau wissen wollen«, hatte er gemurmelt, dann aber hinzugefügt: »Hör zu, wir sollten ihr keinen Stress machen. Ihr ist was völlig Irres passiert. Wir wissen noch nicht, ob es eine Mutanten-Geschichte ist oder ganz was anderes. So oder so hat sie viel durchgemacht.«
    »Weil sie tot und begraben war?«
    Sam hatte geduldig geseufzt. »Wenn ihr jemand Fragen stellt, dann sollte das nicht ich sein. Und du erst recht nicht.«
    Brianna verstand, worauf er hinauswollte. Auch wenn Sam Brittney unter Verschluss hielt, musste er damit rechnen, dass die Geschichte sehr bald auffliegen würde. Und dann wäre es klüger, wenn Astrid sich mit Brittney unterhielt.
    Brittney war seit ein paar Minuten wach, was aus Briannas Sicht lange genug war, um zum Strand zu flitzen, einen Fünfliterkrug mit Wasser zu füllen und wieder nach Hause zurückzukehren.
    Als sie das Zimmer betrat, war Brittney noch da und lag mit offenen Augen ausgestreckt im Bett. Brianna fragte sich, ob sie überhaupt geschlafen hatte.
    Schliefen Zombies?
    »Wie geht es dir, Brittney?«, fragte sie sie und stellte den Krug auf den Nachttisch.
    Brittney setzte sich auf. Die Bettwäsche war voller Dreck, aber das war sie fast immer. Die Wäsche im Ozean sauber zu kriegen, war so gut wie unmöglich, selbst dann, wenn man sie mit Briannas Geschwindigkeit schleuderte. Sie blieb dreckig und salzverkrustet, kratzte auf der Haut und verursachte Ausschläge.
    Als Brittney sie jetzt schief anlächelte, kamen die Erdklumpen in ihrer Zahnspange zum Vorschein. Sie schien aber keine Lust zu haben, sich zu waschen.
    »Warte, ich helfe dir«, bot Brianna an. Sie hob ein altes T-Shirt vom Boden auf, tauchte es in das Wasser und fing an, den Dreck von Brittneys Schulter zu reiben.
    Der Dreck löste sich.
    Aber die Haut wurde nicht sauber.
    Brianna wusch die Stelle noch einmal, rubbelte diesmal etwas fester und wieder löste sich der Dreck, doch die Haut darunter blieb schmutzig.
    Über Briannas Rücken lief ein eiskalter Schauer. Es gab nicht viel, wovor sie sich fürchtete, aber das hier war verdammt unheimlich und sogar ihr zu viel.
    Brianna schluckte. Wischte noch einmal. Und noch einmal. Das Ergebnis blieb immer gleich.
    »Okay«, sagte sie sanft. »Brittney, vielleicht solltest du mir erzählen, was mit dir los ist. Ich wüsste nämlich ganz gerne, ob du mein Gehirn fressen möchtest.«
    »Dein Gehirn?«
    »Ja. Ich mein e … machen wir uns nichts vor. Brittney, du bist ein Zombie. Ich soll das Wort zwar nicht aussprechen, aber jemand, der von den Toten aufersteht, aus dem Grab steigt und sich unter die Lebenden mischt, ist ein Zombie.«
    »Ich bin kein Zombie«, erwiderte Brittney seelenruhig. »Ich bin ein Engel.«
    Brianna dachte kurz nach. »Hmm. Schätze, das ist besser als ein Zombie.«
    »Gib mir deine Hand.«
    Brianna zögerte. Doch dann sagte sie sich, wenn Brittney zubeißen wollte, wäre sie schneller als sie.
    Also streckte sie die Hand aus. Brittney nahm sie und zog sie zu sich heran, aber nicht an ihren Mund. Stattdessen legte sie sich Briannas Hand auf die Brust.
    »Spürst du das?«
    »Was?«
    »Die Stille. Ich habe keinen Herzschlag.«
    Brianna spürte nichts.
    Keinen Herzschlag.
    »Ich atme auch nicht«, erklärte Brittney.
    »Echt nicht?«, flüsterte Brianna.
    »Gott hat mich gerettet. Er hat meine Gebete erhört und mich gerettet, damit ich ihm diene.«
    »Brittney, du warst lange unter der Erde.«
    »Sehr lange«, stimmte Brittney ihr zu und runzelte die Stirn. Dadurch bekam der Dreck in ihrem Gesicht Risse. Dreck, der sich nicht abwaschen ließ.
    »Eben. Du musst ganz schön hungrig sein«, wechselte Brianna das Thema.
    »Ich muss nicht essen. Vorhin habe ich Wasser getrunken. Ich habe es geschluckt, aber nicht im Rachen gespürt. Und da ist mir klar geworde n …«
    »Was?«
    »Dass ich es nicht brauche.«
    »Okay.«
    Brittney lächelte wieder. »Und deshalb werde ich auch dein Hirn nicht essen.«
    »Na gut. Abe r … was willst du jetzt tun?«
    »Das Ende naht. Deshalb wurden meine Gebete erhört. Und deshalb sind Tanner und ich zurückgekommen.«
    »Du un d …? Okay. Was meinst du mit ›das Ende‹?«
    »Die Prophetin ist bereits unter uns. Sie wird uns von hier wegbringen. Sie wird uns zu unserem Herrn führen und der Gefangenschaft ein Ende bereiten.«
    »Fein«, erwiderte Brianna trocken. »Hoffentlich gibt es

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