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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ihr unter.
    Der Benzingeruch lag wie ein Nebel in der Luft und Zil meinte, ihn auch auf der Zunge zu schmecken. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, denn er rechnete jede Sekunde mit einem Gegenangriff und damit, dass Sam mit feuernden Händen in ihre Richtung kam.
    Dann wäre alles vorbei.
    Doch so angestrengt er auch in die Finsternis spähte, der einzige Freak, der ihn aufhalten konnte, war nirgends zu sehen.
    Der kleine Pete stieß ab und zu ein leises Seufzen aus, während er auf die Tasten seines Gameboys drückte.
    Sam saß mit mürrischer und verschlossener Miene da. Seit Taylor ihn ins Haus gezerrt und Astrid aus dem Schlaf gerissen hatte, hatte er kein Wort gesagt.
    Nicht mit Sam zu sprechen, war vollkommen idiotisch. Als Taylor sie geweckt hatte, hatte Astrid in ihrer Schlaftrunkenheit kurz gedacht, Sam hätte ihr verziehen und wäre zu ihr zurückgekehrt.
    Doch als Taylor hinzufügte, sie müsste gleich wieder los, um die anderen Ratsmitglieder zu holen, war Astrid klar geworden, dass er nicht ihretwegen gekommen war, sondern weil etwas passiert war.
    Jetzt waren sie alle hier. Na gut, fast alle. Dekka lag krank im Bett, wahrscheinlich mit der Grippe, die umging und von der niemand genau wusste, was sie war. Aber Albert war gekommen.
    Howard leider auch. Niemand wollte John aus dem Bett holen. Er würde alles früh genug erfahren.
    Jetzt fehlte nur noch Edilio.
    Es müsste aber auch so gehen. Sie waren zu viert: Astrid, Albert, Howard und Sam. Vier von insgesamt sieben. Eine Abstimmung würde wahrscheinlich in ihrem Sinne ausfallen.
    Sie hatten sich an den Tisch gesetzt, über dem eine von Sams Lichtkugeln schwebte.
    »Okay, Taylor«, begann Astrid die Sitzung. »Da Sam nicht sehr gesprächig ist, erzähl du uns, warum wir hier sind.«
    »Heute Nacht wurde ein Junge ermordet.«
    Astrid gingen sofort hundert Fragen durch den Kopf, aber sie stellte die wichtigste zuerst: »Wer?«
    »Leonard.«
    »Was ist passiert?«, fragte Albert.
    Taylor warf einen Blick auf Sam. Er reagierte nicht, sondern starrte vor sich hin, zuerst auf sein in der Luft schwebendes Licht, dann auf Taylor. Sein Gesicht war weiß wie die Wand und er wirkte gebrechlich. Als wäre er auf einen Schlag um Jahre gealtert.
    »Er wurde zu Tode gepeitscht«, sagte Taylor leise. »Sah aus wie bei Sam.«
    Sam senkte den Kopf. Er verschränkte die Hände im Nacken, als wollte er seinen Kopf festhalten und verhindern, dass er explodierte und davonflog.
    »Drake ist tot«, sagte Albert, aber in seiner Stimme lag ein leiser Zweifel.
    »Ja, na j a …«, meinte Taylor.
    »Wieso ›na ja‹?«, fauchte Astrid.
    Taylor rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. »Edilio hat mir nur gesagt, ich soll Sam zu dir bringen und die anderen holen. Ich glaube, Sam holen gerade die schlimmen Erinnerungen wieder ein.«
    »Dem Jungen wurde die Haut abgezogen«, meldete sich Sam endlich zu Wort. »Genau wie mir. Ich kenne diese Wunden. Ic h …«
    »Das heißt noch nicht, dass es Drake war«, warf Albert ein.
    »Drake ist tot«, sagte Astrid scharf. »Tote kommen nicht zurück. Das ist doch lächerlich!«
    Howard schnaubte verächtlich. »An deiner Stelle würde ich jetzt langsam mit der Wahrheit rausrücken, Sammy Boy.«
    Astrid schlug mit der Handfläche so fest auf den Tisch, dass sie selbst erschrak. »Erklärt mir endlich mal jemand, was hier läuft?«
    »Brittney.« Howard spuckte den Namen aus, als wäre er Gift. »Sie ist zurückgekommen. Sam hat sie bei Brianna untergebracht und mir verboten, dir davon zu erzählen.«
    »Brittney?« Astrid schien vollends verwirrt.
    »Ja. Weißt du noch, die tote kleine Brittney? So was von tot? Seit Langem tot und unter der Erde? Sitzt plötzlich auf meinem Sofa und führt Small Talk, diese Brittney.«
    »Ich verstehe immer noch nich t …«
    »Tja, Astrid«, fuhr Howard unbarmherzig fort. »Ich schätze, wir sind gerade an die Grenzen deines genialen Gehirns gestoßen. Die Sache ist die: Eine, die eindeutig tot war, ist auf einmal nicht mehr ganz so tot.«
    »Abe r … aber Drak e …«
    »War so mausetot wie Brittney. Aber da liegt ja das Problem, denn wie gesagt, Brittney ist nicht mehr richtig tot.«
    Astrid wurde schlecht. Nein. Das war nicht möglich. Nicht einmal hier in der FAYZ.
    Aber Howard tischte ihr keine Lügen auf. Taylors Miene bestätigte das. Und Sam widersprach ihm auch nicht.
    Astrid stand auf und fixierte Sam. In ihrem Kopf machte sich ein pochender Schmerz bemerkbar. »Du hast uns nichts davon

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