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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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lege ihn um.«
    »Mann, wie oft soll ich es noch sagen? Wir tun so was nicht. Wir sind die Guten.«
    »Edilio, das muss ein Ende haben.« Er wischte sich den Ruß aus dem Gesicht und rieb sich die brennenden Augen. »Ich ertrage das nicht mehr. Immer so weitermachen und wissen, es hört nie auf.«
    »Du entscheidest das aber nicht mehr«, erwiderte Edilio.
    Sams Gesichtsausdruck wurde hart. »Stehst du jetzt auch auf Astrids Seite oder was?«
    »Mann, es muss doch Grenzen geben!«
    Sam starrte die Straße hinunter. Das Feuer war außer Kontrolle. Sämtliche Häuser auf der Sherman Avenue standen in Flammen. Mit viel Glück blieben die anderen Straßen vielleicht verschont. Aber die Sherman Avenue war verloren.
    »Wir sollten nachsehen, ob noch jemand in den Häusern ist. Wir müssen den Leuten helfen«, sagte Edilio.
    Sam antwortete nicht.
    »Sam, bitte!«
    »Ich hab ihn angefleht, mich sterben zu lassen. Ich hab zu dem Gott gebetet, auf den Astrid so abfährt. Ich hab gesagt, Gott, wenn du da bist, töte mich. Mach, dass diese Schmerzen endlich aufhören.«
    Edilio schwieg.
    »Edilio, du verstehst das nicht.« Sam sprach so leise, dass er nicht sicher war, ob Edilio ihn durch das Prasseln des Feuers überhaupt hören konnte. »Diese Leute lassen dir keine Wahl. Du musst sie töten. Zil, Caine, Drake. Und deshalb fange ich jetzt mit Zil und seiner Crew an. Du kannst mitkommen oder es lassen.«
    Er wandte sich ab und ging in die Richtung, in die Hank verschwunden war.
    Edilio blieb zurück.

Vierundzwanzig
    14 Stunden, 5 Minuten
    Dekka konnte nicht im Bett bleiben. Nicht, wenn gekämpft wurde und Sam sich in Gefahr begab.
    Für Sam empfand sie tiefe Freundschaft und ihre Loyalität ihm gegenüber war durch nichts zu erschüttern. Sam, Edilio und sie hatten mehr zusammen durchgemacht als irgendwer sonst in der FAYZ.
    Okay, sie drei und Brianna.
    Aber über Brianna wollte sie jetzt nicht nachdenken. Das führte zu nichts, außer dass sie sich dann traurig, elend und einsam fühlte.
    Als sie aus dem Bett stieg, wurde sie von einem Hustenanfall übermannt und musste sich wieder hinsetzen.
    Sie sollte sich jedenfalls etwas anziehen und nicht in Flanellpyjamahosen und einem lila Kapuzenpulli auf die Straße laufen. Doch nach einem weiteren Hustenanfall, an dem sie fast erstickt wäre, fühlte sie sich so schwach, dass sie beschloss, ihre Kräfte nicht unnötig zu vergeuden.
    Schuhe. Sie musste wenigstens Schuhe anziehen. Sie ging in die Hocke und tastete unter dem Bett nach ihren Turnschuhen. Wieder ging der Husten los, und bis sie die Schuhe endlich in der Hand hielt, wollte sie sich nur noch hinlegen. Sam brauchte sie nicht. Egal, was los wa r …
    Dann bemerkte sie das rotgelbe Flackern durch ihre Vorhänge. Sie ging zum Fenster. Der Himmel war orange. Funken flogen wie Glühwürmchen durch die Luft. Und als sie das Fenster aufstieß, drang dichter, beißender Rauch herein und verschlug ihr den Atem.
    Die Stadt stand in Flammen.
    Dekka schlüpfte in ihre Schuhe, schnappte sich einen Schal und den Eimer mit frischem Wasser. Zuerst trank sie, so viel sie konnte, danach tauchte sie den Schal in das restliche Wasser, ließ ihn sich vollsaugen und band sich den triefenden Stoff über Mund und Nase.
    Auf der Straße bot sich ihr ein schreckliches Bild: Kinder rannten allein oder in Gruppen davon. Dabei drückten sie das Wenige, das sie hatten retten können, an sich und warfen immer wieder ängstliche Blicke über ihre Schultern.
    Als ein mit einem Kleiderbündel beladenes Mädchen an ihr vorbeikam, sprach sie es an: »Hey, du! Was ist passiert?«
    »Es brennt überall«, sagte das Mädchen, ohne stehen zu bleiben.
    Dekka erblickte einen Jungen, den sie kannte. »Jonas! Was ist los?«
    Jonas schüttelte den Kopf und lief weiter. Er hatte ganz offensichtlich Angst, aber da war noch etwas anderes.
    »Hey! Bleib stehen, ich rede mit dir!«, rief Dekka ihm zu.
    »Ich rede aber nicht mit dir, Freak. Mit euch bin ich fertig, mit euch allen. Das ist alles eure Schuld.«
    »Wovon sprichst du?« Doch dann erriet sie es selbst. »Hat Zil das angezettelt?«
    Jonas sah sie mit blitzenden Augen an. »Tod den Freaks!«
    »Spinnst du? Du bist ein Soldat!«
    »Jetzt nicht mehr«, erwiderte Jonas und lief davon.
    Dekka wurde schwindlig. Obwohl sie am Ende ihrer Kräfte war, wusste sie, was sie zu tun hatte. Zweifelte keine Sekunde daran. Wenn die Leute in die eine Richtung flohen, musste sie in die andere. In den Rauch hinein, zu dem

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