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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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grimmig.
    Er blickte sich nach beiden Seiten um. Zu ihrer Rechten standen mindestens sechs Häuser in Flammen. Der übrige Wohnblock würde auch bald brennen. Und sie konnten überhaupt nichts dagegen tun.
    »Hier leben überall Leute«, krächzte Edilio.
    Zu ihrer Linken brannten mindestens drei Häuser lichterloh, und noch während sie hinschauten, wirbelte auf einmal etwas durch die Luft. Es sah aus wie ein Funken sprühender Feuerwerkskörper, stieg nach oben, vollführte einen Bogen und krachte schließlich gegen ein Haus am äußersten Ende des Blocks. Der Aufprall des Molotowcocktails war im Prasseln der brennenden Häuser nicht zu hören, aber wenigstens wussten sie jetzt, wo Zil und seine Bande steckten.
    »Komm!«, rief Sam und raste los.
    Er wünschte, Brianna oder Dekka wären bei ihm. Wo blieben sie nur?
    Auf halbem Weg wäre er beinahe über eine Gruppe Kinder gestolpert, von denen ein paar nicht älter als drei sein konnten. Sie drängten sich auf der Straße aneinander, die Gesichter gespenstisch erleuchtet, die Augen vor Entsetzen geweitet.
    »Das ist Sam!«
    »Gott sei Dank! Sam ist hier!«
    »Sam, unser Haus brennt!«
    »Ich glaube, mein Bruder ist da drin!«
    Sam wollte sich an ihnen vorbeischieben, doch dann packte ihn ein Mädchen am Arm. »Sam, hilf uns!«
    »Das versuche ich gerade«, erwiderte er und riss sich los. »Komm schon, Edilio!«
    Weiter vorne waren die Silhouetten von Zil und seinem Mob erkennbar. Im Lichtschein des Feuers sahen sie aus wie umherhüpfende und Fackeln schwingende Scherenschnitte.
    »Seid sparsam!«, brüllte Hank. »Ein Molotow pro Haus!«
    Antoine holte gerade mit einer entzündeten Flasche aus und schrie dabei wie wild, als wäre er derjenige, der brannte. Er schleuderte die Flasche mit ganzer Kraft durch das Fenster im Obergeschoss eines älteren Holzhauses.
    Gleich darauf drang entsetztes Geschrei nach draußen. Antoine erwiderte es mit seinem eigenen, das jetzt wie ein schadenfrohes Echo klang.
    Weinende Kinder stürzten auf die Veranda und flüchteten panisch auf die Straße, während drinnen bereits die Vorhänge brannten.
    Sam zögerte keine Sekunde. Sein gleißend grüner Lichtstrahl traf Antoine in den Rücken.
    Antoines irres Geschrei hörte augenblicklich auf. Seine Hand tastete nach dem zehn Zentimeter großen Loch über seinem Nabel. Dann plumpste er auf den Hintern und blieb wie betäubt sitzen.
    »Das ist Sam!«, schrie einer von Zils Leuten.
    Sie ließen die Flaschen fallen und stürzten davon. Das aus den Flaschen strömende Benzin fing sofort Feuer.
    Sam nahm die Verfolgung auf und sprang über die brennenden Benzinlachen.
    »Sam! Nicht!«, schrie Edilio.
    Edilio war ihm auf den Fersen, fiel aber über Antoine, der mittlerweile auf dem Rücken lag, wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappte und mit vor Angst geweiteten Augen zum Himmel starrte.
    Sam hatte Edilios Sturz nicht bemerkt. Aber er hörte Edilios Warnschrei: »Hinterhalt!«
    Ohne nachzudenken, ließ er sich fallen und rollte sich zur Seite. Wenige Zentimeter vor einer brennenden Benzinlache blieb er liegen.
    Sie schossen mit mindestens drei Waffen auf ihn. Da sie aber keine Übung hatten, flogen die Kugeln blindlings in alle Richtungen.
    Sam drückte sich schlotternd gegen den Asphalt, als ihm bewusst wurde, wie knapp er dem Tod entronnen war.
    Wo blieben Dekka und Brianna?
    Jetzt gesellte sich das Schnellfeuer aus Edilios Maschinenpistole zu den Schüssen der anderen. Zwischen Edilio und einem Penner wie Turk herrschte jedoch ein Riesenunterschied. Edilio übte mit seiner Waffe, er wusste, wie es ging.
    Ein Aufschrei beendete den gegnerischen Angriff. Aus Zils Richtung kamen keine Schüsse mehr.
    Als Sam sich vorsichtig aufrichtete, sah er, wie einer der Schützen durch den Qualm das Weite suchte. Er zielte auf seinen Rücken, traf ihn jedoch nur am Unterschenkel. Der Junge stieß einen Schrei aus und schleuderte seine Waffe weg, die scheppernd über den Gehsteig schlitterte.
    Gleich darauf kam Hank zurückgerannt, um sie zu holen. Sam feuerte auf ihn, verfehlte ihn aber. Hank knurrte ihn mit gefletschten Zähnen an, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. Dann hastete er davon.
    Sam sprang auf die Beine.
    Edilio kam keuchend angerannt. »Sie hauen ab!«, rief er.
    »Diesmal lasse ich sie nicht entkommen«, sagte Sam. »Es kotzt mich an, immer wieder gegen dieselben Leute zu kämpfen. Das muss endlich aufhören.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich töte Zil. Ist das klar genug? Ich

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