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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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fragenden Blick zu. Zil wandte sich ab. Er wusste keine Lösung für das Problem Antoine.
    In Wahrheit konnte Zil den Anblick von Wunden kaum ertragen, egal wie leicht oder schwer sie waren. Wenn er Blut sah, wurde ihm ganz flau im Magen. Und als er vorhin einen Blick auf Antoines Verletzung geworfen hatte, hätte er beinahe gekotzt.
    »Komm, Antoine«, sagte Hank. »Komm mit mir.«
    »Was? Was hast du vor? Ic h … ich reiß mich zusammen, ehrlich. Es tut nur so weh.«
    »Komm schon, Alter. Ich bring dich zu Lana.«
    Hank bückte sich und half Antoine auf die Beine. Antoine kreischte vor Schmerz.
    Zil stieg die Leiter am Wohnmobil hinunter.
    »Was meinst du, Lance?« Der attraktive, coole und intelligente Lance. Zil fragte sich nicht zum ersten Mal, wie es wohl wäre, wenn alle in der Human Crew wie Lance aussähen. Jemand wie Lance war gut für sein Image, im Gegensatz zu dem fetten, ständig zugedröhnten Antoine, dem hinkenden Turk und dieser Ratte Hank.
    Lance sah ihn nachdenklich an. »Die Kids rennen in der ganzen Stadt herum. Was, wenn sie denken, dass es unsere Schuld ist?«
    Turk lachte verächtlich. »Dafür hat der Führer schon eine Lösung: Wir sagen, dass es Sam war.«
    Zil starrte Turk überrascht an. Er hatte nichts dergleichen gesagt.
    »Nein, nicht Sam. Das nehmen uns die Leute nicht ab«, wandte Zil ein und überlegte fieberhaft. »Wir geben Caine die Schuld. Wenn wir behaupten, dass es Caine war, glauben sie uns.«
    »Sie haben gesehen, wie wir die Molotowcocktails geworfen haben«, wandte Lance ein.
    Turk schnaubte. »Mann, bist du dämlich. Die Leute glauben alles Mögliche. Du musst es ihnen nur richtig verkaufen, dann glauben sie sogar an fliegende Untertassen und so’n Kram.«
    »Es war Caine«, beschloss Zil. »Caine kann anderen seinen Willen aufzwingen, richtig? Also hat er uns mit seiner Kraft gezwungen, das Feuer zu legen.«
    »Genau!«, rief Turk mit leuchtenden Augen. »Weil er wollte, dass wir schlecht dastehen. Er wollte uns die Schuld geben, weil er ein Freak ist und wir gegen die Freaks kämpfen.«
    Hank tauchte wieder auf. Als er sich neben Lance stellte, wurde der Kontrast zwischen den beiden noch deutlicher.
    »Wo ist Antoine?«, fragte Turk.
    »Hab ihn über die Mauer auf den Strand geworfen«, erklärte Hank seelenruhig. »Er macht es nicht mehr lange und würde uns nur aufhalten.«
    »Dann wird er der Erste sein, der sein Leben für die Human Crew geopfert hat«, tönte Turk feierlich. »Das ist der Hammer, absolut krass. Sam hat Antoine ermordet.«
    Zil kam plötzlich eine Idee. »Wenn die Leute glauben sollen, dass Caine für das Feuer verantwortlich ist, müssen wir gegen ihn kämpfen.«
    »Gegen Caine kämpfen?«, fragte Turk verdutzt und machte unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Zil grinste. »Wir müssen ja nicht gewinnen, sondern nur dafür sorgen, dass es echt aussieht.«
    Turk nickte. »Hey, das ist echt clever, Führer. Alle werden glauben, Caine hat uns benutzt, und dann sind wir es, die ihn davonjagen.«
    Zil bezweifelte, dass alle das glauben würden. Aber einige schon. Und solange der Rat damit beschäftigt war herauszufinden, was nun stimmte, wären Sam die Hände gebunden.
    Je länger das Chaos anhielt, umso größer wäre am Ende Zils Macht.

Fünfundzwanzig
    14 Stunden, 2 Minuten
    Als Edilio Sam hinterherblickte, wurde er von einer unheilvollen Ahnung gepackt. Was, wenn Sam endgültig durchdrehte? Wie sollte er die Dinge dann wieder ins Lot bringen?
    »Als ob ich das könnte«, murmelte er. »Oder sonst wer.«
    Er hörte Schreie, Rufe und Gelächter, sah aber nur Feuer und Rauch.
    Kids rannten an ihm vorbei. Eine Sekunde lang waren sie so hell erleuchtet, als würden sie selbst brennen, doch im nächsten Moment hatte der Qualm sie wieder verschlungen.
    »Was mach ich nur?«, fragte sich Edilio laut.
    Da traten Howard und Orc hinter ihm aus den Rauchschwaden.
    »Das ist echt übel«, brummte Orc. »Einfach alles abzufackeln.«
    Als Nächstes tauchten die Feuerwehrchefin Ellen und noch zwei Leute auf. Edilio begriff, dass sie Anweisungen von ihm erwarteten. Ohne Wasser in den Hydranten war ihr Job überflüssig geworden, aber im Unterschied zu Edilio schienen sie sich zumindest ein Bild gemacht zu haben.
    »So wie es aussieht, breitet sich das Feuer in Richtung Stadtzentrum aus. Auf dem Weg dorthin wohnen noch jede Menge Kids«, sagte Ellen. »Sie müssen sich in Sicherheit bringen.«
    »Ja«, stimmte Edilio ihr zu, dankbar für jeden

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