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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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dann weiter Richtung Hafen eilen.
    Sie schoben sich an den verstörten Kids vorbei.
    »Kommt schon!«, rief Caine über die Schulter, als er sah, wie zwei seiner Leuten ein paar traumatisierte Fünfjährige um Essen anbettelten.
    Da tauchte ein Stück die Straße hinunter plötzlich eine Gestalt aus den Rauchschwaden.
    »Runter!«, zischte er.
    Er blinzelte durch seine tränenden Augen. War er das? Nein, zum Glück nicht.
    Die Gestalt entpuppte sich als ein ganz normaler Junge mit ganz normalen Armen. Mit der anderen Erscheinung, die er auf der Brace Street gesehen hatte, hatte sie nichts gemein.
    Caine stand auf. Er kam sich idiotisch vor. Offenbar sah er schon Gespenster. »Bewegt euch!«, rief er.
    Er hob die Hände, um die Gruppe anzuschieben. Mindestens die Hälfte geriet ins Stolpern und fiel hin.
    Er fluchte. »Macht schon!«
    Auch die Gestalt in der Brace Stree t – den großen, schlanken Jungen mit dem immer länger werdenden Ar m – musste er sich eingebildet haben. Vor Erschöpfung, Furcht und Hunger bekam er wohl schon Wahnvorstellungen.
    »Penny, tust du gerade was?«, fragte er.
    »Was meinst du?«, krächzte sie.
    »Ich dachte, ich hab was gesehen«, erwiderte Caine. »Besser gesagt, jemanden.«
    »Das war ich nicht«, beteuerte Penny. »Ich würde meine Kraft doch nie gegen dich einsetzen.«
    »Nein, das würdest du nicht.« Caines Selbstvertrauen war erschüttert. Er bildete sich Dinge ein. Den anderen würde das nicht lange verborgen bleiben. Diana hatte es bereits bemerkt. Andererseits hatte Diana die gleiche Halluzination gehab t …
    »Wir bleiben auf der Straße, sonst brauchen wir zu lange«, sagte er zu seiner Truppe. Und an Penny gewandt fügte er hinzu: »Wenn uns jemand aufhalten will, kümmerst du dich darum. Klar?«
    Während er weiter Richtung Strand lief, musste er sich mit aller Macht dazu zwingen, nicht zurückzublicken und nach der schaurigen Gestalt Ausschau zu halten.
    Sie erreichten den Strand ohne weitere Zwischenfälle. Dort stießen sie auf etwa zwanzig Kids, die wie gebannt zum Feuer starrten.
    Zuerst bemerkte niemand Caines Gruppe, doch dann fiel der Blick eines Jungen auf sie. Als er Diana sah und gleich darauf Caine, weiteten sich seine Augen.
    »Da ist Caine!«, rief er.
    »Aus dem Weg!«, knurrte Caine. Das Letzte, was er jetzt wollte, war ein sinnloser und zeitraubender Kampf. Er war in Eile.
    »Du!«, rief ein anderer. »Du hast das Feuer gelegt!«
    »Was? So ein Blödsinn.« Caine schob sich an den Kindern vorbei, ohne seine Kraft einzusetzen. Er suchte keinen Ärger. Aber die Worte des Jungen blieben nicht ohne Wirkung, denn plötzlich sah er sich einer wütenden und zu Tode erschrockenen Menge gegenüber. Die Leute redeten aufgebracht und unter Tränen auf ihn ein und dann schlug einer zu.
    »Genug!«, schrie Caine. Er hob die Hand und schleuderte den Erstbesten zehn Meter weit durch die Luft.
    Im selben Moment ließ jemand ein Brecheisen auf seinen Kopf sausen. Der Angriff traf Caine völlig unvorbereitet, denn auf einmal lag er auf den Knien, viel zu verwirrt, um Angst zu haben.
    Als das Brecheisen ein zweites Mal heruntersauste, sah er es. Diesmal fiel der Hieb schwächer aus und traf ihn auch nicht mehr am Kopf, sondern an der linken Schulter. Trotzdem war er immer noch unglaublich schmerzhaft. Wie ein Stromschlag, der seinen Arm bis in die Fingerspitzen betäubte.
    Auf den dritten Schlag würde er nicht warten. Caine hob die rechte Hand, doch bevor er seinen Gegner pulverisieren konnte, griff Penny an.
    Der Junge machte einen Satz zurück, fing an zu schreien und schwang das Brecheisen im Kreis. Als es ihm aus der Hand fiel, boxte er mit den Fäusten in die Luft.
    »Was sieht er?«, fragte Caine.
    »Gigantische Spinnen«, antwortete Penny grinsend. »Die richtig schnell springen.«
    »Danke«, brummte Caine. Er stand auf und rieb seinen tauben Arm. »Hoffentlich kriegt er davon einen Herzinfarkt.«
    Zu den anderen sagte er: »Kommt! Es ist nicht mehr weit. Bald haben wir was zu essen.«
    Mary hatte keine Kraft mehr, um nach Hause zu gehen. Wozu auch? Keine Dusch e … kei n …
    Sie ließ sich auf den Stuhl in ihrem kleinen Büro fallen. Als sie die Beine heben wollte, um sie auf einen niedrigen Schrank zu legen, fehlte ihr sogar dafür die Energie.
    Auf dem Tisch stand das Tablettenfläschchen. Sie nahm es in die Hand, schüttelte es und schraubte es auf. Sie erkannte die Pille nicht, aber es musste ein Antidepressivum sein. Was anderes gab ihr Dahra

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