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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Arme mit krallenartigen Händen. Er ruderte panisch mit Armen und Beinen, um ihnen zu entkommen, und dachte, seine Lunge würde jeden Moment platzen.
    Doch er war zu langsam. Die gigantische Hand legte sich um ihn. Die Krallen stießen zu.
    Quinn spürte nichts. Keinen Schmerz, keine Berührung. Jetzt kam die zweite Hand mit ausgefahrenen Krallen durch das Wasser auf ihn zu. Sie würde ihn aufschlitzen und seine Eingeweide zerfetzen.
    Aber sie ging durch ihn hindurch.
    Es war eine Täuschung!
    Quinn gelangte mit letzter Kraft an die Oberfläche. Er schnappte nach Luft und erbrach Salzwasser.
    Das Monster war verschwunden.
    Big Goof zog ihn wie einen schweren Sack ins Boot. Quinn blieb heftig atmend auf den Planken liegen und rührte sich nicht.
    »Alles okay?«
    Quinn konnte nicht antworten. Er wusste, er würde sofort wieder zu würgen anfangen. Aber er hatte es geschafft, er war noch am Leben.
    Und plötzlich ging ihm ein Licht auf: Dieses Monster hatte er schon einmal gesehen. In dem Film Cloverfield . Es war exakt das gleiche Monster und exakt das gleiche Brüllen.
    Er setzte sich hustend auf.
    Dann stand er in dem schaukelnden Boot auf und sah, wie Caine und seine Crew in die beiden Motorboote stiegen.
    Caine blickte ihn an. Über sein Gesicht huschte ein eisiges Lächeln. Neben ihm stand ein Mädchen. Quinn kannte es nicht, aber es starrte ihn jetzt auch an. Anstelle eines Lächelns fletschte es seine schiefen Zähne und schnitt dazu eine drohende Grimasse.
    Ein Motor sprang stotternd an. Dann der zweite.
    Quinn blieb, wo er war. Gegen Caine hatte er nicht die geringste Chance. Caine konnte ihn mit einer einzigen Handbewegung töten.
    Die beiden Motorboote tuckerten langsam vom Steg weg.
    Vom Ufer war das Tappen rennender Füße zu hören. Quinn wandte den Kopf und sah die Silhouetten mehrerer Kinder, die teilweise bewaffnet waren. Jetzt erkannte er Lance und gleich darauf Hank. Und schließlich noch Zil, der den beiden den Vortritt ließ.
    Sie erreichten das Ende des Stegs. Hank hob sein Gewehr, zielte und drückte ab.
    Der Schuss traf das Schlauchboot. Die Luft entwich mit einem lauten Zischen, gleich darauf knickte das Heck ein und sank mitsamt dem stotternden Motor unter Wasser.
    Quinn kletterte auf den Steg, um besser sehen zu können.
    Caine stieg wie ein Geist in die Höhe. Schwebte jetzt über dem sinkenden Schlauchboot. Er streckte die Hände aus und schleuderte Hank mitsamt dem Gewehr in die Luft.
    Hank raste zappelnd, panisch schreiend und völlig hilflos himmelwärts. Er stieg höher und höher und die ganze Zeit schwebte Caine über dem untergehenden Gummiboot, in dem ein paar seiner Leute saßen.
    In ungefähr dreißig Metern Höhe hielt Hank an. Und dann stürzte er ab. Aber nicht so, als würde er fallen.
    Caine holte Hank mit voller Kraft vom Himmel. Er schoss zur Erde wie ein Meteor, so unglaublich schnell, dass er nur noch als ein verschwommenes Etwas erkennbar war.
    Als Hank auf der Wasseroberfläche aufschlug, sandte er eine Fontäne nach oben, als hätte jemand eine Unterwasserbombe gezündet.
    Quinn kannte die Wassertiefe im Hafen. Dort, wo Hank untergegangen war, war es vielleicht zweieinhalb Meter tief. Der Grund war eine Mischung aus Sand und Muscheln.
    Hank würde nicht wieder auftauchen, nicht nach diesem Sturz.
    Caine schwebte noch immer in der Luft, während Zil ihn fassungslos anstarrte.
    »Das, Zil«, rief Caine, »war ein schwerer Fehler!«
    Zil und seine Crew ergriffen die Flucht. Caine ließ sich lachend in das zweite Boot sinken. Fünf seiner Leute waren noch im Wasser, sie winkten und riefen ihn, doch er ignorierte sie, und als der Motor aufheulte und das Boot sich entfernte, konnte Quinn sie fluchen hören.

Siebenundzwanzig
    13 Stunden, 32 Minuten
    »Hey, wach auf!«, flüsterte Peace und rüttelte Sanjit an der Schulter.
    Sanjit hatte sich zwar daran gewöhnt, als Ältester unter den Geschwistern zu jeder Tages- und Nachtzeit geweckt zu werden, es gehörte aber eindeutig zu den Dingen, auf die er gerne verzichtet hätte.
    »Ist was mit Bowie?«, fragte er.
    Peace schüttelte den Kopf. »Es geht nicht um ihn. Ich glaube, die Welt brennt.«
    Sanjit musterte sie skeptisch. »Klingt ziemlich extrem.«
    »Komm mit!«
    Sanjit wälzte sich stöhnend aus dem Bett. »Wie spät ist es überhaupt?«
    »Fast schon Morgen.«
    »›Fast‹?«, brummte Sanjit. »Soll ich dir sagen, wann die richtige Zeit ist, um aufzustehen? Dann, wenn es tatsächlich Morgen ist.«
    Aber er folgte ihr

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