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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ihrem Gesicht – und fand sie wunderschön.
    Von hier oben konnte er den spiegelglatten Ozean hinter den Häusern der Stadt sehen. Ihm stand so viel bevor: sein Geburtstag, Thanksgiving und die entscheidende Machtprobe mit Caine. Dabei hätte er Astrid am liebsten einfach nur an die Hand genommen, um mit ihr zum Strand runterzugehen, auf dem heißen Sand eine Decke auszubreiten, sich neben sie zu legen und ungefähr einen Monat lang zu schlafen.
    Nach Thanksgiving, schwor er sich. Gleich nach dem Kuchen.

Siebenunddreissig
    58 Stunden, 0 Minuten
    Cookie drehte sich auf den Rücken und stand auf. Seine Beine zitterten vor Schwäche. Er musste sich mit beiden Händen auf dem Tisch abstützen. Doch sein zuvor zerschmetterter Arm hielt die Belastung aus.
    Dahra und Elwood beobachteten ihn, als wären sie Zeugen eines Wunders.
    Sind sie wohl auch, dachte Lana im Stillen.
    »Es tut nicht mehr weh«, murmelte Cookie.
    Er stieß ein ungläubiges Lachen aus. Dann hob er den Arm und schwang ihn einmal im Kreis. Er schloss seine Finger zur Faust.
    »Es tut echt nicht weh.«
    »Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich das noch mal erleben würde«, staunte Elwood und schüttelte fassungslos den Kopf.
    Cookie machte einen vorsichtigen Schritt in Lanas Richtung, dann noch einen. Er hatte stark abgenommen und war blass, fast grün im Gesicht. Cookie wirkte wie ein geschwächter Bär, der auf den Hinterbeinen ging und drauf und dran war, nach vorne zu kippen. Sein Anblick entsprach dem, was er war: ein Junge, der durch die Hölle gegangen war.
    »Danke«, flüsterte er Lana zu. »Danke.«
    »Das war nicht ich«, sagte Lana. »Keine Ahnung, woher diese Kraft kommt.«
    Sie war müde. Cookie zu heilen, hatte lange gedauert. Sie war von Cookies Schmerzensschreien geweckt worden und seit acht Uhr morgens in der Krankenstation.
    Seine Verletzung war schlimmer gewesen als ihr eigener gebrochener Arm, und sie hatte über sechs Stunden benötigt, um ihn zu heilen. Draußen schien mit ziemlicher Sicherheit die Sonne, aber das Einzige, was sie jetzt wollte, war ein Bett.
    »Ich konnte auf einmal heilen«, sagte Lana, während sie ein Gähnen unterdrückte und ihren verkrampften Rücken streckte. »Blo ß …«
    Cookie nickte. Dann tat er etwas, womit niemand gerechnet hatte. Er ging vor Dahra auf die Knie, die ihn schockiert anblickte.
    »Du hast dich um mich gekümmert.«
    Dahra, der das sichtlich unangenehm war, zuckte mit den Schultern. »Keine Ursache, Cookie.«
    »Oh doch!« Er nahm ungeschickt ihre Hand und senkte die Stirn darauf. »Ich tu alles für dich. Alles.« Seine Stimme bebte. »Jederzeit. Von jetzt an und für immer.«
    Dahra zog ihn auf die Beine. Vor dem Unfall war er ein Riesenkerl wie Orc gewesen, nun war er nicht mehr so schwer, aber immer noch um zwei Köpfe größer als sie. »Du musst erst mal was essen.«
    »Ja, was essen. Und danach?«
    Dahra fühlte sich unbehaglich und schon leicht genervt. »Ich weiß es nicht, Cookie.«
    Lana hatte eine Idee. »Geh zu Sam. Es wird zum Kampf kommen.«
    »Ich kann kämpfen«, erwiderte Cookie. »Sobald ich wieder bei Kräften bin.«
    »Der McDonald’s ist offen. Albert Hillsborough hat den Laden weitergeführt«, sagte Dahra. »Probier mal seinen Waffelburger. Schmeckt besser, als es klingt.«
    Als Cookie gegangen war, wandte sich Dahra an Lana: »Ich weiß, du hast vor allem Cookie geholfen, aber in gewisser Weise hast du auch mir das Leben gerettet. Er hat mich langsam, aber sicher um den Verstand gebracht.«
    Lana war es unangenehm, dass sich die Leute bei ihr bedankten, weil sie so eine Art Wunder bewirkt hatte. Deshalb sagte sie nur: »Kann ich hier irgendwo schlafen? Vielleicht in einem Bett?«
    Elwood brachte sie und Patrick zu seinem Haus. Es war eine Viertelstunde von der Krankenstation entfernt und als sie dort ankamen, schlief Lana fast schon im Stehen.
    »Komm rein«, sagte Elwood. »Hast du Hunger?«
    Lana schüttelte den Kopf. »Nur ein … die Couch da.«
    »Die Betten sind oben.«
    Doch Lana lag bereits bäuchlings auf der Couch. Eine Sekunde später war sie eingeschlafen.
    Als sie wieder aufwachte, war es Abend geworden. Sie benötigte eine Weile, um sich zurechtzufinden.
    Elwood hatte daran gedacht, Patrick zu füttern. Auf dem Fliesenboden in der Küche stand ein blank geleckter Teller. Patrick lag eingerollt vor dem Kamin, obwohl kein Feuer brannte.
    Lana war hungrig wie ein Wolf. Als sie die Küche durchstöberte, kam sie sich vor wie ein Einbrecher. Im

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