Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
Kinder.
    »Ist dort oben jemand?«, rief Astrid. Niemand antwortete.
    »Es könnte sich ausbreiten«, bemerkte Sam.
    Jemand rief: »Bei 911 tut sich nichts!«
    Sam zog besorgt die Stirn kraus. »Wenn es sich ausbreitet, brennt möglicherweise die halbe Stadt ab.«
    Die Kita grenzte an die Eisenwarenhandlung und beide befanden sich nur einen schmalen Durchgang von dem brennenden Gebäude entfernt. Sam überlegte, dass ihnen, wenn sie rasch handelten, genug Zeit blieb, um die Kinder aus der Kita zu holen. Die Eisenwarenhandlung zu verlieren, konnten sie sich aber auch nicht leisten.
    Vor dem Gebäude standen an die vierzig Kids, die alle bloß gafften. Niemand schien etwas unternehmen zu wollen.
    »Na toll!«, sagte Sam. Er packte zwei, die er flüchtig kannte, an der Schulter. »Ihr lauft zur Kita. Sie sollen die Kleinen rausbringen.«
    Die beiden starrten ihn an, rührten sich aber nicht.
    »Nun macht schon!«, fuhr er sie an und sie liefen los.
    Als Nächstes zeigte Sam auf zwei andere. »Du und du. Geht in die Eisenwarenhandlung und holt den längsten Schlauch, den ihr finden könnt. Bringt auch einen Sprühkopf. Im Durchgang müsste ein Wasserhahn sein. Spritzt zuerst auf die Seitenmauer der Eisenwarenhandlung und dann hinauf aufs Dach.«
    Auch diese beiden blickten ihn begriffsstutzig an. »Mann! Worauf wartet ihr? Lauft los! Quinn? Geh mit ihnen mit. Die Eisenwarenhandlung muss möglichst nass sein – dorthin bläst der Wind das Feuer als Nächstes.«
    Quinn zögerte.
    Sie kapierten es nicht. Sahen sie denn nicht, dass sie eingreifen mussten?
    Sam drängte sich durch die Menge nach vorne. »Hört mal alle her!«, sagte er mit lauter Stimme. »Das hier ist nicht der Kinderkanal. Wir können nicht einfach zusehen. Es sind keine Erwachsenen da. Es gibt auch keine Feuerwehr. Wir sind die Feuerwehr!«
    Edilio, der sich in der Menge befand, trat vor. »Sam hat Recht! Ich helf dir.«
    »Gut. Quinn? Du kümmerst dich um den Schlauch aus der Eisenwarenhandlung. Edilio? Wir holen die großen Schläuche aus dem Feuerwehrdepot und schließen sie an den Hydranten an.«
    »Die sind sicher schwer. Dazu brauche ich ein paar kräftige Jungs.«
    »Du, du, du, du.« Sam packte sie einzeln an der Schulter, schüttelte sie und setzte sie in Bewegung. »Kommt schon! Du. Du. Bewegt euch!«
    Mit einem Mal ertönte ein Heulen.
    Sam erstarrte.
    »Da drinnen ist jemand«, stieß ein Mädchen hervor.
    »Still!«, zischte Sam. Außer dem Knistern des Feuers und den fernen Alarmanlagen der Autos war nichts zu hören.
    Dann ein Schrei: »Mommy!«
    »Mommy, ich hab Angst!«, rief jemand mit gekünstelter Fistelstimme.
    Das war Orc, der die Situation tatsächlich lustig fand. Die Kinder in seiner Nähe rückten von ihm ab.
    »Was ist?«, fuhr er sie an.
    Howard, Orcs ständiger Schatten, spottete: »Keine Sorge. Schulbus-Sam wird uns alle retten. Nicht wahr, Sam?«
    Sam ignorierte ihn. »Los, Edilio, holt alles her, was geht.«
    Dann wandte er sich dem Haus zu. »Hey, du da oben!«, schrie er. »Schaffst du es zur Tür oder zum Fenster?«
    Er ließ seinen Blick über die Fassade schweifen. An der Vorderseite des Gebäudes reihten sich sechs Fenster aneinander, ein weiteres ging zum Durchgang hinaus. Die Flammen schlugen aus dem letzten Fenster auf der linken Seite, doch aus dem Fenster daneben drang jetzt auch Rauch. Das Feuer breitete sich aus.
    »Mommy!«, schrie die Stimme erneut. Sie klang klar und deutlich. Es war kein Husten zu vernehmen. Noch nicht.
    »Wenn du da reingehst, wickle dir damit das Gesicht ein.« Astrid reichte ihm ein nasses Tuch, das sie sich irgendwo geliehen und in Wasser getaucht hatte.
    Sie berührte ihn am Arm. »Sam, das Feuer ist nicht so gefährlich wie der Rauch. Wenn du zu viel Rauch abbekommst, schwellen deine Lungen an und das kann dich umbringen.«
    »Wie viel ist zu viel?«, fragte er.
    Astrid versuchte zu lächeln. »Alles weiß ich auch nicht.«
    Der Eingang zu dem Gebäude war unversperrt. Im Flur befanden sich Briefkästen, eine Hintertür zum Blumengeschäft und ein dunkler schmaler Treppenaufgang.
    Sam hatte das obere Ende der Treppe fast erreicht, als er in eine Wand aus dichtem Rauch geriet. Das nasse Tuch nutzte gar nichts. Nach nur einem Atemzug ging er hustend und würgend in die Knie und spürte ein höllisches Brennen in seinen Augen.
    In Bodennähe bekam er wieder Luft. »Kleine, hörst du mich?«, krächzte er. »Du musst schreien, sonst finde ich dich nicht.«
    Sam kroch den Flur entlang. Es

Weitere Kostenlose Bücher