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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Puetz
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lassen.
    Samstag
Nachmittag 9. Januar 1999
    Das
Telefon klingelte. Columbine JDS machte mir auch ein Jobangebot. Verblüffend –
erst hat man keinen Job in Aussicht und dann laufen einem die Arbeitgeber
plötzlich fast die Haustür ein! Da ich aber für den nächsten Montag schon bei
Quark zugesagt hatte, gab ich dem Angebot einen Korb, vor allem deswegen, weil
es nicht viel besser als das von Quark war.
    Außerdem
war der Name „Quark Inc.“ in der Industrie bekannter und könnte so von Vorteil
sein, wenn ich wieder mal auf Jobsuche war. Ich sah den Job bei Quark auch eher
als ein Sprungbrett in den IT-Bereich und nicht als Einstieg in eine Karriere
bei Quark. Dafür hatte Quark eine zu unstetige Personalpolitik, sprich‘
regelmäßig wurde der „Stall“ ausgemistet und gute wie schlechte Angestellte
fanden sich plötzlich auf der Straße wieder. 

Alles
Quark
     
    11.
Januar 1999
    Der
erste Arbeitstag bei Quark, Inc. war da. Voller Erwartung machte ich mich auf
den Weg nach Downtown. An diesem Tag war erst mal Einführung in die Benefits
(Krankenversicherung, Rentensparplan etc.) angesagt. Pünktlich erschien ich
beim Hauptsitz der Firma Quark, nur um herauszufinden, dass die
Einführungsveranstaltung nicht am angegebenen Ort stattfand, sondern kurzerhand
in ein anderes Gebäude verlegt worden war. Im Eiltempo rannte ich also durch
Downtown Denver, um ja nicht zu spät zu kommen. Auf den letzten Drücker kam ich
dann doch noch am neuen „Zielort“ an. Puuh!
    Das
richtige, sechswöchige Training begann dann einen Tag später. Ganz schön
heftig, denn ich hatte vorher nie in der Druckindustrie oder im Grafikdesign
gearbeitet und beides war ein wichtiger Bestandteil meines zukünftigen Jobs.
Irgendwie schaffte ich es aber doch, mich durch die Tücken dieses Jobs zu
kämpfen. Augen zu und durch, sagte ich mir. Freizeit blieb nicht viel, da ich
diese auch noch zum Büffeln benutzte. Ich wurde nach etwa sechs Wochen als
‚Technician‘ im Tech Support für QuarkXPress auf die Menschheit losgelassen.
Dazu später mehr.
    Mitte
Januar 1999
    Wir
hatten über eine Freundin den Namen eines Immobilienmaklers bekommen und
zusätzlich noch den Namen einer Mortgage Company (Hypothekenfirma / Mischung
aus Bank und Vermittler). Wir waren soweit das Apartment in Lakewood gegen ein
Haus einzutauschen und stellten einen Kreditantrag. Statt der erhofften $
150.000 wurden uns aber sogar $ 192.000 angeboten. Wow! So viel wollten wir gar
nicht als Kredit haben, aber es war beruhigend zu wissen, dass wir so nach
allerlei Häusern Ausschau halten konnten, ohne extrem auf den Dollar achten zu
müssen.
    Dennoch
setzten wir uns aber ein Limit, denn schließlich will ja alles auch
zurückgezahlt werden. Bis alles genehmigt war, verhielten wir uns „ruhig“, denn
die Kreditentscheidung bekamen wir natürlich nicht am ersten Tag. Auch erwogen
wir die Option ein komplett neues Haus zu bauen. Man kann hier überall
Musterhäuser besichtigen und sich so selber sein Haus zusammenstellen. Wir
entschieden uns aber dann doch für ein bereits bestehendes Haus als die bessere
Option, da wir ansonsten viele Monate hätten warten müssen, bis das Haus gebaut
worden wäre – sprich ein weiterer Sommer im Apartment in Lakewood.

Super
Bowl
     
    Ende
Januar 1999 gewannen die Denver Broncos, das lokale American Football Team, den
Super Bowl, also – bescheiden, wie die Amerikaner sind – die Weltmeisterschaft
im American Football.
    Ein
paar Ausschreitungen in Downtown Denver erinnerten uns an deutsche Hooligans
und die ganze Randale, die Sportereignisse in den Hintergrund drängen. Egal,
wir hatten jedenfalls einen schönen Nachmittag mit Hotdogs, Bier und Chips.
American Way of Life wie wir ihn lieben.

Der
deutsche Fiskus
     
    Winter/Frühjahr
1999
    Als
„pflichtbewusste“ ehemalige Bewohner des deutschen Staates erstellten wir
unsere letzte deutsche Steuererklärung für das Jahr 1998. Hatten wir uns doch
vor unserer Auswanderung Informationen bezüglich dieses Vorganges vom Krefelder
Finanzamt UND dem Bundesministerium der Finanzen eingeholt. Entsprechend
erstellten wir unsere Steuererklärung und hofften auf eine nette
Steuerrückerstattung. Die Überraschung kam, als plötzlich vom deutschen Fiskus
unsere amerikanischen Einkünfte mit in die Steuerberechnung einbezogen werden
sollten, obwohl diese in den USA zu versteuern waren. Auf unsere Beschwerde hin
wurde uns mitgeteilt, dass vorher erteilte Auskünfte nicht verbindlich seien
(man

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