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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Puetz
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Bis
Dienstagabend hatten wir etwa 50 Zentimeter Schnee vor der Haustüre liegen. Wir
schaufelten die Einfahrt alle 2 Stunden frei und der Schneeberg, den wir
anhäuften, wuchs und wuchs.
    Das
letzte Mal befreiten wir die Einfahrt abends um 9.00 Uhr vom Schnee. Am
nächsten Morgen lagen dort erneut 40 Zentimeter Schnee. Also schaufelten wir
auch diese 40 Zentimeter Schnee weg. Der Schnee war extrem nass und somit sehr,
sehr schwer. Uns taten die Arme noch vom Vortag weh, und es schneite immer
noch.
    Aspen,
unser Wuffi, versank mittlerweile im Schnee und das erschwerte es ihr, ihren
natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Im Garten buddelten wir eine Art Tunnel
durch den Schnee und klopften dann da, wo sonst Rasen ist, den Schnee mit der
Schaufel platt, sodass eine glatte Fläche entstand. So konnte Aspen wenigstens
ein wenig raus. Der Straßenverkehr war zusammengebrochen und nichts ging mehr.
So konnten wir Aspen mitten auf dem Highlands Ranch Parkway spazieren führen.
Der Highlands Ranch Parkway war gelegentlich noch geräumt worden und man konnte
zumindest halbwegs normal dort gehen. Alle Seitenstraßen waren dicht.
    Don,
unser Nachbar, kam aus dem Haus und sprang in den Schnee an der Seite seines
Hauses. Ich fragte, was los wäre. Er hatte gerade im Radio gehört, dass man die
Gasuhren außen am Haus freihalten sollte, da dort ein Ventil sei, das
Luftzufuhr benötigte. Es könnte ansonsten zu Problemen mit der Gasversorgung
zur Heizung kommen und Gas könnte unter Umständen austreten. Hey, das wäre
nicht gut und so sprang ich ebenfalls in den tiefen Schnee an der Hausseite bei
uns und buddelte unsere Gasuhr frei. Das selbe taten wir dann bei unseren
Nachbarn. Es reichte ja, wenn 1-2 Leute sich durch den tiefen Schnee wühlten.
    2
jüngere Nachbarn wollten sich dem Schicksal des Eingeschneit seins nicht so
leicht ergeben. Mit ihrem nagelneuen SUV-Geländewagen und zwei Schneeschaufeln
machten sie sich an die Arbeit und schafften es fast bis zum Highlands Ranch
Parkway, aber dann ereilte auch sie das Schicksal und sie steckten fest. Der
Schnee war einfach zu hoch. Jedenfalls schafften sie es irgendwie auch wieder
zurück zum Haus – inklusive Auto.
    Gegen
Mittag ließ der Schneefall allmählich nach. Es dauerte aber bis nachmittags um
4.00 Uhr, bis der Schneefall komplett aufhörte. Es hatte sich bei uns auf 48
Inch (= 122 Zentimeter) summiert.
    Carol,
unsere Nachbarin, war hochschwanger und für diesen Freitag ausgezählt. Bei der
jetzigen Lage wäre es unmöglich gewesen, sie ins Krankenhaus zu schaffen. Ein
anderer Nachbar holte sein Schneemobil aus der Garage und fuhr damit zum nächsten
größeren Highway und wartete auf einen Schneeräumer. Er bat den Fahrer, die
Seitenstraße bis zu Carols Haus zu räumen, damit sie im Notfall zum Krankenhaus
gebracht werden konnte. Wir hatten Glück - unser Haus lag vor dem von Carol und
so wurde die Straße auch vor unserem Haus geräumt – zu einem schweren Preis.
Der Schneepflug drückte den Schnee zwar nach vorne weg, kreierte so aber eine
1,30 Meter hohe Seitenwand rechts und links. Noch schlimmer traf es den
Nachbarn hinter Carols Haus – er hatte einen 5 Meter hohen Schneehaufen direkt
vor seiner Einfahrt, den der Schneeräumer da auch einfach liegen ließ.
    Egal
– wir zumindest sahen Licht am Ende des Tunnels und begannen die harte Arbeit
unsere Einfahrt komplett freizuschaufeln und einen ‘Durchbruch’ zur Straße zu
schaffen. Dasselbige taten alle anderen Nachbarn auch, deren Grundstück an dem
Stück Straße lag, das der Schneeräumer frei geräumt hatte. Es wurde eine
Gemeinschaftsarbeit. Alle Nachbarn halfen sich gegenseitig. Ein Nachbar hatte
zudem eine Schneefräse, aber kein Benzin mehr. Wir hatten noch einen Vorrat
Benzin von unserem Rasenmäher und auch 2-Takt-Öl für das Mischungsverhältnis.
Uns half das zwar nicht mehr, aber anderen Nachbarn konnte so die
Schaufelarbeit ein wenig erleichtert werden. Am Ende dieses langen Tages hatten
wir einen riesigen Schneehaufen von knapp 3 Meter Höhe im Vorgarten liegen,
aber unsere Einfahrt und die Straße vor unserem Haus waren frei und konnten
befahren werden.
    Donnerstagmorgen
fuhren wir also zur Arbeit - als einige der wenigen überhaupt.
Highway-Auffahrten und Abfahrten waren teilweise noch zu. Überall blockierten
Fahrzeuge die Fahrspuren, und nur das Nötigste war geräumt und freigehalten
worden. Als ich auf die Interstate 25 fahren wollte, war die Auffahrt vom anderen
Highway noch komplett zu.

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