Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
vermehrt
lokales Geschäft rein. Für ein Geschäft, das so ziemlich kein Geld für Marketing
ausgab, ist das ziemlich gut.
Beruflich
sah es bei meinem Arbeitgeber nicht mehr so gut aus. Umstrukturierungen in New
York brachten die falschen Leute an die Macht. Mein Arbeitgeber hatte über
Jahre hinweg ähnliche Produkte entwickelt – in mehrfacher Ausführung. Interne
Gruppen bekämpften sich gegenseitig. Bisher waren wir immer gut davon gekommen
und hatten das bessere Produkt. Jetzt bekamen wir als neuen Division
Vorstands-Chef den vorherigen Chef unseres internen Konkurrenzproduktes
vorgesetzt. Der alte Vorstand (der mir den Job in Maryland angeboten hatte)
wurde abgeschoben und erhielt aber dann die Möglichkeit, firmenintern zu
wechseln. Zum Besseren, wie sich später herausstellen sollte.
Man
merkte sofort die Veränderungen - die Kommunikation mit New York brach buchstäblich
zusammen. War es an der Zeit, sich nach einem neuen Job umzuschauen? Unser Chef
hier vor Ort meinte, wir sollten erst mal abwarten und sehen, wie es
weitergeht. Nichts würde so heiß gegessen werden, wie es gekocht würde. Da auf
dem Arbeitsmarkt hier in Denver eh keine neuen Stellen auftauchten, war auch
nicht viel zu machen. Also arbeiteten wir weiter an der Release unseres neuen
Produktes.
In
New York und Maryland wurden zum gleichen Zeitpunkt wieder Entlassungen
vorgenommen und so wie es aussah, wäre auch der vormals angebotene IT-Job in
Maryland eliminiert worden. Schwein gehabt. Amerika meinte es offenbar
weiterhin gut mit uns.
Pickup
Truck
Der
Mini-Van fing an, mehr Probleme zu machen und wir hatten keinen großen Spaß
mehr an der Kiste. Mit Ablauf der Garantie (3 Jahre) ließ offenbar auch spürbar
die Qualität nach. Keine gute Werbung für Daimler-Chrysler. Eigentlich hatten
wir den Dodge Durango als mögliches neues Auto in Erwägung gezogen, aber nach
den Erfahrungen mit dem Dodge Grand Caravan eliminierten wir den Durango von
der Liste der möglichen Alternativen.
Simone
bekam durch ihren Arbeitgeber Rabatte bei allen großen Autoherstellern. Wir
warfen ein Auge auf den Ford F-150 SuperCrew Pickup Truck. Der F-150 SuperCrew
bietet Platz für bis zu 6 Personen, und die Ladefläche ist auch noch
ausreichend groß. Per Zufall stießen wir bei einem Händler in der Nähe noch auf
ein nagelneues 2002er Modell mit einer sehr guten Ausstattung. Dazu gab es
einige Herstellerrabatte, die das Ganze kombiniert mit dem angesprochenen
Rabatt zu einem echten Schnäppchen werden ließen.
Mit
leichter Hand wechselten wir so vom 6 Zylinder 3,3 Liter Dodge Grand Caravan zu
einem F-150 SuperCrew 4,6 Liter V8 als neues Haupttransportmittel.
Ja,
der Spritverbrauch würde in die Höhe gehen, aber das war uns egal. Den
deutschen Ökowahnsinn machten wir eh nicht mit und schließlich sind die
Benzinpreise hier in den USA, selbst wenn sie teuer sind, immer noch extrem
preiswert, wenn man sie mit den deutschen ‘steuerlich verbesserten’
Benzinpreisen vergleicht.
Im
Schnitt liegen wir derzeit so bei 18 Liter Verbrauch auf 100 km – inklusive
ständigem Betrieb der Klimaanlage. Für einen 4-Wheel-Drive 2,5 Tonner Benziner
mit der Aerodynamik einer Wand ist das eigentlich sehr gut. Aber – wir wollten
den Wagen ja nicht nur wegen des höheren Benzinverbrauchs haben, sondern auch
weil er einfach wesentlich mehr Sicherheit bietet als ein normaler PKW (dazu
später mehr).
Update
April 2013: Unser Ford F-150 ist so ziemlich unkaputtbar und wir fahren ihn
immer noch. Das Fahrzeug hat jetzt etwas über 100.000 Meilen auf dem Tacho,
aber außer normalen Inspektionen und normalem Verschleiß hatten wir nur ein
einziges Mal Grund in die Reparatur-Werkstatt zu fahren.
Got
snow?
Diese
Frage stellten wir uns im März 2003. Montagabend fing es an zu schneien und es
sollte die nächsten 2 Tage nicht mehr aufhören. Nun ja - 2 Tage Schneefall sind
an und für sich nichts ungewöhnliches, aber dieser Schneesturm war anders. Die
Meteorologen nannten ihn den
“Perfect
Storm”
Wir
wachten am Dienstagmorgen auf und hatten etwa 25 Zentimeter Schneefall über
Nacht gehabt. Erst überlegten wir noch, ob wir es wagen sollten, zur Arbeit zu
fahren. Hin wären wir wahrscheinlich noch gekommen - aber zurück wäre äußerst
fraglich gewesen. So blieben wir zu Hause und arbeiteten via Internet und
VPN-Zugang zum Firmennetzwerk vom heimischen Schreibtisch. Zwischendurch gingen
wir mit dem Hund und schaufelten Schnee. Viel Schnee, um genau zu sein.
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