Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
qualitativ hochwertige und aktuelle Informationen liefern. Dies erkenne ich insbesondere dann, wenn ich mir den langfristigen Trend ansehe. Eine ähnliche Kurve wie die obige gibt es nach jedem veröffentlichten Artikel.
Durch die Pfeile nach rechts und links kann ich nun von Tag zu Tag navigieren, mir die gravierendsten Änderungen ansehen und diese analysieren (Bild 9.32).
Bild 9.32 Radar-Ereignisse im Zeitverlauf
Die in der Abbildung dargestellten Benachrichtigungsbalken können zwei unterschiedliche Farben haben – grün und blau. Blaue Balken stellen die benutzerdefinierten Benachrichtigungen dar (siehe Kapitel 9.3.1.2), grüne Balken entweder AdWords-Benachrichtigungen oder automatische Web-Analyse-Benachrichtigungen.
Durch einen Klick auf eines der kleinen Liniensymbole innerhalb der Benachrichtigungen können Sie die obere Trendlinie des Berichts beeinflussen.
Genauso verhält es sich bei den wöchentlichen und monatlichen Ereignissen. Hier wird nicht auf Tagesbasis, sondern eben auf Wochen- oder Monatsbasis analysiert. Dies ist insbesondere dann interessant, wenn längerfristige Trends beobachtet werden sollen. Sollten Sie die Ereignisse und Benachrichtigungen über mehrere Monate analysieren wollen, vergessen Sie nicht, entsprechend auch den Zeitraum innerhalb des Kalenders anzupassen und auf mehrere Monate einzustellen.
9.4
Echtzeit
Ob man Echtzeit-(Real-Time-)Daten für die Web-Analyse braucht, wurde in der Vergangenheit oft und intensiv diskutiert.
Immer wieder kommt in Gesprächen mit Web-Analysten, Kunden oder Online-Marketern das Thema auf Real-Time-Daten. Es gibt Tools, die Daten nahezu in Echtzeit darstellen. Für Real Time müssen eine ganze Menge Daten bewegt werden und dieser Prozess dauert in der Regel einige Minuten, so dass „Echtzeitdaten“ meist mit einigen Minuten Verzögerung und nur selten richtig live eintreffen.
Werden Real-Time-Daten aber überhaupt benötigt? Wer braucht sie? Einige Tool-Anbieter überbieten sich bezüglich der Geschwindigkeit ihrer Daten. Einige updaten die Daten alle 3, andere alle 5 und die Dritten wiederum alle 7 Minuten. Es gibt auch Anbieter, die ihre Daten einmal stündlich oder auch nur einmal täglich aktualisiert zur Verfügung stellen.
Meiner Meinung nach gibt es nicht viele Web-Analytics-Nutzer, die wirklich Real-Time-Daten benötigen. Hierfür sprechen einige Gründe, die ich gleich darlegen werde. Real-Time-Daten sind auf der anderen Seite ein tolles Marketing-Argument. Wenn ich als Tool-Suchender mir diverse Anbieter ansehe, wird irgendwann einer der Anbieter mit dem Real-Time-Argument kommen. Das verstehe ich sofort und finde es überzeugend, ohne aber unter Umständen genau zu wissen, was ich damit anfangen soll. Aber wenn es ein Tool schon kann – warum es nicht deswegen nehmen? Dann sehe ich live, wie sich meine Daten verändern! Und ich kann vielleicht sogar ständig meine Kampagnen ändern, wenn eine mal schlecht anläuft.
1. Tool-Auswahl aufgrund von Real Time
Ein des Öfteren begangener Fehler besteht darin, dass ein Unternehmen sich von Marketing-Argumenten und vielleicht guten Sales-Leuten blenden lässt. Es werden lange Abhaklisten erstellt und Tools miteinander verglichen. Wenn dann Real Time bei einem Tool nicht angekreuzt wurde, kommt es vor, dass es bereits ausgeschlossen wird. So kann es passieren, dass man letztendlich ein Tool anschafft, das zwar „Real Time kann“, dafür aber vieles andere (das möglicherweise wichtiger wäre) nicht.
2. Zahlen und Reporting ... und Analyse?
In der Regel verfügt ein Unternehmen intern schon über eine Unmenge an Zahlen. Viele unterschiedliche Reports werden hin- und hergeschickt und kaum jemand sieht sie sich wirklich an – geschweige denn, es werden wirklich Aktionen daraus abgeleitet. Real-Time-Daten sorgen für deutlich mehr Zahlen – deutlich. Sollen Reports alle fünf Minuten angepasst werden? Welchen Fixpunkt nehme ich für die Erstellung, wenn die Zahlen sich nach der Reporterstellung schon wieder geändert haben? Eine Endlosarbeit. Eine Lösung besteht darin, sich einen fixen Termin und eine fixe Uhrzeit zu nehmen, an denen Reports erstellt werden. Aber wozu braucht man dann Real Time? Es stellt sich auch eine andere Frage: Wer soll sich die Daten alle ansehen? Auch wenn es vielleicht noch gelingt, die Daten aufzubereiten und zu reporten – aber wirkliche Ableitungen daraus zu treffen?
3. Komplexität der Prozesse
Wenn sich die Daten alle
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