Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
besucherbezogenen Variablen kann man durchaus Analysen durchführen, die nur wenig sinnvoll sind. Hierfür sind eine sinnvolle Implementierung und Benennung unabdingbar – ebenso wie ein wenig Verständnis für die Funktionsweisen der Variablen. Den Grundstein hierfür haben Sie durch das Lesen dieses Buchs aber ja bereits gelegt!
10.12
Benutzerdefiniert: Benutzerdefiniert
Der Bericht „Benutzerdefiniert“ enthält erst dann wertvolle Daten, wenn diese vorab definiert wurden. In Kapitel 6.15 (Segmentierung von Besuchern) wurde dargestellt, wie User mit Hilfe des Segmentierungs-Cookies (utmv) besonders gekennzeichnet werden können. Die hierüber generierten Daten fließen in diesen Bericht.
Angenommen, auf der Bestellbestätigungsseite Ihres Online-Shops haben Sie die User durch die Segmentierungsfunktion als „Käufer“ gekennzeichnet. Sobald ein User nun diese Seite sieht und den Cookie mit dem Inhalt „Käufer“ erhalten hat, fließen die Daten zusätzlich in den Bericht „Benutzerdefiniert“. Hier können Sie dann analysieren, wie sich ausschließlich diese User-Gruppe im Vergleich zu den nicht gekennzeichneten Usern verhält.
Durch eine veränderte Darstellung der Zahlen und Betrachtung der Reiter „Zielgruppe“, „E-Commerce“ oder „AdSense“ haben Sie die Möglichkeit, detaillierte Auswertungen dieser User-Gruppe vorzunehmen.
Hinweis:
Sollten Sie die User-Segmentierung nicht nutzen, steht es Ihnen frei zu bestimmen, welche Daten in diesen Bericht einfließen. Beispielsweise können Sie verschiedene Filter erstellen oder testen und diese durch den Filter manipulierten Daten in den Bericht „Benutzerdefiniert“ einfließen lassen.
Wird die User-Segmentierung nicht genutzt und fließen auch keine anderen von Ihnen definierten Daten in diesen Bericht, brauchen Sie ihn nicht. In diesem Fall kann der Bericht ignoriert werden.
Die User-Segmentierung über den Segmentierungs-Cookie ist immer sessionbasiert, d. h., wenn ein User eine Seite betritt, auf der im Analytics-Tracking-Code die entsprechende Segmentierungsfunktion eingebaut ist, erhält er für die laufende Session einen Segmentierungs-Cookie, der ihn entsprechend kennzeichnet. Bei einem etwaigen nächsten Besuch wird dieser User mit der entsprechenden Segmentierung wiedererkannt.
Praxistipp:
Wird die Segmentierungsfunktion sehr oft verwendet, kann es zu Problemen kommen. Angenommen, Sie betreiben ein Nachrichtenportal mit den Rubriken Sport, Business und Lokales. Sie möchten wissen, wie sich die User der einzelnen Ressorts verhalten, und kommen auf die prinzipiell gute Idee, jede Rubrik mit einer entsprechenden Segmentierungskennzeichnung zu versehen. So beinhalten alle Sportseiten die User-Kennzeichnung „Sport“, alle Business-Seiten die Kennzeichnung „Business“ und die Seiten des Bereichs „Lokales“ die Kennzeichnung „Lokales“. Dieses Prinzip würde wunderbar funktionieren, solange die Besucher nicht auf die Idee kommen, während eines Besuchs verschiedene Rubriken durchzulesen. Denn der Segmentierungs-Cookie wird immer dann überschrieben, wenn der User eine Seite betritt, auf der die Segmentierungsfunktion im Analytics-Tracking-Code implementiert ist. Er würde also regelmäßig von jeder neuen Rubrik überschrieben – die erfassten Daten wären hiermit nicht sinnvoll und daher nicht nutz- oder auswertbar.
Dieses Problem kann sehr einfach umgangen werden, indem man die im vorigen Kapitel dargestellten benutzerdefinierten Variablen nutzt. Der Aufruf der Variable, der nur den benutzerdefinierten Bericht mit Daten befüllt, wird von Google auch nicht mehr unterstützt. Es ist demnach nur eine Frage der Zeit, bis dieser benutzerdefinierte Bericht auch aus der Navigation verschwindet. Daher also meine dringende Empfehlung:
Wenn Sie eine neue Implementierung vornehmen oder eine vorhandene optimieren, nutzen Sie dieses Vorgehen nicht, sondern nur noch das der benutzerdefinierten Variablen!
Sollten Sie diese Art der Variablen bereits nutzen, da es ja früher die einige Möglichkeit der Segmentierung war, so sollten Sie sich überlegen, auf die deutlich flexibleren und besseren benutzerdefinierten Variablen umzusteigen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es diesen Bericht nicht mehr lange geben wird.
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