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unterschiedlichen Abteilungen ausgewählt wurden, folgt nun der nächste Schritt – Workshops und Gespräche. Workshops und Interviews sind eine gute Möglichkeit, um mehr über die Bedürfnisse des Unternehmens, der unterschiedlichen Abteilungen und der verschiedenen Hierarchien zu erfahren. Hier sollte genau herausgearbeitet werden, wie der bisherige Status Quo der Web-Analyse und des Reportings aussieht. Sofern dies geschehen ist, kann es sehr interessant sein, Wünsche hinsichtlich der Web-Analyse entgegenzunehmen. Hierbei gibt es kein falsch oder richtig, sondern es könnenjegliche Wünsche geäußert werden – nach dem Prinzip der grünen Wiese. Dieses Vorgehen ist insofern interessant, da hier oftmals Dinge zum Vorschein kommen, die wirklich sinnvoll sind und bei der täglichen Arbeit weiterhelfen und sich gleichzeitig aber auch nicht wirklich schwierig mit Hilfe eines Web-Analyse-Tools abbilden lassen. Mitunter tut es den Teilnehmern des Workshops gut, sich einfach mal frei zu diesem Thema äußern zu können – offenbar wurden viele zu diesem Thema vorher nie befragt bzw. nicht ernst genommen, wenn es um das Thema Web-Analyse oder Reporting ging. Sich ein wenig Zeit zu nehmen und moderiert und zielorientiert darüber zu sprechen, hilft oftmals schon enorm weiter. Am Ende der Workshops sollte ein deutlich besseres Verständnis darüber vorhanden sein, wie und warum Dinge bisher so gemacht werden, wie sie gemacht wurden, aber auch was wirklich benötigt wird, ob Begrifflichkeiten identisch genutzt werden und inwiefern Wünsche durch mögliche Anpassungen des Web-Analyse-Tools umgesetzt werden können.
In einer nicht zu großen Gruppe sollten dann die KPIs entwickelt werden. Hierfür ist es wichtig, bereits ein Basiswissen über das Unternehmen und deren Vorgänge zu haben. Eine der wichtigsten Fragen innerhalb des Workshops zur KPI-Entwicklung ist die Frage nach dem eigentlichen Ziel der Website. Auch wenn es sich sehr banal anhört, ist dies eine der wichtigsten Fragen. Denn jede Website, jedes Business ist individuell anders. Es gibt immer unterschiedliche Ziele. Am Ende läuft es meistens darauf hinaus, dass in irgendeiner Weise mehr Geld verdient werden soll, aber auf dem Weg dorthin gibt es in der Regel eine Vielzahl andere Ziele, die erreicht werden können und das finale Ziel – mehr Umsatz zu generieren – unterstützen.
Information:
Vor einiger Zeit habe ich einen KPI-Workshop bei einem großen international tätigen B2B Unternehmen aus Deutschland durchgeführt – ein klassisches Maschinenbauunternehmen. Auch hier kam die Frage auf, was denn das eigentliche Ziel der Website sein soll (dies war nicht ohne Weiteres ersichtlich, wenn man die Website gesehen hat). War es das Generieren von Kontakten? Oder das Anzeigen lokaler Adressen von Händlern? Oder der Download von Produktbroschüren oder die Information über den nächsten Messeauftritt?
Alle oben genannten Fragen wurden mit einem murmelnden Ja beantwortet, was aber nicht wirklich überzeugend klang. Weiteres Nachfragen hingegen hat dann den eigentlichen Hauptzweck der Website zutage gefördert – Recruiting! Es stellte sich heraus, dass viele Mitarbeiter gesucht wurden und es offensichtlich wirklich ein Problem war, viele und geeignete Kandidaten zu finden. Jeder Headhunter, der mit der Suche nach neuen Mitarbeitern beauftragt wird, kostet eine Menge Geld (ca. 20–30 % des Jahresgehalts einer Neueinstellung!!). Bei vielen Neueinstellungen kommt da ein ordentlicher Betrag zusammen. Hinzu kommen noch Kosten für Personalmarketing etc. Wenn man sowieso schon eine bekannte Marke ist und Bewerber sich über die Website bewerben, warum dann das nicht fördern? Hierüber kann viel Geld für Headhunter und Personalmarketing gespart werden – wenn das ein Ziel des Unternehmens und damit der Website ist, so kann und sollte die Website dementsprechend gestaltet sein. Leider war es bei dem oben genannten Unternehmen nicht der Fall – der Recruiting-Bereich mit der entsprechenden Möglichkeit, sich online zu bewerben, lag (fast) nicht auffindbar in irgendeiner Unter-unter-unter-Rubrik.
Hier gab es also verschenktes Potenzial, welches durch den Workshop aufgedeckt wurde – bzw. wurde den Teilnehmern durch den Workshop überhaupt klar, dass es Sinn machen kann, sich bei der Gestaltung der Website vorab zu überlegen, welches Ziel verfolgt werden soll.
Mikro- und Makroziele
Man spricht hier von Mikro- und Makrozielen bzw. Mikro- und
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