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Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren

Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren

Titel: Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Aden
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genannten Berichte – Rückschlüsse auf die zeitliche oder tagesaktuelle Nutzung der User einer Website zu. Liegt die Besuchsdauer zum Wochenende höher als während der Woche, könnte dies ein Indiz für ein verstärktes Interesse der User an diesen Tagen sein. Ebenso wie in Kapitel 4.2.1.5 angesprochen (durchschnittliche Anzahl an Seitenaufrufen), hängt die Interpretation dieser Kennziffer wieder von der eigentlichen Zielsetzung und der Rubrik einer Website ab.
Praxistipp:
    Wenn Sie die in diesem Buch genannten Kennziffern auf den Zeitraum einer Woche beziehen, um einen Trend zu erkennen, beginnen Sie Ihre Betrachtung einige Tage davor. Bei einem recht kurzen Zeitraum (beispielsweise eine Woche) kann es Faktoren geben, die den Trend z. B. dieser Woche stark beeinflussen, aber selbst nicht beeinflussbar sind. Ist in der ausgewählten Woche beispielsweise das Wetter sehr gut, werden die Werte Ihrer Statistiken eventuell niedriger sein als gewohnt. Dies muss kein Indiz für eine schlechte Website oder optimierungswürdige Prozesse sein, sondern ist allein dadurch bedingt, dass User, die sonst Ihre Site besuchen, am Strand liegen.
    Die durchschnittliche Besuchsdauer gibt einen Durchschnittswert an. Dieser ist sowohl von anderen Metriken (beispielsweise der Absprungrate – Kapitel 4.2.1.7) als auch technischen Gegebenheiten abhängig. Letztere werden im folgenden Kapitel beschrieben.
4.2.1.6.1 Erklärung der Messung (Problem zweite Aktion)
    In Kapitel 3.3 (Cookies) wurden die Session-Cookies beschrieben. Diese sind dafür verantwortlich, den Aufenthalt der User auf den einzelnen Seiten zu messen. Bei jedem neuen Seitenaufruf beginnt der utmb-Cookie 30 Minuten rückwärts zu zählen – so lange, bis der User eine Aktion auf der Website ausführt, damit einen neuen Seitenaufruf generiert und erneut von 30 an rückwärts gezählt wird.
    Was aber geschieht, wenn es keinen weiteren Seitenaufruf gibt?
    Angenommen, Ihre Website besteht aus einer einzigen Seite. Auf dieser Seite gibt es keine Links, keine Aktionen, die der User durchführen kann – lediglich eine Seite beispielsweise mit einem Foto von Ihnen. Ein User kommt nun auf diese Seite, schaut sich sehr lange Ihr Foto an und schließt nach einer Viertelstunde glücklich seinen Browser. Wie lange war dieser User dann auf dieser einen Seite?
    Ein weiteres Beispiel: Ihre Website verfügt über einen Bestellprozess mit einer Bestellbestätigungsseite nach erfolgter Bestellung. Ein User, der diesen Prozess bis zum Ende durchläuft, sieht die Bestätigungsseite, freut sich über seinen Kauf und gibt eine fremde URL in die Adresszeile seines Browsers ein.
    Ein letztes Beispiel: Sie führen in Ihrem Blog ein Tagebuch. Ein Blog hat die Eigenschaft, die aktuellsten Artikel auf einer Seite darzustellen, d. h., in der Regel wird relativ viel Inhalt gezeigt, ohne dass der User weitere Seiten ansehen muss. Ein Besucher kann sich also intensiv mit Ihrem Tagebuch auseinandersetzen. Nach dem Lesen der aktuellsten Artikel schließt auch dieser User zufrieden seinen Browser.
    Die Schwierigkeit ist nun die Messung der Verweildauer auf diesen einzelnen Seiten, denn in keinem der drei Beispiele gab es einen nächsten Schritt des Users. Der utmb-Cookie und sein Partner, der utmc-Cookie, können nicht miteinander kommunizieren – es kann also keine Differenz berechnet werden. Die Aufenthaltsdauer auf diesen genannten Seiten beträgt daher für diesen einen User null, obwohl der User glücklich und zufrieden mit allen gewünschten Informationen die Seiten verlassen hat.
    Ein allerletztes Beispiel: Aktuelle Browser ermöglichen die Nutzung von Tabs. Während nur ein Browser geöffnet ist, kann der User parallel mehrere Tabs geöffnet haben, auf denen jeweils eine Website angezeigt wird. Ein User hat nun zwei Tabs geöffnet – der Inhalt des einen Tabs interessiert ihn mehr als der des anderen. Nach 30 Minuten auf dem einen, ohne Durchführung irgendeiner Aktion auf dem anderen, ist die Zeit des utmb-Cookies und somit die der Session abgelaufen. Dieser Seite wird eine Verweildauer von null zugeschrieben, obwohl der User unter Umständen für mehrere Stunden die Seite geöffnet hat, aber eben in einem anderen Tab und daher nicht aktiv.
    Eine kurze Verweildauer muss also nicht zwangsläufig als negativer Indikator angesehen werden. Zum einen hängt die Interpretation dieser Kennziffer vom jeweiligen Website-Typus ab, zum anderen von der Gestaltung der Website und der Nutzung des

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