Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren
Internetbrowsers.
4.2.1.7 Absprungrate
Die Absprungrate (synonym für Bounce Rate) in Analytics ist definiert als Besuch, der lediglich einen Seitenzugriff generiert, d. h., ein User kommt von einer externen Quelle (eine Kampagne, über eine Suchmaschine, per Direkteingabe der URL oder auf einem anderen Weg), sieht die erste Seite und verlässt die Website wieder, ohne einen weiteren Seitenaufruf getätigt zu haben.
Mit dieser Definition ist die Absprungrate einer der wichtigsten Indikatoren für die Qualität von Usern. Viele Unternehmen investieren viel Geld in Online-Marketing-Maßnahmen wie beispielsweise AdWords. Neben dem Geld wird oft viel Zeit investiert, um die Kampagnen zu optimieren, indem Suchbegriffe ausgetauscht oder die Anzeigentexte bis auf das letzte Wort optimiert werden. Alles mit dem Ziel, eine geringfügig höhere Klickrate auf die Anzeige zu erhalten. Was aber, wenn ein Großteil der User gleich nach der Ankunft auf der Landing Page oder der entsprechenden Zielseite wieder abspringt, ohne weitere Seiten zu betrachten? Dann stimmt zwar eventuell die Quantität der User, doch die Qualität ist in den meisten Fällen deutlich wichtiger. User, die direkt wieder abspringen, kosten Geld, ohne direkten Nutzen zu bringen (natürlich kann man darüber diskutieren, ob eventuell der Markenname kommuniziert und damit ein Branding-Effekt erzielt wurde, aber diese Betrachtung lasse ich mal außen vor).
Es ist also absolut empfehlenswert, die Absprungrate ständig im Auge zu behalten und zu kontrollieren. Des Öfteren stellt sich die Frage, was denn eigentlich eine gute oder eine schlechte Absprungrate ist. Dies lässt sich nicht leicht beantworten und ist auch vom Website-Zweck sowie von der jeweiligen Branche abhängig. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Absprungrate, die über 50 % liegt, sicherlich deutlich zu hoch ist – insbesondere dann, wenn Sie für den Traffic Geld ausgeben. Gefühlt ist eine durchschnittliche Absprungrate von um die 25 % realistisch. Wie aber bereits erwähnt – es gibt hier keine Standards für gut oder schlecht.Jede Website ist anders, jedes Business ist anders, jedes Segment ist anders – demzufolge gibt es auch eine Vielzahl unterschiedlicher und unterschiedlich guter oder schlechter Absprungraten.
Die Ansicht der Trendlinie nach „Absprungrate“ stellt den durchschnittlichen Wert der gesamten Website pro ausgewählter Zeiteinheit dar. Ebenso wie bei den vorangegangenen Berichten lassen sich auch hier wieder Erkenntnisse ableiten über die Nutzung der Website zu verschiedenen Tageszeiten, Tagen, Wochen oder Monaten. Allerdings wird hier nur die allgemeine Absprungrate dargestellt – die Kennziffer geht in vielen anderen der folgenden Berichte noch tiefer und lässt sich segmentierter analysieren.
Somit stellen sich bei der Analyse der Absprungrate fast automatisch weitere Fragen wie:
Wie groß ist die Absprungrate für verschiedene Suchbegriffe?
Wie groß ist die Absprungrate für unterschiedliche Kampagnen?
Wie groß ist die Absprungrate für Kooperationen, Newsletter oder andere Quellen?
Gibt es Länder oder Städte mit extrem unterschiedlichen Absprungraten?
Information:
Betreiben Sie einen Blog, besteht dieser – im Wesentlichen – meist aus nur einer Seite. User können einen Großteil Ihres Inhalts konsumieren, ohne weitere Seiten betrachten zu müssen. Blogs haben daher in der Regel eine überdurchschnittlich hohe Absprungrate, weil es oft keinen zweiten Seitenaufruf gibt. Daher ist diese Kennziffer für Blogs nicht besonders geeignet bzw. man muss sich an eine recht hohe Absprungrate gewöhnen.
Praxistipp:
Von der Absprungrate zur Conversion-Optimierung:
Drill-Down in die Absprungrate nach Traffic-Kanälen in Verknüpfung mit Landing Pages
Hierüber bekommen Sie zunächst einen Überblick über die unterschiedlichen Bounce Rates auf Ihrer Website und ein Gefühl dafür, wie die Daten aussehen.
Herauskristallisieren der Landing Page mit einer im Vergleich hohen Bounce Rate
Sortieren Sie nun die Landing Pages nach der Absprungrate. Sie werden schnell sehen, dass dies nur bedingt sinnvoll ist, da viele Seiten an den ersten Positionen stehen werden, die eine Bounce Rate von 100 % haben. Deswegen ist die Kombination mit dem folgenden Punkt wichtig:
Sortieren der Landing Page nach Wichtigkeit – in der Regel ist dies die Anzahl der Besuche
Wenn Sie nun statt nach Bounce Rate nach Besuchen sortieren, macht das auch nur bedingt Sinn. Eine
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