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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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verweilen. Mit Gooliath im Nacken war ihr ursprüngliches Vorhaben gescheitert: »Wollen wir gehen?«
    Misstrauisch erhob sich David wieder. Sie konnten ja schlecht die ganze Nacht hier verbringen. Ja, sie sollten jetzt gehen und besser frü her als später. Also reichte er ihr seinen stützenden Arm und hievte sie vom Stuhl hoch. Dankbar für seine Hilfe stützte sich Anne auf seiner Schulter ab. Geistesgegenwärtig griff sie im Vorbeigehen noch einmal in das Holo-Interface und setzte ein letztes Kommando ab. Eine sich öffnende Verriegelung war zu hören. Gleich darauf erschien der Datenkristall in einem Entnahme-Schlitz. Beherzt griff sie zu und ließ sich dann anstandslos von David hinausführen.
    Der Rü ckweg zu Annes Quartier nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch, als es der Hinweg getan hatte. Natürlich bereitete dieser Umstand zusätzlichen Stress, da sie auf keinen Fall noch von einem Menschen entdeckt werden wollten. Daher flüsterten sie sich auf dem Weg nur ein paar kurze Warnungen zu. Im Nachhinein wollte allerdings keiner von beiden die gemeinsame Zeit missen.
    Als David Anne in ihr Zimmer entließ , hatte sich ihr physischer Zustand zusehends stabilisiert. Einen Moment lang standen sie noch dort und unterhielten sich stumm. Anne streichelte Davids Wange. Ihre Wärme verlieh ihm augenblicklich ein Gefühl von Geborgenheit. Mit der anderen Hand ergriff sie sein Gesicht und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. Ein perfekter Abschluss für einen ganz und gar nicht perfekten Tag.
    » Der heutige Abend war für mich wunderschön und ich möchte dir dafür danken.« Ein angedeutetes Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Wir haben heute vielleicht auch einige Fehler gemacht. Aber das Leben besteht nun einmal aus Fehlern und wir können aus ihnen lernen. Hören wir auf zu lernen, hören wir auch auf zu leben.«
    Sie sah ihn abwartend an und schien seine Gedanken richtig zu deuten. Ihren letzten Satz hatte er offenbar nicht wahrgenommen. Gooliaths unkontrollierbare Gegenwart hatte sich tief in seinem Kopf festgesetzt. » Du fühlst ihn immer noch hinter deinem Rücken, oder?«
    Er nickte stumm, war aber ü ber Annes hellseherische Fähigkeiten überrascht. Sie fuhr fort: »Erinnert mich an einen Spruch, den ich mal gelesen habe. Passt nicht hundertprozentig zur Situation, aber... Dein Hass ist mein Stolz und dein Neid meine Anerkennung. Wenn du hinter meinem Rücken über mich redest, danke ich dir, dass du mich zum Mittelpunkt deines Lebens machst.«
    Diesen Satz hatte David noch nie gehö rt. Er würde etwas Zeit brauchen, um seine Bedeutung komplett zu erfassen. »Mach Gooliath nicht zum Mittelpunkt deines Lebens. Gute Nacht, mein tapferer Krieger.«
    Damit trat sie einen Schritt zurü ck in ihr Quartier, woraufhin sich die automatische Schiebetür zwischen sie beide schob. Anne hatte eindeutig einen Hang zur Dramatik. Ein wahrhaft bühnenreifer Abgang. Ihre Worte begleiteten David noch bis zu seiner Unterkunft und darüber hinaus bis in seine ureigensten Träume. Erhole dich gut, David Lazare. Du wirst es brauchen.
     
    Währenddessen:
    Josua Berghoff war es gewohnt zu kä mpfen, auch wenn es diesmal aussichtslos erschien. Er würde bald sterben, doch er würde es erhobenen Hauptes tun. Die Würde des Menschen war unantastbar.
    Er war einen weiteren Tag in Richtung Tod gegangen. Ein allgemein schlechtes Befinden war nun allgegenwärtig. Symptome wie Erbrechen und Durchfall gaben sich regelmäßig die Ehre. Doch gegen das, was noch folgen sollte, gehörten sie zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Schon bald würde er sein eigenes Blut verdauen.
    Noch f loss es in seinen Adern. Noch pulsierte der Fluss des Lebens in seinem Kreislauf. Aber der Tag, an dem das Fließen zum Erliegen kommen würde, war nicht mehr fern.

34.  Fetisch
    der; Heiliger Gegenstand, dem subjektiv ü bernatürliche Eigenschaften und Kräfte zugeschrieben werden.
     
    Der darauffolgende Tag präsentierte sich verheißungsvoll. Trotzdem konnte David den gestrigen Tag nur schwer einordnen, geschweige denn vergessen. Weder gut noch schlecht gelaunt machte er sich mit Jamal auf den Weg zur Lounge.
    Schon auf dem Gang hellte sich seine Stimmung spü rbar auf. Den Grund dafür konnte er aber nicht auf Anhieb lokalisieren. Jamal machte ihn auf eine Besonderheit aufmerksam. Hörbar sog er Luft durch die Nase ein: »Sag mal, wonach riecht das denn hier?«
    David sah ihn verwundert an. Dann begann auch er mit dem Schnü ffeln und

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