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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auf die Knie geschlagen, weil sich Albrecht offensichtlich in das Mädchen verliebt hatte. Dabei war sie nur eine Sklavin! Albrecht hatte seine Tenchika ärgerlich zweimal geschlagen und sie ein wertloses Ding genannt, während sie lachte und neben seiner Kaiila hin und her hüpfte und vor Freude weinte; zuletzt sah ich sie neben seinem Steigbügel herlaufen und den Kopf gegen seinen Pelzstiefel pressen.
    Dina hatte ich, obwohl sie eine Sklavin war, zu mir in den Sattel genommen und war mit ihr fortgeritten, bis wir in der Ferne die weißen Mauern Turias erkennen konnten.
    Als wir nahe genug heran waren, setzte ich das Mädchen ab und deutete auf die Stadt. »Das ist Turia«, sagte ich. »Deine Heimatstadt. Du bist frei.«
    Das Mädchen senkte den Kopf. »Aber ich gehöre dir – ganz dir.«
    »Du bist frei – das ist mein Wunsch.«
    »Habe ich dir nicht gefallen?«
    »Sehr sogar.«
    »Aber warum verkaufst du mich nicht – ich bin wertvoll.«
    »Wertvoller, als du ahnst.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Ich griff in meine Gürteltasche und gab ihr ein Goldstück. »Hier«, sagte ich. »Nun kehre nach Turia zurück, finde deine Familie und sei frei.«
    Plötzlich begann sie zu zittern und klammerte sich an meinen Steigbügel.
    Ich sprang ab und machte ihre Hände los. »Du bist frei! Soll ich dich in die Stadt bringen und über die Mauer werfen?«
    Sie lachte. »Nein!« Plötzlich warf sie die Arme um meinen Hals und küßte mich. Als ich sie wieder abgesetzt hatte, bemerkte ich in der Ferne eine Staubwolke, die vor den Mauern der Stadt aufstieg. Wahrscheinlich einige Krieger auf Tharlarions. Ich machte mich von dem Mädchen los, sprang in den Sattel und winkte Dina zu.
    Im nächsten Augenblick zischte mir ein Pfeil über den Kopf.
    Ich lachte, riß die Kaiila herum und galoppierte davon, wobei die schwerfälligen Tharlarions schnell zurückfielen.
    Die Verfolger kehrten bald um und fanden ein freies Mädchen, das in einer Hand ein Goldstück umklammerte und lachend und weinend einem Feind nachwinkte.
    Als ich zu den Wagen zurückkehrte, waren Kamchaks erste Worte: »Ich hoffe, du hast einen guten Preis für sie erzielt.«
    Ich lächelte.
    Elizabeth Cardwell, die sich gerade um das Feuer im Wagen kümmerte, war erstaunt, als ich ohne Dina zurückkehrte. »Du … hast sie … verkauft?« fragte sie ungläubig. »Verkauft?«
    »Vielleicht verkaufe ich dich auch«, sagte Kamchak.
    Elizabeth wirkte plötzlich verschreckt. Sie warf mir einen flehenden Blick zu.
    Kamchaks Worte beunruhigten mich auch. Elizabeth musterte mich ungläubig und schüttelte den Kopf. Ich hielt es nicht für gut, ihr zu sagen, daß ich Dina freigegeben hatte – damit machte ich ihr das Leben nur schwer, und sie gab sich vielleicht der sinnlosen Hoffnung hin, daß ihr Kamchak eines Tages ein ähnliches Geschenk machen würde. Damit konnte sie kaum rechnen. Ich lächelte vor mich hin. Kamchak, der einer Sklavin die Freiheit gab? Undenkbar!
    »Ja«, sagte Kamchak, »ich glaube, ich verkaufe dich.«
    Elizabeth zitterte vor Entsetzen.
    »Aber vielleicht könnte ich sie auch ausbilden lassen …« überlegte er.
    »Damit ließe sich ein besserer Preis erzielen«, sagte ich, wobei ich auch daran dachte, daß ein gutes Training wahrscheinlich einige Monate dauern würde.
    »Sie ist eine kleine Barbarin«, sagte Kamchak und blinzelte mir zu. »Aber eine hübsche kleine Barbarin, nicht wahr?«
    Ich folgte Kamchak vor den Wagen, wo er sich zu meiner Verblüffung an mich wandte: »Du warst ein Narr, als du Dina freigelassen hast.«
    »Woher willst du wissen, daß ich sie freigelassen habe?«
    »Ich habe gesehen, wie du sie vorn in den Sattel gehoben hast und in Richtung Turia geritten bist«, sagte er. »Ich weiß, daß du sie mochtest. Außerdem ist dein Beutel nicht dicker geworden.«
    Ich lachte.
    Kamchak deutete auf mein Geldtäschchen. »Du müßtest jetzt vierzig Goldstücke darin haben. Soviel ist sie mindestens wert – vielleicht sogar mehr. Eine geübte Bolaläuferin wie sie …« Kamchak lachte. »Albrecht war ein Narr, aber Tarl Cabot ist ein noch größerer.«
    »Vielleicht.«
    »Jeder, der sich in ein Sklavenmädchen verliebt, ist ein Narr!«
    »Vielleicht ist eines Tages auch Kamchak von den Tuchuks an der Reihe.«
    Daraufhin warf Kamchak den Kopf in den Nacken und begann brüllend zu lachen. Als er sich wieder beruhigt hatte, schlug er mir auf die Schulter. »Komm, betrinken wir uns!«
    »Aber morgen kämpfst du auf der Ebene der Tausend

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