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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Turia die Ledereimer genommen und war zum Wasser gelaufen.
    Kamchak wandte sich an mich und sagte: »Hier, paß auf die Barbarin auf.«
    Elizabeth sah ihn erstaunt an.
    So eine Bitte war ungewöhnlich, denn Elizabeth gehörte ja nicht mir.
    Schüchtern sah mich das Mädchen an. Ihr Atem ging schneller.
    Kamchak reichte mir Elizabeths Schlüssel, und ich überprüfte ihre Fußbänder.
    Der Tuchuk legte Aphris den Arm um die Schulter und sagte: »Bald wirst du sehen, was eine ausgebildete Frau vermag.«
    »Sie ist doch auch nur eine Sklavin.«
    Elizabeth musterte mich ängstlich. »Hat das etwas zu bedeuten?« fragte sie.
    »Nichts.«
    Sie senkte den Blick. »Er mag Aphris. Werde ich jetzt verkauft?«
    »Möglich«, sagte ich ehrlich.
    »Tarl Cabot«, flüsterte sie. »Wenn ich verkauft werden soll – kaufe mich!«
    Ich musterte sie ungläubig. »Warum denn?«
    Sie senkte den Kopf.
    Kamchak langte an Elizabeth vorbei und zerrte mir die Pagaflasche aus der Hand. Dann rang er mit Aphris, bog ihr den Kopf zurück, kniff ihr die Nase zu und schob ihr den Flaschenhals zwischen die Zähne. Sie wehrte sich und lachte und schüttelte den Kopf. Dann mußte sie atmen, und ein großer Schluck Paga brannte ihr im Hals, so daß sie zu keuchen und zu husten begann. Ich ahnte, daß sie ein so starkes Gebräu bisher noch nicht getrunken hatte; sie kannte wahrscheinlich nur die sirupsüßen Weine Turias. Sie würgte und schüttelte den Kopf, und Kamchak klopfte ihr kräftig auf den Rücken.
    »Warum?« wiederholte ich meine Frage an Elizabeth.
    Aber da hatte das Mädchen schon mit schnellem Griff die Pagaflasche an sich gebracht und setzte sie zu Kamchaks Verblüffung an die Lippen. Ohne die Folgen ihrer Handlung zu bedenken, nahm sie fünf mächtige Schlucke zu sich. Als ich die Flasche gerettet hatte, riß sie plötzlich die Augen auf und blinzelte mehrmals schnell hintereinander. Sie atmete langsam aus, als stände ihr Hals in Flammen, und dann schüttelte sie sich und begann heftig zu husten, so daß ich ihr aus Angst, sie könnte ersticken, mehrmals auf den Rücken schlug. Endlich, vorgebeugt nach Atem ringend, schien sie wieder zu sich zu kommen. Ich umfaßte ihre Schultern, und plötzlich drehte sie sich um und warf sich quer über meinen Schoß. Sie reckte sich wollüstig, und ich starrte verblüfft auf sie hinab. »Weil ich besser bin als Dina und Tenchika«, sagte sie.
    »Aber nicht besser als Aphris«, rief Aphris.
    »Auf, auf, kleiner Sleen«, sagte Kamchak amüsiert, »oder ich muß dich aufspießen lassen, um meine Ehre zu retten.«
    Elizabeth starrte mich an.
    »Sie ist betrunken«, sagte ich zu Kamchak.
    »Vielleicht mag jemand ein Barbarenmädchen kaufen«, sagte Elizabeth.
    Ich stemmte Elizabeth wieder hoch.
    »Niemand will mich kaufen«, klagte sie laut.
    Sofort kamen vier oder fünf Angebote aus der Menge, und ich hatte schon Sorge, daß sich Kamchak auf der Stelle von Elizabeth trennen würde, wenn die Preise noch etwas besser wurden.
    »Verkaufe sie«, sagte Aphris.
    »Sei ruhig, Sklavin«, sagte Elizabeth.
    Kamchak lachte dröhnend auf.
    Der Paga machte Miß Cardwell offenbar sehr zu schaffen. Sie konnte kaum knien, und schließlich gestattete ich ihr, daß sie sich an mich lehnte, wobei sie das Kinn auf meine rechte Schulter legte.
    »Weißt du«, sagte Kamchak, »die kleine Barbarin mag dich.«
    »Unsinn«, erwiderte ich.
    »Ich habe gesehen, wie du bei den Spielen des Liebeskrieges Elizabeth retten wolltest, als die Turianer angriffen.«
    »Ich wollte nicht, daß dein Besitz Schaden nimmt.«
    »Du magst sie«, verkündete Kamchak.
    »Unsinn!«
    »Unsinn«, sagte Elizabeth schläfrig. Dann hob sie den Kopf und sagte auf Englisch: »Ich heiße Elizabeth Cardwell, Mr. Cabot. Würden Sie mich kaufen?«
    »Nein«, antwortete ich auf Englisch.
    »Das dachte ich mir«, erwiderte sie und legte den Kopf wieder auf meine Schulter.
    »Hast du ihre Reaktion gesehen, als ich dir ihren Schlüssel gab?« fragte Kamchak.
    »Ich habe nicht darauf geachtet.«
    »Möchtest du sie kaufen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Nein«, sagte Elizabeth.
    Das letzte, was ich bei meiner bevorstehenden gefährlichen Mission brauchte, war ein Sklavenmädchen, das mir nur hinderlich sein konnte.
    »Du solltest sie aber kaufen!« sagte Kamchak.
    »Nein.«
    »Ich mache dir einen guten Preis.«
    O ja, sagte ich mir, einen guten Preis und dann – ha-ha-ha.
    »Nein«, sagte ich.
    »Na gut«, sagte Kamchak.
    Ich atmete auf.
    In diesem Augenblick

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