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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Sklavinnen unter den Zuschauern. Die drei Flötisten polierten ihre Instrumente und unterhielten sich; offensichtlich ging es um musikalische Dinge, denn ab und zu unterstrich einer der Musiker seine Behauptung mit einer Passage auf seiner Flöte, und dann versuchten die anderen seinen Versuch zu verbessern oder zu berichtigen, ihre Diskussion fiel bald ziemlich temperamentvoll aus. Ein zweiter Trommler wartete ruhig seine Zeit ab, während ein anderer junger Mann ernst vor einer Sammlung verschiedener Dinge hockte – ein gekerbter Stock, der gegen einen anderen Stock gerieben wurde, Zimbeln verschiedener Art, ein Tambourin und verschiedene andere Schlaginstrumente, Metallstücke an Drähten, kieselgefüllte Behältnisse. Sklavenglöckchen an Handringen und dergleichen. Diese Dinge wurden während des Spiels nicht nur von ihm sondern auch von den anderen Mitgliedern der Gruppe benutzt, wahrscheinlich besonders vom zweiten Kalikaspieler und dem dritten Flötisten. Bei den goreanischen Musikern genießen übrigens die Czeharspieler das größte Prestige; in dieser Gruppe gab es nur einen, der den Führer spielte; dann folgen die Flötisten, dann die Kalikaspieler, dann kommen die Trommler, und ganz am Ende steht der Mann, der die verschiedenen Instrumente aufbewahrt und spielt und nach Bedarf an die anderen Spieler verteilt. Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß Musiker auf Gor niemals in die Sklaverei verkauft werden; wer Musik macht, muß frei sein – wie der Tarn und die Voskmöwe.
    Innerhalb der Einfriedung befand sich auch der Boskwagen des Händlers, zur einen Seite hin offen. Die Bosks waren abgeschirrt und fortgeführt worden. Man konnte hinübergehen und sich eine Flasche Paga kaufen.
    »Wir sind durstig«, sagte Kamchak.
    »Ich kaufe den Paga«, sagte ich.
    Kamchak zuckte die Achseln. Immerhin hatte er ja von seinem – gewonnenen – Geld den Eintritt bezahlt.
    Als ich mit der Flasche zurückkehrte, mußte ich mich vorsichtig zwischen den Tuchuks hindurchdrängen. Zum Glück wurde meine Ungeschicklichkeit nicht als Herausforderung angesehen. Jemand sagte sogar: »Verzeih, daß ich dir im Weg sitze.« Nach der Art der Tuchuks versicherte ich ihm, daß ich keineswegs beleidigt sei, und schwitzend gelangte ich schließlich ans Ziel. Kamchak hatte sich inzwischen einen ziemlich guten Platz besorgt; wahrscheinlich hatte er sich zwei Männer ausgesucht, die ziemlich dicht beisammen saßen und hatte sich grob zwischen sie gesetzt. Aphris hockte zu seiner Rechten und Elizabeth zu seiner Linken.
    Ich zog den Korken der Pagaflasche mit den Zähnen heraus und reichte sie Kamchak, wie es die Höflichkeit erforderte. Etwa ein Drittel des Inhalts fehlte, als Elizabeth, die wegen des Pagageruchs das Gesicht verzog, mir die Flasche zurückreichte.
    Aphris, deren schwarzes Haar offen herabfiel, blickte sich interessiert um. Ich sah, daß mehrere Tuchuks sie bewundernd musterten. Auch Elizabeth zog manchen anerkennenden Blick auf sich.
    Ich wußte auch, daß Aphris, die nun zwar schon mehrere Tage im Wagen Kamchaks wohnte, von Kamchak noch nicht zum Sklavenmeister geschickt worden war. Das Mädchen war also noch ohne Brandzeichen und auch ohne Nasenring. Ich fand das bemerkenswert. Außerdem hatte er sie nach den ersten Tagen kaum noch gescholten, nur einmal hatte er sie ziemlich verprügelt, als sie eine Schale fallen ließ.
    Aphris ihrerseits schien den Plan aufgegeben zu haben, ihren Herrn mit einer Quiva zu töten. Das war vielleicht auch klüger so, denn welches Schicksal ihr nach vollbrachter Tat drohte, konnte sie sich bestimmt ausmalen. Auch mochte sie in der Angst leben, wieder in den Dungsack gesteckt zu werden, wenn ihr der Mordanschlag erneut mißlang – in den Sack, der ständig am linken Hinterrad des Wagens hing. Ihre erste Nacht im Lager schien eine Erfahrung zu sein, die sie auf keinen Fall noch einmal durchmachen wollte.
    Sehr gut erinnerte ich mich an den Tag nach jenem lebhaften Abend. Wir hatten lange geschlafen, und als Kamchak endlich aufstand und ein spätes Frühstück zu sich genommen hatte, öffnete er den Sack, und sie kam rückwärts herausgekrochen.
    Auf der Stelle hatte sie darum gebeten, Wasser für die Bosks holen zu dürfen, wofür es noch etwas früh war – aber es schien offensichtlich, daß das hübsche Mädchen so eine Nacht nicht noch einmal durchmachen wollte.
    »Lauf, du faules Mädchen«, hatte Kamchak gesagt, »die Bosks brauchen ihr Wasser.«
    Dankbar hatte Aphris aus

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