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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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mich zu Boden und rollte hinterher.
    Schon ertönte der wilde Schrei, das Kriegsgebrüll der Tuchuks, und die ersten fünf Kaiila sprangen auf den Wagen. Zu meiner Überraschung fanden die Hufe der Tiere festen Halt auf der Plane des Wagens, dessen Ladung offenbar aus Erde und Steinen bestand, was auch das unvorstellbare Gewicht des Gefährts erklärte. Die fünf Reiter sprangen mit einem Satz vom Wagen – nach links und nach rechts und nach vorn – sofort gefolgt von den nächsten fünf, und so weiter. In wenigen Minuten waren die ersten beiden Hundertschaften in die Stadt eingedrungen. Die Tuchukkrieger schwärmten aus, die schwarzen Lackschilde in der linken Hand, die Lanzen mit der Rechten umfaßt. Ringsum dröhnten die Hufe der Kaiila, zum Teil schon ohne Reiter, die zu Fuß weiter vorstießen, dazu das Brüllen von Männern, das Klirren von Waffen, und immer neue Tuchuks, die auf den Wagen sprangen und mit gellendem Kriegsgeschrei in die Stadt stürmten. Jede der Hundertschaften nahm sofort ihr vorherbestimmtes Ziel in Angriff, verschwand in Straßen und um Ecken; einige Abteilungen stiegen ab und kletterten auf die Dächer, sicherten mit ihren kleinen Bögen die Straßen von oben. Schon roch ich das erste Feuer.
    Unter dem Wagen leisteten uns drei entsetzte Turianer Gesellschaft, ein Weinverkäufer, ein Töpfer und ein Mädchen. Der Weinverkäufer und der Töpfer spähten angstvoll zwischen den Speichen der Räder hindurch, musterten die Reiter, die durch die Straßen donnerten. Harold dagegen kümmerte sich um das Mädchen, das ihn entsetzt anstarrte. »Ich bin Harold von den Tuchuks«, sagte er. »Ich habe leider schon ein Mädchen zu Hause.« Das Mädchen nickte wie betäubt. »Wenn du diesen Wagen verläßt und wirst von einem Tuchuk angehalten – das sind unangenehme Burschen –, dann sagst du nur, du gehörst bereits Harold von den Tuchuks. Das ist natürlich gelogen, aber naja, wir haben schwere Zeiten.« Das Mädchen hatte Tränen in den Augen.
    Ich saß mit untergeschlagenen Beinen unter dem Wagen, das Schwert über die Knie gelegt, und beobachtete die wirbelnden Beine der vorbeistürmenden Kaiila. Ich hörte das Zischen von Armbrustpfeilen, und schon stürzte einer der Tuchukreiter neben dem Wagen von seinem Tier. Andere Krieger sprangen über ihn hinweg. Das schrille Sirren der Tuchukbögen ertönte, gleich darauf war das dumpfe Atmen eines Tharlarions und das Kreischen einer Kaiila zu hören, gefolgt vom dumpfen Aufprall von Lanzen auf Schilde. Überall bimmelten Alarmglocken, ein unbeschreiblicher Lärm. Das Dach eines nahegelegenen Gebäudes brannte bereits, Rauch und Funken stiegen zum Himmel auf und wurden vom Wind über die benachbarten Gebäude getragen. Ein Dutzend Tuchuks hatte sich zur großen Winde über dem Tor vorgekämpft und öffnete nun langsam die Torflügel. Gleich darauf drangen die Tuchuks in Zwanzigerreihen vor, so daß eine Hundertschaft nur noch aus fünf Reihen bestand. Auf der langen Straße, die vom Tor in die Stadt führte, sah ich an verschiedenen Stellen Rauch aufsteigen. Schon hatten sich Tuchuks mit Beutestücken geschmückt oder trieben Frauen zusammen. Und immer neue Tuchuks drängten in die Stadt. Die Mauern eines Gebäudes an der Hauptstraße stürzten brennend ein und blockierten den Weg. Aus allen Richtungen ertönte Waffengeklirr, das Zischen der Armbrustpfeile, das Sirren der blitzschnellen gefiederten Tuchukgeschosse. Wieder brach eine Mauer ein; zwei turianische Krieger sprangen aus den Ruinen und wurden sofort von Tuchuks niedergeritten.
    Auf dem freien Platz hinter dem Tor erblickte ich nun Kamchak von den Tuchuks. Er saß auf seiner Kaiila, hatte die Lanze in der Hand, drehte sein Tier und brüllte Befehle – er gab seinen Männern Zeichen, in diese und in jene Straße vorzudringen und weitere Dächer zu besetzen. Seine Lanzenspitze war rot. Der schwarze Lack seines Schildes war zerkratzt und verbeult. Er hatte den Metallschutz seines Helmes hochgeklappt, und sein Gesicht bot einen fürchterlichen Anblick. Die Offiziere der Tuchuks flankierten ihn, die Befehlshaber der Tausendschaften.
    Er drehte seine Kaiila zur Stadt herum, ließ sie auf die Hinterhand steigen, hob Schild und Lanze hoch und brüllte: »Ich will das Blut Saphrars des Kaufmanns!«

22
     
     
    Natürlich war das alles ein abgekartetes Spiel der Tuchuks gewesen.
    Man gibt vor, eine Stadt ernsthaft zu belagern, verbringt damit mehrere Tage oder sogar Wochen; dann gibt man anscheinend

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