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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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roten Robe eines Kriegers ausgezeichnet und somit in eine Hohe Kaste erhoben. Ich glaube nicht, daß der hinrabische Administrator diesen Schritt sehr begrüßte, doch es fehlte ihm der Mut, sich den Wünschen der Taurentianer und der Stadt im allgemeinen zu widersetzen. Der Hohe Rat stimmte der Erhebung ohne Einwände zu. Daß er nun der Kaste der Krieger angehörte, bewirkte bei Cernus keinerlei Änderung, außer daß er nun einen roten Seidenstreifen am linken Ärmel trug. Ich wußte, daß der Sklavenhändler seit Jahren an den Waffen ausgebildet worden war und sogar das erste Schwert in seinem Hause führte. Er hatte zahlreiche fähige Kämpfer angeworben, die ihn trainierten – nicht nur weil er seinen Mann stehen wollte, sondern weil er sicherlich schon seit langem die Hoffnung nährte, zum Krieger erhoben zu werden. Als Angehöriger dieser Kaste konnte er nun endlich in den Hohen Rat der Stadt und sogar auf den Thron gewählt werden. Cernus feierte seine Erhebung, indem er die ersten Spiele und Rennen der neuen Saison finanzierte, die im En'Kara begannen.
    Es war ein langer und kalter Winter gewesen, und die ganze Stadt freute sich auf den ersten Monat des neuen Jahres. Doch zunächst waren noch die fünf Tage der Wartenden Hand zu überwinden, die letzten fünf Tage im alten Jahr. Die Portale der Stadt wurden weiß gestrichen und bei Angehörigen der niederen Kasten sogar mit Pech verschlossen, damit sie erst im neuen Jahr wieder geöffnet werden konnten. Während der Wartenden Hand liegen die Straßen fast verlassen da, und in den Häusern wird viel gefastet, wenig gesprochen und überhaupt nicht gesungen. Sogar im Haus des Cernus wurden die Rationen halbiert, und Paga und Ka-la-na kamen nicht auf die Tische. Die Sklaven in den Gehegen bekamen fast nichts. Beim Morgengrauen des ersten Tages im En'Kara begrüßt der Administrator der Stadt die Sonne, heißt sie am ersten Tage des neuen Jahres in Ar willkommen. Die großen Metallstangen über den Wänden der Stadt werden dann über eine Ahn lang geläutet, die Türen in der Stadt springen auf, und die Menschen drängen in die Straßen hinaus, auf die unzähligen Brücken, singend und lachend und in ihre schönsten Sachen gekleidet. Die Türrahmen werden grün angestrichen, das Pech wird abgewaschen. Prozessionen finden statt und Liederfeste und Turniere und Spiele und Dichterlesungen und Wettbewerbe und Ausstellungen. Wenn auf den Brücken die Laternen angezündet werden, kehren die Menschen singend nach Hause zurück, kleine Lampen in den Händen. Sogar die Sklaven in den Gehegen erhalten an diesem Tag einen kleinen Kuchen mit Öl und bekommen mit Paga vermischtes Wasser zu trinken. Am nächsten Tag sollten die Rennen und Spiele beginnen, die vom Hause des Cernus finanziert wurden.
    Am ersten Tag des En'Kara war das alte Jahr fast vergessen – aber es gab Menschen, die nicht so leicht vergessen konnten: Portus, der angekettet in den Verliesen des Zentralzylinders lag, Claudia Tentia Hinrabia, die wieder frei war, aber die Schande der Sklaverei erlebt hatte, und schließlich Tarl Cabot, der von seinen Zielen ebensoweit entfernt schien wie am ersten Tage seines Aufenthaltes in der Stadt.
    Während der Wartenden Hand hatte ich mich Caprus erneut genähert und wütend verlangt, er solle uns nun endlich sein Material überlassen. Doch er versicherte mir, daß Cernus erst vor kurzem neue wichtige Dokumente und Landkarten erhalten hätte, die vielleicht entscheidende Informationen enthielten, und die Priesterkönige wären sicherlich enttäuscht, wenn er nicht auch Kopien dieser Papiere beschaffte. Er wiederholte, daß er keine Unterlagen aus der Hand gäbe, bis seine Arbeit vollendet sei und er sich gleichzeitig in Sicherheit bringen könne. Ich war wütend, konnte jedoch nichts machen.
    Die Spiele und Rennen begannen unter großer Anteilnahme des Publikums. Murmilius kehrte in die Arena zurück und wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht. In einem aufregenden Kampf besiegte er gleich zwei Gegner auf einmal. Bei den Rennen trugen die Gelben die meisten Siege davon, angeführt von Menicius aus Port Kar, dem berühmtesten Reiter seit Melipolus aus Cos, der zu seinen Lebzeiten schon eine Legende gewesen sein soll. Die Gelben gewannen sieben Rennen, bei denen fünfmal Menicius der Reiter war, die Grünen gewannen drei von elf Wettbewerben.
    An diesem Tage wurde es Elizabeth, Virginia und Phyllis zum erstenmal gestattet, das Haus zu verlassen, wobei sie natürlich

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