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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Marlenus.
    Ein hübsches Sklavenmädchen bediente ihn.
    »Hast du Lust auf ein Spiel?« fragte Marlenus und deutete auf ein Spielbrett.
    »Nein.« Ich war nicht in der Stimmung dazu.
    Ich hatte schon mehrmals gegen Marlenus gespielt. Sein Angriff war stets kühn, manchmal tollkühn. Auch ich war ein aggressiver Spieler, geriet jedoch bei Marlenus stets sofort in die Defensive. Gegen ihn mußte man konservativ und abwartend spielen und auf eine kleine Fehlkalkulation, einen kleinen Fehler warten. Aber so etwas trat selten ein, denn Marlenus war ein hervorragender Spieler. Doch er hatte auf dem Spielbrett nicht ganz nach Belieben mit mir umspringen können. Im vergangenen Jahr hatte ich mich in Port Kar viel mit dem Spiel beschäftigt. Ich hatte ständig gegen überlegene Spieler gespielt, gegen die ich mit der Zeit immer stärker wurde. Außerdem hatte ich die Partien von Meisterspielern studiert, besonders die des jungen hübschen Scormus aus Ar und des älteren und fast legendären Meisters von Cos, eines gewissen Centius.
    »Also gut«, sagte Marlenus. »Dann spielen wir jetzt nicht.«
    Ich hielt der Sklavin meine Weinschale hin, die sofort gefüllt wurde.
    »Wann reist du nach Norden zu der Austauschstelle?« fragte ich.
    Marlenus hielt sich nun seit fünf Tagen in seinem Lager auf, war aber nur auf Jagd gewesen. Er hatte keine Anstrengung unternommen, die Austauschstelle zu suchen, in deren Nähe Talena gefangengehalten wurde. Der Ort mußte sich jenseits der Wälder im Westen befinden, nördlich von Lydius an der Küste des Thassa.
    »Ich bin mit der Jagd noch nicht fertig«, sagte Marlenus. Er hatte es nicht eilig, Talena zu befreien.
    »Eine Bürgerin Ars ist versklavt«, sagte ich.
    »Sklaven interessieren mich wenig. Ich bin kein Sklavenhändler. Außerdem ist sie keine Bürgerin Ars mehr.«
    »Aber sie ist Talena.«
    »Ich kenne keine Person dieses Namens.«
    »Aber sicher hast du doch Mitleid mit einer Sklavin, wie unwert sie auch sein mag, die einmal Bürgerin Ars war.«
    »Ich werde sie befreien oder befreien lassen«, sagte Marlenus. »Ich schicke Männer zur Austauschstelle, wenn ich nach Ar zurückkehre.«
    »Ich verstehe, Ubar«, sagte ich. Er hatte seine Tochter als Sklavin eingestuft, und eine Sklavin galt einem Goreaner nicht mehr als ein Tier.
    Marlenus schnipste mit den Fingern und deutete auf seinen Weinkelch.
    Die Sklavin eilte herbei und schenkte ihm ein. Sie hob den Kopf nicht. Auf ihrem linken Schenkel leuchtete das frische Brandzeichen. Um den Hals verlief der Stahlkragen des Marlenus.
    Verna war eine herrliche Frau. Sie hatte eine großartige Figur, einen wachen Verstand und einen unbeugsamen Stolz. Doch Marlenus hatte sie von Anfang an wie jede andere gewöhnliche Sklavin behandelt. Das hatte Verna noch wütender gemacht. Erst vor wenigen Stunden hatte sie einen Fluchtversuch unternommen und war dafür streng bestraft worden.
    Jetzt bediente sie lautlos in unserem Zelt.
    »Hast du schon mit ihr geschlafen?« fragte ich.
    Marlenus sah das Mädchen an und sagte: »Nein! Sie ist eine ungeübte, unwissende Sklavin.«
    Verna funkelte ihn zornig an, den Weinkrug im Schoß.
    Marlenus schickte sie aus dem Zelt.
    »Sie ist noch zu verkrampft«, sagte der Ubar, der große Erfahrung mit Frauen hatte. »Abgesehen von ihrer Wut und ihrer Entrüstung steckt eine seltsame Kälte in ihr – Arroganz, Hochmut, Trotz, ein Eis, das erst noch brechen muß.«
    »Sie wird es gewiß lernen, Sklavin zu sein«, sagte ich lächelnd.
    »Ich bin ein Ubar«, erwiderte er.
    »Ich begreife nicht …«
    »Glaubst du, Marlenus aus Ar wartet, bis sie es lernt, eine Sklavin zu sein? Sie muß besiegt und gebrochen werden, sie muß gelenkt werden. Sie wird mich noch um Gnade anflehen!«
    »Verna hat einen starken Willen«, wandte ich ein. »Sie ist sehr stolz und intelligent.«
    »Um so besser«, sagte Marlenus. »Und das Spiel wird bald beginnen. Sie wird heute nacht zum zweitenmal zu fliehen versuchen.«
    Ich sah ihn verblüfft an.
    »Ich habe Befehl gegeben, daß die Wachen sie nicht aufhalten.«
    »Aber dann ist es dunkel – und sie gewinnt einen großen Vorsprung.«
    »Wir holen sie zurück, wann wir wollen«, sagte er. »Ich habe dafür gesorgt, daß Huras Mädchen rings um das Lager im Wald postiert sind. Wenn sie den Panthermädchen nicht ins Netz geht, ziehe ich nach einigen Tagen los und hole sie selbst.«
    »Du bist sehr zuversichtlich.«
    »Sie hat keine Chance«, sagte Marlenus. »Ich habe heute früh einige

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