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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Wende zwischen den Felsen, und plötzlich tauchte vor uns ein Pier aus groben Stämmen auf, mit axtbehauenen Brettern bedeckt, dahinter ansteigendes Land, zwischen Felsbrocken mit kurzem grünen Gras bestanden. Hundert Meter von der Anlegestelle entfernt erhob sich eine Holzpalisade. Hoch oben auf der Klippe entdeckte ich einen Wachtposten, der ein riesiges Horn in der Hand schwenkte. Zweifellos hatte er unser Signal erwidert. Von dort oben konnte er jeden Feind schon von weitem ausmachen.
    Vier kleine Milchbosks grasten auf der grünen Weide. Über der idyllischen Szene ragten in weiter Ferne schneebedeckte Berge auf. Eine Verrherde, die von einem Mädchen mit einem Stock gehütet wurde, floh blökend den Hang hinauf. Sie legte die Hand über die Augen. Sie war blond und barfuß und trug einen knöchellangen Rock aus weißer Wolle. Um ihren Hals lag ein dunkler Ring.
    Männer eilten aus der Palisade und von den Feldern zur Anlegestelle. Sie waren barhäuptig und trugen zottige Jacken. Einige waren in Felljacken, andere in Tuniken aus gefärbter Wolle gekleidet. Am Hang machte ich zahlreiche Felder aus, die von Mauern aus aufeinandergetürmten Felsbrocken gesäumt waren. Darin wuchsen Sa-Tarna, zu dieser Jahreszeit noch sehr niedrigstehend, und sicherlich auch Erbsen und Bohnen, Kohlsorten und Zwiebeln, und Beete mit goldenen Suls, die in dieser Breite gediehen. Ich sah schmächtige Obstbäume und Bienenstöcke und da und dort kleine Schuppen mit schrägen Holzdächern; in einigen mochten Handwerker an der Arbeit sein, in anderen wurde vielleicht Fisch getrocknet oder gebuttert. An eine Felswand lehnte sich ein langer, niedriger Schuppen; hier fanden sicherlich die kleinen Bosks und die Verr im Winter Unterschlupf, zusammen mit ihrer Winternahrung. Ein anderer Schuppen, im Schatten der Klippen aus dicken Balken erbaut, diente gewiß zur Aufbewahrung von Eis, das im Winter von den Bergen geholt wurde.
    Im Augenblick waren nur wenige Bosks zu sehen – Milchtiere. Die Schuppen boten aber einer viel größeren Herde Platz. Vermutlich war der größte Teil des Viehs oben in den Bergen, wo es im Sommer frei grasen durfte und erst vor Einbruch des Winters wieder in die Schuppen geholt wurde.
    Die Männer auf den Feldern trugen kurze weiße Wolltuniken; einige arbeiteten mit Hacken. Ihr Haar war kurz, und um ihren Hals zogen sich schwarze Eisenbänder. Sie verließen die Felder nicht, denn das hätte ihren Tod bedeutet; es waren Thralls.
    Eine Menge Leute liefen auf die Anlegestelle zu. Mehrere kamen aus der Palisade, darunter auch einige weißgekleidete Sklavinnen. Sicher war heute ein Festtag in der Halle Ivar Forkbeards.
    Aus einem Holzfaß schenkte Forkbeard Bier in einen großen Krug, der etwa zwanzig Liter faßte. Über dem Krug ballte er die Faust – das Zeichen des Hammers, das Zeichen Thors. Dann machte der Krug, der zwei große Bronzegriffe hatte, bei den Ruderern die Runde. Die Männer legten die Köpfe in den Nacken und tranken mit vollen Zügen. Es war der Siegestrunk.
    Forkbeard trank schließlich den Rest des Krugs, warf ihn auf das Deck und sprang dann zu meiner Verblüffung über die Bordwand auf die sich bewegenden Ruder. Die Männer sangen lauthals. Während sich das Schiff langsam der Anlegestelle näherte, vollführte der Piratenkapitän mit Energie den Rudertanz der Krieger von Torvaldsland – zum großen Entzücken der Leute am Ufer, die ihn bejubelten. Eigentlich handelte es sich nicht um einen Tanz, sondern um eine nicht zu unterschätzende athletische Übung, die ein hervorragendes Auge, einen ausgezeichneten Gleichgewichtssinn und eine unglaubliche Abstimmung aller Bewegungen erforderte. Aufbrüllend sprang Forkbeard von einem sich bewegenden Ruder zum nächsten – wobei er vom Bugruder auf der Backbordseite nach hinten, dann über das Heck auf die Ruder der Steuerbordseite sprang, wo er wieder nach vorn turnte und sich vom vordersten Ruder praktisch zurück an Bord heben ließ. Schließlich stand er schwitzend und fröhlich grinsend neben mir am Bug. Ich sah, wie die Männer am Ufer grüßend ihre Krüge hoben und ihm zutranken.
    Sanft berührte das Schlangenboot die Lederpolster des Piers Eifrige Hände griffen nach den Anlegetauen. Die Ruder wurden eingezogen. Die Männer hängten ihre Schilde über die Reling.
    »Ich habe neunzehn hübsche Mädchen!« brüllte Ivar Forkbeard. Lachend schoben seine Männer die Sklavinnen an die Reling, hoben sie auf die Ruderbänke.
    »Macht die Brandeisen

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