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GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor

Titel: GOR-Zyklus 09 - Die Marodeure von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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fort.
    »Sicher hat er die Gegend inzwischen wieder verlassen«, sagte Ivar.
    »Habt ihr sehr unter diesen Ungeheuern zu leiden?« fragte ich.
    »Nein«, sagte Ivar. »Sie jagen selten so weit im Süden.«
    »Die Kurii sind intelligent«, sagte ich. »Sie können sprechen.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Ivar.
    Ich erzählte Ivar nicht, daß die Wesen, die er Kurii oder Ungeheuer nannte, in Wirklichkeit Angehörige einer außerplanetarischen Rasse waren und daß sie – oder ihre Artgenossen in Raumschiffen – im Krieg mit den Priesterkönigen lagen, denen sie die Herrschaft über zwei Welten, Gor und die Erde, abnehmen wollten. Als Folge dieser Kämpfe, von denen die Erdenmenschen wie auch die Goreaner nichts wußten, waren von Zeit zu Zeit Schiffe der Kurii vernichtet worden und abgestürzt. Die Priesterkönige hatten es sich zur Angewohnheit gemacht, die Wracks dieser Schiffe zu vernichten, doch normalerweise verzichteten sie auf den Versuch, Überlebende aufzuspüren und zu töten. Wenn sich die verstreuten Kurii an die Waffen- und Technologiegesetze der Priesterkönige hielten, durften sie wie die Menschen überleben. Die Kurii, die ich kannte, waren von schrecklichen Instinkten getrieben, Ungeheuer, die in Menschen und Tieren nur Nahrung erblickten. Wie beim Hai reizte Blut die Kurii zu blinder Raserei. Sie waren ungewöhnlich kräftig und – wenn sie bei Sinnen waren – hochintelligent, obwohl sie intellektuell ebensowenig an die Priesterkönige herankamen wie die Menschen. In ihrer Mordlust und mit ihrer hochstehenden Technologie waren sie allerdings auf ihre Art ein ebenbürtiger Gegner der Priesterkönige. Die meisten Kurii lebten in Schiffen, den Stahlwölfen des Alls, und ihre Instinkte wurden bis zu einem gewissen Grad durch das unerbittliche Schiffsgesetz im Zaum gehalten. Man nahm an, daß die Heimatwelt der Kurii vernichtet worden war. Dies erschien logisch, wenn man ihr Ungestüm und ihre Gier bedachte – ihre eigene Heimat war vernichtet, jetzt suchten sie ein neues Zuhause.
    Natürlich mochten die Kurii, mit denen die Torvaldsländer zu tun hatten, seit Generationen keine Verbindung mehr mit den Kurii der Schiffe haben. Es galt als eine der großen Gefahren bei der Auseinandersetzung, daß sich die Kurii aus den Schiffen eines Tages mit ihren Artgenossen auf Gor in Verbindung setzen könnten, um ihre Pläne voranzutreiben.
    Menschen und Kurii hielten sich für Todfeinde. Die Kurii ernährten sich häufig von Menschenfleisch, so war es ganz natürlich, daß die Menschen diese Ungeheuer jagten, sobald sich eine Chance bot. Wegen der berserkerhaften Kampfkraft der Ungeheuer wurden die Kurii meistens aber nur bis an die jeweiligen Distriktsgrenzen gejagt, besonders dann, wenn nur der Verlust von Bosks oder Thralls zu beklagen war. Auch in Torvaldsland hielt man es gewöhnlich für ausreichend, die Ungeheuer aus dem eigenen Bezirk zu vertreiben.
    »Wie erkennst du den Kurii, den du suchst?« fragte Ivar.
    »Ich glaube, er wird mich erkennen«, antwortete ich.
    »Du bist sehr mutig – oder sehr töricht.«
    Ich trank schweigend Met und aß von dem Tarskfleisch, während der unermüdliche Krieger hinter uns auf den Schlafstellen seine Sklavin einem neuen Höhepunkt der Lust entgegenritt, wie ihre Schreie unüberhörbar bezeugten.
    »Du bist aus dem Süden«, sagte Ivar. »Ich möchte dir einen Vorschlag machen. Ich bin geächtet. In einem Duell habe ich Finn Broadbelt getötet.«
    »Aber das war ein Duell!«
    »Finn Broadbelt war der Cousin von Jarl Svein Blue Tooth.«
    »Ah«, sagte ich. Svein Blue Tooth war der Erste Jarl von Torvaldsland – jedenfalls galt er allgemein als der mächtigste des Landes. Es ging das Gerücht, daß in seiner Halle tausend Männer lebten und er den Kriegspfeil jederzeit auf zehntausend Höfe tragen konnte. In seinem Hafen lagen zehn Schiffe, und man behauptete, daß er mühelos hundert weitere unter sein Kommando rufen konnte. »Er ist dein Jarl?« fragte ich.
    »Er war mein Jarl«, sagte Ivar Forkbeard.
    »Das Wergeld ist sicher hoch«, sagte ich zögernd.
    Forkbeard musterte mich grinsend. »Gegen alle Sitten und Gesetze und gegen die Proteste der Runenpriester und Höflinge wurde das Wergeld so hoch angesetzt, daß es Sveins Auffassung nach unbezahlbar ist.«
    »Dein Bann soll also aufrechterhalten bleiben, bis du gefangen oder getötet wirst.«
    »Er wollte mich aus Torvaldsland vertreiben.«
    »Aber das ist ihm nicht gelungen.«
    Ivar grinste noch breiter. »Er

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